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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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Kapitalismus. Wohingegen ich gezwungen bin, von einer mageren Regierungspension und der zweifelhaften Wohltätigkeit eines Sohns zu leben, der kaum besser als ein Mörder und Dieb ist. Du kannst doch sicher ein, zwei Milliarden erübrigen. Du hast so viele.«
    » Die Sache ist die, ich glaube nicht, dass du den Film hast, Nikolai. Ich glaube, dass es dein Mann verpfuscht und sie getötet hat, bevor sie sagen konnte, wo sie ihn versteckt hat. Wusstest du, dass sie bereits an Krebs starb?«
    Miles seufzte noch einmal theatralisch. » Mein Mann ist wütend geworden. Das Miststück hat ihn mit einer Whiskeyflasche gestochen– kannst du dir das vorstellen? Es ist nicht mehr wie früher. Es gibt einfach keine kompetenten Mörder mehr… Aber du hast natürlich recht, ich habe den Film nicht. Jedenfalls noch nicht. Ich hätte wissen müssen, dass ich dich nicht hereinlegen kann, Miles.«
    » Du hast mich von Anfang an hereingelegt, du Schweinehund. Erzähl mir von dem Knochenaltar.«
    » Dem was?« Nicht das geringste Zögern diesmal, nicht eine Sekunde Statik.
    » O’Malley hat an dem Tag, an dem er gestorben ist, mit seinem Sohn, dem Priester, über den großen Mord gesprochen. Er sagte, du hättest ihn befohlen, weil der Präsident von dem Knochenaltar getrunken hatte, und das habe ihn gefährlich für die Welt gemacht.«
    » Der arme O’Malley. Er muss im Fieber fantasiert haben, denn ich habe noch nie von diesem Ding gehört. Diesem Altar.«
    » Du verlogenes Stück Dreck.«
    » Nein, du belügst dich selbst. Du musstest glauben, dass sich alles um Kalten Krieg und Geld drehte, aber in Wirklichkeit ging es dir darum am wenigsten. Du wolltest, dass er stirbt, Miles, und nicht wegen der Millionen, die du daran verdienen konntest. Du wolltest ihn tot sehen, weil du ihn gehasst hast. Er war der Golden Boy. Von der Sonne geküsst, reich, gut aussehend und zu großen Dingen bestimmt. Und du konntest es nicht ertragen.«
    » Nein«, sagte Miles, aber er wusste, dass es stimmte.
    Er legte auf, beendete das Gespräch grußlos.
    Kaum eine Sekunde später läutete das Telefon unter seiner Hand, und Miles fuhr heftig zusammen.
    Yasmine, dachte er. Bitte lass es Yasmine sein.
    38
    Budapest, Ungarn
    Ry stoppte das Mietauto quer vor der Einfahrt zu einer schmalen Pflastersteinstraße. Sie befanden sich im Herzen des Bezirks Józsefváros, einem Teil Budapests, wo zerfallende Habsburgerbauten zwischen düsteren Mietshäusern aus der Sowjetzeit standen. Huren und Musiker, die ums Überleben kämpften, teilten sich die Gehsteige mit Klempnern und Elektrikern.
    Er stellte die Zündung ab und wartete. Das einzige Geräusch, das man hörte, war das Knacken des abkühlenden Automotors. Die leere Straße endete als Sackgasse an einer Friedhofsmauer. Ry mochte keine Sackgassen.
    » Sind Sie sicher, dass es hier ist?«, fragte Zoe. » Ich sehe niemanden.« In diesem Moment flog die Tür eines nahen Hauses krachend auf, und vier hünenhafte Schlägertypen mit rasierten Schädeln kamen heraus. Es war das größte Haus in der Straße, und die abblätternde Stuckfassade war kürzlich in einem hellen Marzipangelb gestrichen worden.
    Während die Männer auf sie zukamen, hob Ry langsam die Hände und legte sie auf das Lenkrad. » Behalten Sie die Hände oben, wo sie sie sehen können.«
    » Okay«, sagte Zoe gedehnt, und Ry hörte die Angst in ihrer Stimme.
    » Sie werden uns nichts tun. Sie überprüfen uns nur.«
    Die Männer umkreisten den Wagen wie Hunde einen Hydranten. Alle trugen Waffen in Schulterhalftern unter ihren Sakkos, aber sie benahmen sich nicht, als hätten sie die Absicht, sie zu ziehen. Noch nicht.
    » Der Mann, den wir hier treffen«, sagte Ry, » heißt Agim Latifi und ist einer der größten Waffenschmuggler Osteuropas. Er ist außerdem einer der hässlichsten Kerle, die Sie in Ihrem ganzen Leben sehen werden. Haben Sie schon mal ein Bild von einem Blobfisch gesehen? Genauso sieht er aus, nur noch hässlicher.«
    Ry riss Witze, um Zoe zu beruhigen, aber er machte sich Sorgen. Es war vier Jahre her, seit er Agim zuletzt gesehen hatte, und die französische Regierung bot eine Belohnung von zehntausend Euro für Hinweise, die zu ihrer Ergreifung führten.
    Die Schläger waren fertig mit der Inspektion des Wagens. Einer machte ihnen Zeichen auszusteigen.
    Sie folgten den Männern die Straße entlang. Ry hörte einen Hund bellen und die Bässe eines Rap-Songs aus einem Haus weiter vorn.
    Sie betraten das gelbe Haus und kamen in

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