Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)
tot, und jetzt werden sie sich uns vorknöpfen, weil er etwas getan hat, das… Sein großer Mord.«
» Sein großer was ?«, sagte Ry, aber seine Augen suchten bereits die Straße vor dem Haus ab, er war wach bis in die letzte Faser.
Er hörte, wie sein Bruder keuchend Luft holte, ehe er fortfuhr. » Ich weiß, das ergibt alles keinen Sinn für dich, aber ich kann es nicht… nicht am Telefon. Du musst schnell herkommen, dann erkläre ich alles.« Dom machte ein Geräusch, als würde er zu lachen anfangen, dann würgte er fast. » Ich meine, ich erzähle dir, was Dad mir erzählt hat, und das ist nicht genug, nicht einmal annährend. Aber fürs Erste sollst du nur wissen, dass es da draußen möglicherweise Leute gibt, die versuchen werden, uns zu tö…«
Ry drückte die Stopptaste und schnitt die Stimme seines Bruders ab.
Der Pizza - Wagen.
Der rote Pizza-Lieferwagen, der ihm um die Ecke gefolgt war und nun seit mehr als einer halben Stunde neben dem Hydranten stand.
Ry warf sich genau in dem Moment zu Boden, in dem die Seitentür des Lieferwagens aufging und das Erkerfenster mit einem lauten Knall zersprang. Uzi, dachte er, während er sich abrollte, die Walther von der Truhe angelte und wieder auf die Beine kam. Er drückte sich mit dem Rücken an die Wand, wo er aus der Schusslinie von der Straße her war.
In der Küche barst die Tür zum Garten unter der Gewalt von etwas, das entweder der weltgrößte Fuß sein musste oder ein ausgewachsener Rammbock. Ry langte mit der Walther um den Türpfosten herum und leerte ein halbes Magazin in den Korridor. Weitere Uzis erwiderten das Feuer und zerfetzten Wände und Möbel. Holz splitterte, Glas brach, Verputzstaub hing in der Luft.
Wer immer die Typen waren, sie gingen nicht eben handsam vor. Und es waren Profis, die sich die Zeit nahmen, ihren Angriff zu koordinieren, die das Haus umstellten, Fluchtwege abschnitten, hart und schnell zuschlugen, um wieder zu verschwinden, bevor die Polizei kam. Was bedeutete, er hatte eine Minute, höchstens zwei, dann würden sie mit allem, was sie hatten, über ihn herfallen. Ry hatte noch ein paar Magazine in der Innentasche seiner Lederjacke, aber er brauchte weitere Munition und noch eine Waffe.
Der Grundriss seines kleinen Hauses war simpel. Die Eingangstür öffnete sich zu einer winzigen Diele mit einer Treppe, die nach oben führte, und einem langen, schmalen Gang nach hinten zur Küche. Links waren Wohn- und Esszimmer, mit einer Schiebetür dazwischen. Oben gab es ein großes Schlafzimmer und das Bad. Er hatte einen Keller, aber man erreichte ihn nur über die Küche, wo die Bösewichter waren, und es wäre ohnehin eine Sackgasse.
Er konnte nirgendwohin fliehen, sich nirgendwo verstecken, und die Zeit lief ihm davon.
Ry bewahrte seine Munition und die zusätzlichen Waffen, darunter eine Pumpgun, in einem Wandsafe hinter der Holzvertäfelung neben dem Kamin im Wohnzimmer auf. Er feuerte den größten Teil des restlichen Magazins in den Flur ab, dann ließ er sich fallen und rollte an der offenen Tür vorbei. Er robbte über den Boden und hob unterwegs seine Lederjacke auf. Nachdem er ein neues Magazin eingeschoben hatte, gab er die nächste Salve ab. Das Feuer wurde erwidert, aber es kam immer noch aus der Küche. Er hatte sie aufgehalten, aber nicht gestoppt.
Er ließ die Vertäfelung aufspringen und drehte das Wählrad für den Safe. Kaum zwei Minuten waren vergangen, seit sie das Fenster eingeschossen und die Hintertür aufgesprengt hatten, dennoch lauschte er angestrengt nach Sirenen in der Ferne. Inzwischen konnten sie sich wahrscheinlich kaum noch retten vor Notrufen, wo also blieb die verdammte Polizei?
Der Safe sprang auf.
Verdammt.
Ry zog es vor Angst den Magen zusammen. Waffen, Munition, alles fort. An ihrer Stelle lagen zwei ziegelgroße Päckchen mit einem weißen Pulver in Plastikfolie. Es konnte Puderzucker oder Mehl sein, aber Ry glaubt es nicht. Vor ihm lagen offenbar sechs Kilo reines Heroin.
Du meine Güte. Wer waren diese Kerle? Sie hatten sein hochmodernes Sicherheitssystem umgangen, seine Waffen gestohlen und den Stoff in seinem verschlossenen Safe deponiert; alles war so inszeniert, dass es wie ein schiefgegangenes Drogengeschäft aussehen würde. Er wusste jetzt, dass die Polizei nicht kommen würde. Wer immer diese Typen waren, sie hatten die besten Verbindungen. Bundespolizei wahrscheinlich, und diese Operation war sicherlich absolut inoffiziell.
Er hörte Bewegung in der Küche,
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