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Also lieb ich ihn - Roman

Also lieb ich ihn - Roman

Titel: Also lieb ich ihn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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Im
Aujourd’hui
soll’s am Wochenende Konzerte geben.«
    Was immer du vorhast
, denkt Hannah unangenehm berührt,
ich bin dafür nicht die Richtige
.
    »Ich weiß ja nicht, ob du Freitagabend Zeit hast?«, fügt Mike hinzu.
    Ihr fällt beim besten Willen keine Ausrede ein, um abzulehnen. Sie antwortet: »Zeit hab ich schon.«
     
    Freitag treffen sie sich vor ihrem Wohnheim und gehen an diesem milden Herbstabend zu Fuß zum Restaurant. Er erzählt ihr, dass er aus Worcester, Massachusetts, stammt. Er ist Einzelkind. Seine Eltern sind ebenfalls geschieden. Als er erfährt, dass sie aus Philadelphia kommt, fragt er: »Sag bloß, du bist eine Amish?«
    »Die leben weiter außerhalb, auf dem Land«, erklärt sie.
    »War nur ein Witz«, sagt er schnell.
    Ihr Tisch steht weit von der Bühne entfernt in einer Ecke. Hannah fragt sich, ob es ein guter, eigens für sie beide ausgewählter Tisch ist, weil man dort mehr für sich ist und sie so jung sind und offensichtlich zum ersten Mal miteinander ausgehen, oder ein Katzentisch, an dem sie abseits vom Geschehen versteckt werden, weil es ihnen an Glamour fehlt. Selbst in dieser Ecke ist die Musik so laut, dass Hannah das Gefühl hat, zu schreien, wenn sie sich verständlich machen will. Schließlich begnügen sie sich damit, einander zuzunicken, mit der Andeutung eines Lächelns.
    Als sie wieder auf der Straße stehen, ist es dort vergleichsweise still. Er sagt: »Eigentlich geht doch nichts über Live-Musik«, und in diesem Moment wirkt er auf sie |178| wie jemand, der nie in seinem Leben etwas Unerwartetes von sich geben wird. Im Sommer fragt er bestimmt:
Na, ist dir jetzt warm genug?
, Anfang November beschwert er sich (wenn auch nicht mit Nachdruck, sondern im entspannten Plauderton) darüber, dass der Weihnachtsrummel jedes Jahr früher einsetzt, und wenn ein Politiker in einen Skandal verwickelt wird, ist er der Meinung, dass es den Medien bloß um die Sensation gehe und es auf Dauer langweilig sei, wenn die Zeitungen von nichts anderem berichteten. (Hannah kann von solchen Skandalen nicht genug kriegen.) Wenn es zum Heiratsantrag kommt – nicht in Hannahs Fall –, wird er mit einem Dutzend roter Rosen vor der Tür seiner Auserwählten stehen, sie in ein feines Restaurant führen und den Kellner heimlich bitten, den Ring in der Crème brûlée zu verstecken, so dass sie mit dem Löffel darauf stößt; nachdem sie den Antrag angenommen hat, werden sie noch in derselben Nacht miteinander schlafen – er sagt dazu: Liebe machen –, und er wird ihr dabei tief in die Augen schauen und ihr eröffnen, sie habe ihn zum glücklichsten Mann der Welt gemacht. Der Verlobungsring wird aus Gold sein, mit einem kleinen feierlichen Brillanten.
    Als sie losgehen, fügt er hinzu: »Aber das eben war nervig. Dir hat’s nicht gefallen, oder? Das hab ich dir angesehen.«
    »Ich hatte vor allem Angst, dass dem Saxophonspieler eine Ader platzt«, räumt Hannah ein.
    »Wär doch prima gewesen«, sagt Mike. »Dann hätte die Quälerei ein Ende gehabt. Brauchst du ein Taxi?« Er geht von ihr weg, Richtung Straße.
    »Wir können auch laufen«, sagt Hannah. »Oder du besorgst dir ein Taxi, wenn du magst, und ich laufe. Wir wollen ja nicht – ich meine, du begleitest mich doch nicht ganz bis zum Wohnheim zurück?«
    |179| Er grinst. »Das nenne ich taktvoll.«
    »Ich dachte bloß, dass wir ja nicht in die gleiche Richtung müssen. Natürlich kannst du mit auf mein Zimmer, wenn du willst.« Wieso bietet sie ihm das an? »Erwarte aber nicht zuviel: Ich hab nicht mal einen Fernseher.«
    Er lacht, und vielleicht wirkt sie deswegen beleidigt, denn dann berührt er sie an der Schulter. Sie spürt förmlich, wie er ihr Gesicht betrachtet. »Heute siehst du sehr hübsch aus«, sagt er, und zum ersten Mal an diesem Abend empfindet sie etwas, so stark, dass ihr Herz zuckt. Ist sie so leicht umzuwerfen?
    »Hey«, sagt er. Sie sieht ihn an, er lächelt und nimmt ihre linke Hand in seine Rechte. (Ihre Hände sind etwa gleich groß, auch wenn seine Fingernägel schmaler sind als ihre, genau wie seine Knöchel. Später denkt Hannah, wenn man seine und ihre Hand nebeneinander fotografiert hätte und das Bild nun Fremden zeigen würde, damit sie raten, welche Hand zum Mann und welche zur Frau gehört, zögen die meisten wohl den falschen Schluss.) Hand in Hand gehen sie weiter.
    »Ich bin froh, dass wir uns getroffen haben«, sagt Mike. »So ein schöner Abend.«
    Sehr leise erwidert Hannah: »Ja, das

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