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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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brannte heiß und tief in ihm, und Dom die Worte erneut laut sagen zu hören würde ihn nur schlimmer machen. Aber es musste sein.
    Er drückte den Knopf, und die hektische Stimme seines Bruders erfüllte die Nacht. » Ry? Es ist wegen Dad. Er ist tot und…«
    Ein Schluchzen, zittriges Schnaufen. Dann das Klappern, als Dom den Hörer fallen ließ, Kneipengeräusche und die Aufforderung, Geld nachzuwerfen; danach diese verrückte Sache über eine Frau mit roten Haaren.
    Noch mehr raues Atmen, dann: » Dad hatte einen Herzinfarkt, Ry.
    Er ist tot, und jetzt werden sie sich uns vorknöpfen, weil er etwas getan hat, das… Sein großer Mord. Ich weiß, das ergibt alles keinen Sinn für dich, aber ich kann es nicht… nicht am Telefon. Du musst schnell herkommen, dann erkläre ich alles– ich meine, ich erzähle dir, was Dad mir erzählt hat, und das ist nicht genug, nicht einmal annährend. Aber fürs Erste sollst du nur wissen, dass es da draußen möglicherweise Leute gibt, die versuchen werden, uns zu töten. Eine rothaarige Frau, vielleicht… O Gott, ich weiß, wie verrückt das klingt. Aber wenn du ihn gehört hättest, wenn du in seine Augen gesehen hättest– er hatte Angst um uns, Ry. Richtig Angst…«
    Doms Stimme verlor sich, ehe Ry ihn tief Luft holen und fortfahren hörte. » Weiß der Himmel, wann du das hier hören wirst, und es kann gut sein, dass sie mich bis dahin schon erwischt haben. Sobald ich aufgelegt habe, werde ich deshalb alles, was Dad gesagt hat, aufschreiben und bei Lafittes Schatz hinterlegen. Für den Augenblick nur so viel, dass eine Frau namens Katja Orlowa einen Film von seiner Tat gemacht hat. Sie war ein Profi, aus Hollywood, und Dad sagte, es ist alles drauf, ihre Gesichter und alles. Aber dann ist sie verschwunden und hat den Film mitgenommen. Deshalb müssen wir diese Katja Orlowa finden, Ry, denn wenn das alles stimmt, dann hatte Dad recht– dann ist dieser Film das Einzige, was uns am Leben hält.«
    Eine erneute Pause, dann Doms Stimme, belegt und brüchig: » Eins noch, Ry, nur für den Fall, du weißt schon… Ich lie…«
    An dieser Stelle piepte der Anrufbeantworter, und die Aufzeichnung brach ab, aber es spielte keine Rolle.
    » Ich liebe dich auch, Dom.«
    Ry presste die Finger in die Augen, als könnte er alle Gefühle in sein Inneres zurückdrängen. Er hatte furchtbar Angst, dass Dom bereits tot war. Sie hatten das Pfarrhaus unten in Galveston wahrscheinlich zur selben Zeit überfallen, zu der sie ihn in Washington D. C. angegriffen hatten, und es waren mindestens fünf Typen beim Sturm auf sein Haus gewesen, mit genügend Feuerkraft, um ein kleines Dorf auszulöschen. Gegen solche Leute hätte sein Bruder keine Chance gehabt.
    Und Dad? Ein Mörder? Mike O’Malley hatte so selten über seine ersten vierzig Jahre gesprochen, bevor er ihre Mutter kennengelernt und geheiratet hatte, dass die Familie Witze darüber riss. Der Mann ohne Vergangenheit. Aber jetzt wirkte es nicht mehr so komisch.
    Als Vater war er hart umgesprungen mit seinen Söhnen, aber nie gemein zu ihnen gewesen. Doch schon als kleiner Junge hatte Ry gespürt, dass der Alte ein Geheimnis verbarg, ein nicht sichtbares Leben, vor dem er eine Wand aus Kälte und Mitleidlosigkeit errichtete. Wie ein Vulkan, der zu schlafen schien, aber unter der Oberfläche brodelten Feuer und Zerstörung.
    » Wer warst du wirklich, Dad?«, fragte Ry laut.
    Er schluckte schwer, schloss die Augen noch einmal kurz und zwang sich dann, nach vorn zu denken. Das Erste, was er tun musste, war, nach Galveston zu fliegen und seinen Bruder zu retten.
    Und bitte, lieber Gott, lass mich nicht zu spät kommen.
    Dreihundert Meilen und sechs Stunden später hielt Ry erneut am Straßenrand, diesmal rund zwanzig Meter vor einem hohen, mit einem Vorhängeschloss gesicherten Maschendrahttor. Auf der Oberseite des Tors war Stacheldraht gespannt. Ein Mann stand mit gespreizten Beinen davor, eine Flinte in der Armbeuge.
    Ry öffnete die Autotür und stieg langsam aus, die leeren Hände nach vorn gestreckt. » Ich freue mich auch, dich zu sehen, Clee«, sagte er.
    » Na, da soll mich doch… Wer kommt denn hier hereingeschneit?«
    Der Mann stand noch einen Moment da, grinste, dann lehnte er die Flinte an einen Baumstamm und kam mit ausgebreiteten Armen auf Ry zu. Ry wappnete sich. Cleeland Lewis hatte eine Kanonenkugel als Kopf und Schultern wie Felsblöcke. Ry war selbst groß und kräftig– etwas über eins neunzig, mit hundert Kilo reinen

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