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Als die Tiere den Wald verließen

Als die Tiere den Wald verließen

Titel: Als die Tiere den Wald verließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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und machte einen Satz. Mit einem bescheidenen kleinen Platscher landete sie im Wasser. Die Tiere schauten zu, wie sie mit einer gleichmäßigen Bewegung ihrer kräftigen Hinterbeine durch den Fluß schwamm.
    Als sie in der Mitte ankam, verloren die anderen sie aus den Augen, aber ein paar Minuten später hörten sie ein triumphierendes Quaken vom anderen Ufer. »Ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft!« rief die Kröte. »Kommt herüber zu mir! Im Wasser ist es herrlich!«
    Der Fuchs schickte den Turmfalken und den Waldkauz hinüber zur Kröte. Die anderen standen am Rand des Wassers und warteten auf seine Anweisungen. »Wir gehen alle zusammen«, wiederholte der Fuchs. »Stellt euch am Ufer entlang auf.« Die Wühlmäuse und die Feldmäuse stellten sich in die Mitte, flankiert von den Eichhörnchen und den Igeln. Die Kaninchen, der Hase mit seiner Familie und der Dachs nahmen ihre Position ganz rechts ein. Das Wiesel, der Fuchs, der Maulwurf und die Kreuzotter standen ganz links.
    Unter den ermutigenden Zurufen der Kröte ließen sich alle Tiere gemeinsam in das tintenschwarze Wasser gleiten.
Der Maulwurf und der Dachs lagen schon bald an der Spitze, denn beide waren ausgezeichnete Schwimmer. Auch die Hasen und die Igel hatten keine Schwierigkeiten. Der Fuchs und das Wiesel schwammen langsamer, als es ihren Fähigkeiten entsprach, weil sie die anderen, die nicht so erfolgreich waren, im Auge behalten mußten.
Von den langsameren Schwimmern waren seltsamerweise die Wühlmäuse und die Feldmäuse die geschicktesten. Nur ihre Größe und ihre mangelnde Kraft machten es ihnen schwer, den Fluß zu überqueren. Sie schwammen jedoch mutig weiter. Ihre winzigen Köpfe ragten über die Wasseroberfläche hinaus, und mit ihren noch winzigeren rosafarbenen Füßchen paddelten sie wie wild.
Die Kreuzotter, die vom Schwimmen nicht allzu begeistert war, schien gut vorwärts zu kommen. Die Kaninchen und die Eichhörnchen waren die langsamsten.
Sie waren die unruhigsten und nervösesten Tiere von allen. Obwohl sie schwimmen konnten, schienen sie den Kopf zu verlieren, sobald sie im Wasser waren. Statt auf das andere Ufer zuzuhalten, schwammen sie immer im Kreis herum, schlugen in panischer Angst um sich und schenkten dem Fuchs und dem Wiesel, die sie beruhigen wollten, keinerlei Beachtung. Die Kröte sah ihnen besorgt zu. Obwohl sie alle ihre Freunde hatte beobachten können, als diese sich an der Böschung im Mondlicht aufgestellt hatten, konnte sie jetzt nur noch die sich spiegelnden Sterne und die Köpfe der beiden größten Tiere, Dachs und Fuchs, im schwarzen Wasser sehen. Abgesehen davon zeugten nur das Platschen und die größer werdenden Ringe auf der Oberfläche des Wassers von der Anwesenheit der Tiere. Erst als einige von ihnen etwa in der Mitte angekommen waren, konnte die Kröte sie erkennen. Sie sah den Maulwurf, der behende neben seinem Freund, dem Dachs, herschwamm. »Ich kann dich sehen, Dachs! Und dich auch, Maulwurf!« rief die Kröte aufgeregt, und kurze Zeit später nahm sie die beiden in Empfang, als sie tropfend ans Ufer kletterten. Der Dachs schüttelte sich wie ein Hund und verteilte ganze Wasserfontänen über den Waldkauz. Er ignorierte die Proteste des Vogels und wandte sich zum Wasser, um zu sehen, wie es seinen Freunden erging. Die Igel, denen das Schwimmen Spaß zu machen schien, hatten das Ufer fast erreicht. Dahinter erkannte der Fuchs im Dunkeln die gemütlich dahinschwimmende Frau des Hasen. Der Hase selbst paddelte zwischen den beiden Hasenkindern und hielt sie auf Kurs.
Schon bald waren insgesamt neunzehn Mitglieder der Gruppe
- die beiden Vögel mitgerechnet - am Ufer angelangt, und mit der Kreuzotter, die eben angeschlängelt kam, hatten sie eine runde Zahl erreicht. Als nächstes kamen die Wühlmäuse und die Feldmäuse in Sicht, die so dicht nebeneinander schwammen, daß es dem Dachs vorkam, als käme da eine einzige Kreatur mit unzählig vielen Köpfen.
Die mutigen kleinen Tiere fanden kaum Kraft, nach dieser Anstrengung aus dem Wasser zu klettern, aber selbstverständlich kamen alle anderen angerannt, um ihnen herauszuhelfen.
»Ich wußte, daß ihr es schafft«, sagte die Kröte, »wenn es auf den Mut ankommt. Es wird euch überraschen, aber viele von den größeren Tieren sind noch im Fluß, also habt ihr ihnen wirklich ein gutes Beispiel gegeben.«
»Wo mag nur der Fuchs sein?« fragte der Dachs ein wenig besorgt. »Ich kann ihn gar nicht sehen.« Der Dachs strengte seine schwachen

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