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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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im vergangenen Jahr hatte ich solche Zahnschmerzen …«
    Der Wolf unterbrach ihn. »Aber das Futter könnte besser sein. Sie behaupten, Hefe sei genauso gut wie Fleisch, es habe den gleichen Nährwert und so weiter. Aber es schmeckt nicht wie Fleisch …«
    »Woher weißt du das?«, fragte Bruin.
    Der Wolf stotterte ein wenig. »Na ja … na, mein Großvater hat es mir erzählt. Ein toller Kerl. Ab und zu gestattete er sich etwas Wild. Er erzählte mir, wie blutiges Fleisch schmeckt. Aber damals gab es auch nicht so viele Aufseher wie heute.«
    Bruin schloss die Augen, öffnete sie wieder. »Ich habe mich oft gefragt, wie wohl Fisch schmeckt«, sagte er. »Im Bach unten gibt es Forellen. Ich habe sie beobachtet. Es wäre einfach, mit der Pfote hineinzulangen und ein paar herauszuholen … Natürlich habe ich das nie getan.«
    »Natürlich nicht«, sagte der Wolf.
    Eine Welt und dann eine andere, wie an einer Kette aufgereiht. Eine Welt, gefolgt von der nächsten. Eine Welt ist morgen, die andere Welt ist heute. Und gestern ist morgen, und morgen ist Vergangenheit.
    Nur dass es keine Vergangenheit gab. Keine Vergangenheit, außer den Bildern der Erinnerung, die wie nachtflügelige Wesen in den dunklen Schatten des Verstandes umherhuschten. Keine Vergangenheit, die irgendwie erreichbar war. Keine gemalten Abbilder auf der sich entrollenden Leinwand der Zeit. Kein Film, den man zurücklaufen lassen konnte, um zu sehen, was einmal gewesen war.
    Joshua stand auf, schüttelte sich, setzte sich wieder hin und kratzte sich am Ohr. Ichabod saß steif am Tisch und trommelte mit metallenen Fingern vor sich hin.
    »Kein Zweifel«, sagte der Roboter. »Wir können nichts tun. Wir haben alles überprüft. Wir können nicht in die Vergangenheit reisen.«
    »Nein«, sagte Joshua.
    »Aber wir wissen, wo die Kobler sind«, sagte Ichabod.
    »Ja, das wissen wir. Und vielleicht können wir sie erreichen, jetzt, da wir den Weg vor uns sehen.«
    Ein Weg stand ihnen offen, ein anderer war ihnen verschlossen. Nicht richtig, verschlossen, das war er nie gewesen. Denn es existierte keine Vergangenheit für sie, es hatte sie nie gegeben. An ihre Stelle war eine völlig neue Welt getreten.
    Wie zwei Hunde, die in denselben Fußstapfen laufen. Ein Hund tritt heraus, und ein anderer tritt hinein. Wie eine lange, endlose Reihe von Kugellagern, wie die Glieder einer endlosen Kette, die auf einem Rad mit einer Milliarde Zähne laufen.
    »Wir sind spät dran«, sagte Ichabod und sah auf die Uhr. »Wir müssen uns für Jenkins' Party fertig machen.«
    Joshua schüttelte sich wieder. »Ja, das sollten wir. Ein großer Tag für Jenkins, Ichabod. Stell dir das vor … siebentausend Jahre.«
    »Ich bin fertig«, erklärte Ichabod stolz. »Ich habe mich heute früh poliert, aber du musst noch gekämmt werden. Du bist ganz verfilzt.«
    »Siebentausend Jahre«, sagte Joshua. »So lange möchte ich nicht leben.«
    Siebentausend Jahre und siebentausend Welten, in einer Spur. Obwohl es sicher mehr waren. Eine Welt pro Tag. Dreihundertfünfundsechzig mal siebentausend. Oder vielleicht eine Welt pro Minute. Oder vielleicht eine Welt pro Sekunde. Eine Sekunde hatte ein gewisses Volumen – es war umfangreich genug, um zwei Welten zu trennen, groß genug, zwei Welten in sich zu fassen. Dreihundertfünfundsechzig mal siebentausend mal vierundzwanzig mal sechzig …
    Es hatte etwas Endgültiges. Denn es gab keine Vergangenheit. Es gab keine Umkehr. Man konnte nicht zurück, um das zu sehen, was Jenkins erzählt hatte – all diese Dinge, die die Wahrheit oder von siebentausend Jahren verzerrte Erinnerung sein konnte. Keine Umkehr, um die vagen Legenden zu prüfen, die von einem Haus, einer Familie von Webstern und einer geschlossenen Kuppel berichteten, die jenseits des Meeres in den Bergen stand.
    Ichabod kam mit Kamm und Bürste auf ihn zu, und Joshua wich zurück.
    »Na, komm schon«, sagte Ichabod, »ich tue dir nicht weh.«
    »Beim letzten Mal hast du mir beinahe die Haut abgezogen«, beklagte sich Joshua. »Sei vorsichtig.«
    Der Wolf war in der Hoffnung auf eine Zwischenmahlzeit eingetroffen, aber sie war ihm nicht angeboten worden, und die Höflichkeit erlaubte ihm nicht, darum zu bitten. Er saß da, den buschigen Schweif artig um die Beine geringelt, und sah Peter zu, der mit dem Messer an einem schlanken Stab herumschnitzte.
    Fatso, das Eichhörnchen, ließ sich von einem Ast herunterfallen und landete auf Peters Schulter.
    »Was hast du da?«, fragte

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