Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Als die Welt zum Stillstand kam

Als die Welt zum Stillstand kam

Titel: Als die Welt zum Stillstand kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Neumayer
Vom Netzwerk:
Typen und rammte ihm die Scherbe in den Arm, immer wieder, bis der Typ das Messer fallen ließ und Celie schrie: »Hör auf!«
    Dann starrte sie etwas hinter Alex an, und er erwartete wieder einen Schuss. Aber stattdessen streifte Celie den Kabelbinder ab und sprang auf, und als Alex sich umdrehte, war sie Bernie um den Hals gefallen, der dastand mit Conors Pistole in der Hand und verlegen grinste. Conor selbst lag bewusstlos auf dem Boden, neben einem Laptop mit abgebrochenem Deckel.
    Es war harte Arbeit, die drei in den leeren Kellerraum ohne Fenster zu schaffen, auch wenn sich keiner von ihnen mehr wehren konnte. Der eine Verletzte hatte eine gebrochene Hüfte, der andere einen blutenden Arm. Sie ließen sich widerstandslos fesseln, als Alex versprach, ihre Verletzungen zu versorgen. Celie holte einen Erste-Hilfe-Koffer, und während Alex die Armwunde des einen Angreifers desinfizierte und verband und die Hüfte des anderen ruhigstellte, schleppten Celie und Bernie auch noch den bewusstlosen Conor in den Bunker. Alex sah sich Conors Kopf an, konnte aber bis auf eine Beule nichts finden.
    »Wie hast du eigentlich das Licht ausgestellt?«, wollte Celie von Bernie wissen, als sie den Raum verschlossen hatten und die Treppe zur Küche hinaufgingen.
    Bernie grinste. »Ich hab auf einem Monitor gesehen, dass man vom Labor aus auch auf das Sicherheitssystem des Anwesens zugreifen kann. Tja, und da dachte ich mir, dass sich damit bestimmt auch der Strom für einzelne Räume abstellen lässt …«
    »Du bist mein Held«, sagte Celie. Sie wandte sich zu Alex. »Du natürlich auch.«
    Alex spürte, wie sein Gesicht heiß wurde, und murmelte irgendwas.
    Sie hatten nicht viel Zeit, aber sie brauchten auch nicht lange, um sich einig zu werden, was sie als Nächstes tun wollten. Sie würden Jasons Leute von dem Anwesen schaffen und sie gut verschnürt draußen liegen lassen. Dann würden sie aufbrechen – sie waren hier nicht mehr sicher. Und wenn sie weit genug weg waren, würden sie irgendjemandem, der für die Kommune arbeitete, sagen, wo die drei Typen zu finden waren.
    »Sobald Jason davon hört, wird er Verstärkung schicken«, sagte Celie düster. »Er wird nicht aufgeben. Ich kenne ihn.«
    Alex öffnete den Mund, sagte dann aber doch nichts.
    Celie küsste ihn. »Nicht so, wie du denkst.«
    Bernie steckte den Kopf in den Kühlschrank. »Dann sollten wir unbedingt weit genug weg sein, wenn seine Leute kommen. Aber bevor wir aufbrechen, lasst uns noch mal was Anständiges essen. Wer weiß, wann wir wieder …«, er zog eine riesige Schüssel aus dem Tiefkühlfach, »... gebackene Wollhandkrabben bekommen!«
    Alex und Celie kümmerten sich ums Essen. Kochen mussten sie nicht, nur auftauen, denn von der Abifeier war noch Essen für etwa hundert Leute übrig.
    Bernie war noch mal ins Labor gegangen, um Jennas Aufzeichnungen zu durchstöbern. Die Ahnung, die ihn beim Lesen ihres Tagebuchs befallen hatte, war wieder da, und er musste herausfinden, ob er recht damit hatte. Ob Jenna aus dem Grund gestorben war, den er vermutete.
    Er war so vertieft in Jennas Notizen, dass er Alex erst bemerkte, als der vor ihm stand.
    »Zum dritten Mal: Essen ist fertig!«, rief Alex, die Hände wie ein Megafon vor dem Mund. Bernie überflog noch einmal, was er zuletzt gelesen hatte, machte den Computer aus und folgte Alex nach oben.
    Als ihre Teller leer waren und jeder an einer Cola nippte, lehnte Bernie sich zurück und sagte: »Ich glaube, ich weiß, warum Jenna gestorben ist.«
    Celie griff nach Alex’ Hand und zerquetschte sie fast. »Das weiß ich auch«, sagte sie. »Ich war am Tag der Abifeier im Labor und hab einen Akku gesucht. Dabei muss ich an einen Schalter an dem Tor gekommen sein …« Sie brach ab, als Bernie den Kopf schüttelte.
    »Ich war nach dir noch mal unten, und da hab ich gesehen, dass der Schalter für die Holomatrix auf ›on‹ stand. Ich hab ihn ausgestellt.«
    Celie sah ihn an. »Du meinst, es war gar nicht meine Schuld …?«
    »Natürlich nicht!«, rief Bernie. »Und selbst wenn ich den Schalter nicht gesehen hätte – ob die Matrix an ist oder nicht, ist völlig egal.«
    »Und du dachtest die ganze Zeit …«, sagte Alex.
    Celie liefen die Tränen übers Gesicht. Schließlich wischte sie sich über die Augen und sagte: »Okay, Bernie, erzähl.«
    Das Tor, von dem aus Jenna bei der Abifeier gebeamt hatte, war schon lange ausgemustert gewesen. Sie hatte es erst kurz vor ihrem Tod noch einmal in Betrieb

Weitere Kostenlose Bücher