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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Fatso.
    »Einen Wurfstock«, sagte Peter.
    »Werfen kannst du jeden Stock«, sagte der Wolf. »Dafür brauchst du nicht einen zu schnitzen. Du kannst irgendeinen aufheben und ihn werfen.«
    »Das ist etwas Neues«, sagte Peter. »Etwas, das mir eingefallen ist. Aber ich weiß nicht, was es ist.«
    »Es hat keinen Namen?«, fragte Fatso.
    »Noch nicht«, sagte Peter. »Ich muss mir einen ausdenken.«
    »Aber man kann doch jeden Stock werfen«, wiederholte der Wolf.
    »Nicht so weit und nicht so fest«, sagte Peter. Er drehte den Stab zwischen den Fingern, fühlte die Glätte, die Rundung, hob ihn vor die Augen und prüfte, ob er gerade war. »Ich werfe ihn nicht mit dem Arm. Ich werfe ihn mit einem anderen Stock und mit einer Schnur.« Er nahm das Ding, das am Baumstamm lehnte.
    »Ich versteh nur nicht, wozu du einen Stock werfen willst«, sagte Fatso.
    »Ich weiß nicht«, sagte Peter. »Es macht Spaß.«
    »Ihr Webster seid komische Tiere«, erklärte der Wolf streng. »Manchmal frage ich mich, ob ihr überhaupt bei Verstand seid.«
    »Man kann alles treffen, worauf man zielt«, sagte Peter, »solange der Stock gerade ist und die Schnur etwas taugt. Man kann nicht einfach irgendein Stück Holz nehmen. Man muss suchen und suchen …«
    »Zeig es mir«, sagte Fatso.
    »So«, sagte Peter und hob den Schaft. »Er federt, weißt du. Man kann ihn biegen, und er kehrt in seine alte Form zurück. Ich habe die beiden Enden mit einer Schnur zusammengebunden und lege den Wurfstock mit einem Ende an die Schnur, so, und dann ziehe ich …«
    »Du hast gesagt, du triffst, was du willst«, sagte der Wolf. »Na los, zeig es uns.«
    »Was soll ich denn treffen?«, fragte Peter. »Ihr könnt es euch aussuchen …«
    Fatso hob die Pfote. »Das Rotkehlchen, da oben auf dem Baum.«
    Peter hob die Hände, die Schnur spannte sich, und der Schaft, an dem die Schnur befestigt war, bog sich. Der Wurfstock pfiff durch die Luft. Der Vogel fiel in einem Wirbel von fliegenden Federn vom Ast. Mit leisem, dumpfen Aufprall fiel er auf die Erde – lag auf dem Rücken, winzig, hilflos, die Krallen zu den Wipfeln erhoben. Blut rann aus seinem Schnabel, befleckte das Blatt unter seinem Kopf.
    Fatso erstarrte auf Peters Schulter, der Wolf war aufgesprungen. Es wurde still, kein Blatt rührte sich, die Wolken am blauen Himmel zogen lautlos dahin.
    Das Entsetzen schlug sich in Fatsos Worte nieder. »Du hast ihn umgebracht! Er ist tot! Du hast ihn getötet!«
    Peter protestierte, betäubt vor Angst: »Das habe ich doch nicht wissen können. Ich habe noch nie zuvor versucht, etwas Lebendiges damit zu treffen. Ich habe den Stock immer nur auf tote Gegenstände geworfen …«
    »Aber du hast ihn umgebracht. Und das darf man nicht!«
    »Ich weiß«, sagte Peter. »Ich weiß, dass man nicht töten darf. Aber du hast gesagt, dass ich ihn treffen soll. Du hast auf ihn gezeigt. Du …«
    »Ich wollte doch nicht, dass du ihn umbringst«, schrie Fatso. »Ich dachte, du streifst ihn nur, du machst ihm Angst. Er war so dick und frech …«
    »Ich hatte dir doch gesagt, dass der Stock trifft.«
    Der Webster stand da wie angewurzelt.
    Weit und fest, dachte er. Weit und fest – und schnell.
    »Nur keine Aufregung, mein Freund«, sagte der Wolf leise. »Wir wissen, dass es nicht Absicht war. Es bleibt unter uns. Ich erzähle es niemandem.«
    Fatso sprang von Peters Schulter auf einen Ast. »Ich schon«, kreischte er. »Ich sage es Jenkins.«
    Der Wolf knurrte ihn in plötzlicher Wut an; seine Augen wirkten blutunterlaufen. »Du dreckiger kleiner Petzer. Du lausiges Klatschmaul.«
    »Ich tu es«, schrie Fatso. »Warte nur. Ich sage es Jenkins.« Er raste den Baum hoch, lief über einen Ast, sprang auf einen anderen Baum.
    Der Wolf setzte sich blitzschnell in Bewegung.
    »Warte«, sagte Peter scharf.
    »Er kann nicht immer auf den Bäumen bleiben«, stieß der Wolf hervor. »Er muss auf den Boden runter, um über die Wiese zu kommen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Nein«, sagte Peter. »Kein Töten mehr. Ein Tod ist genug.«
    »Er wird dich verraten.«
    Peter nickte. »Ja, ich weiß.«
    »Ich könnte ihn daran hindern.«
    »Jemand würde dich sehen und verraten«, sagte Peter. »Nein, Lupus, ich lasse das nicht zu.«
    »Dann machst du dich aber am besten schnell auf die Socken«, sagte Lupus. »Ich weiß ein Versteck für dich. Da findet man dich in tausend Jahren nicht.«
    »Ich käme nicht davon«, sagte Peter. »Der Wald hat Augen. Zu viele Augen. Sie

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