Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
Vom Netzwerk:
die es beobachteten. Ein Wort, mit dem man die Kleinen bändigte.
    Denn tief in seinem Inneren befand sich das Böse, das Böse des Unbekannten, das Böse, weniger gesehen, gehört, erschnuppert als gespürt und erahnt. Erfühlt, vor allem im Dunkel der Nacht, wenn die Lichter erloschen waren, der Wind am Höhleneingang jammerte und die anderen Tiere schliefen, wenn man wach lag und die pulsierende Andersartigkeit wahrnahm, die zwischen den Welten summte.
    Archie blinzelte in die Herbstsonne und kratzte sich nachdenklich. Vielleicht gab es eines Tages eine Methode, mit den Flöhen fertigzuwerden. Vielleicht rieb man sich den Pelz mit einem Mittel ein, damit sie fortblieben. Oder man fand einen Weg, sich mit ihnen zu besprechen. Ja, vielleicht konnte man ein Reservat für sie einrichten, einen Ort, an dem sie für immer bleiben und ernährt werden konnten, ohne andere Tiere zu quälen.
    Bis jetzt allerdings musste man sich selbst helfen. Man kratzte sich. Man ließ sie sich von einem Roboter aus dem Fell herauspicken, obwohl dabei mehr Haare als Flöhe daran glauben mussten. Man rollte sich im Sand. Man ging zum Schwimmen und ertränkte ein paar – nun ja, man ertränkte sie nicht, man wusch sie einfach ab, und wenn ein paar dabei ertranken, war das ihr Pech.
    Man ließ sie von einem Roboter herauspicken … aber er hatte keinen Roboter mehr.
    Keinen Roboter, um Flöhe zu entfernen. Keinen Roboter, der ihm bei der Nahrungssuche helfen würde.
    Aber unten am Fluss gab es Hagebutten, erinnerte sich Archie. Er schmatzte vor Freude, als er daran dachte. Und auf der anderen Seite des Hügels gab es ein Kornfeld. Wenn er schnell genug war, den rechten Zeitpunkt abpasste und sich nicht erwischen ließ, würde er schon einmal etwas stibitzen können. Und schlimmstenfalls gab es immer noch Wurzeln und den wilden Wein auf der Sandbank gegenüber.
    »Rufus kann mir gestohlen bleiben«, murmelte Archie vor sich hin. »Die Hunde sollen ihre Futterstationen behalten, die Aufseher sind mir egal.«
    Er würde sein eigenes Leben führen. Er würde Früchte essen und nach Wurzeln graben und in den Feldern räubern, wie seine Vorfahren Früchte gegessen, nach Wurzeln gegraben und in Kornfeldern geräubert hatten.
    Er wollte leben, wie die anderen gelebt hatten, bevor die Hunde mit ihren Ideen von der Bruderschaft der Tiere dahergekommen waren. Wie die Tiere gelebt hatten, bevor sie mit Worten sprechen konnten, bevor sie die gedruckten Bücher lesen konnten, die die Hunde ihnen gaben, bevor sie Roboter besaßen, die ihnen als Hände dienten, bevor sie Wärme und Licht für ihre Lagerstätten hatten.
    Ja, und bevor eine Lotterie eingerichtet worden war, die darüber entschied, ob jemand auf der Erde blieb oder eine andere Welt aufsuchen musste.
    Hatten sich sehr überzeugend gebärdet, entsann sich Archie, sie waren sehr vernünftig und geschickt vorgegangen. Manche Tiere, so sagten sie, müssten sich in eine der anderen Welten begeben, sonst blieben zu viele Tiere auf der Erde. Die Erde sei nicht groß genug, um alle aufzunehmen. Und eine Lotterie sei die einzig faire Weise, zu entscheiden, wer von ihnen andere Welten aufsuchen müsse.
    Im Übrigen glichen die anderen Welten der Erde sehr, meinten sie. Denn sie seien nur Fortsetzungen oder Verlängerungen der Erde. Andere Welten, die der Erde glichen – nicht ganz genau, ihr aber sehr ähnlich seien. Hier und dort ein paar kleine Unterschiede. Vielleicht kein Baum, wo auf der Erde einer stand, vielleicht eine Eiche, wo auf der Erde ein Nussbaum gestanden hatte. Vielleicht eine frische kühle Quelle, wo es auf der Erde keine gegeben hatte.
    Vielleicht, so hatte Homer ihm erzählt, von seinen eigenen Worten begeistert, vielleicht würde die Welt, der er zugeteilt worden war, schöner sein als die Erde.
    Archie spürte die warme Herbstsonne. Er dachte an die Hagebutten. Er würde zuerst diejenigen essen, die auf dem Boden lagen, dann die anderen pflücken. Er würde sie essen, in die Pfoten nehmen und sie sich ins Gesicht schmieren. Vielleicht würde er sich sogar darin wälzen …
    Aus den Augenwinkeln sah er wieder diese kleinen Wesen durch das Gras laufen. Wie Ameisen, dachte er, nur waren es keine Ameisen. Wenigstens sahen sie nicht wie die Ameisen aus, die er gesehen hatte.
    Flöhe vielleicht. Eine neue Art von Flöhen.
    Seine Pfote schnellte vor und fing ein Wesen ein. Er fühlte es auf seiner Pfote laufen. Er öffnete sie, sah es rennen, schloss die Pfote wieder.
    Er hob die Pfote

Weitere Kostenlose Bücher