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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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Muskeln–, aber als Clees riesige schwarze Hand auf seinen Rücken sauste, hätte es ihn fast von den Beinen gerissen.
    » Hallo, Mann. Tut mir leid wegen des Empfangs«, sagte Clee. » Ich habe heute keine Gesellschaft erwartet.«
    » Du musst ja ein verdammt gutes Überwachungssystem haben.«
    Cleeland Lewis besaß eine obskure Vergangenheit und eine fragwürdige Zukunft, und das hatte hauptsächlich mit der holprigen Flugpiste zu tun, die er hier aus der Wildnis der Appalachen gehauen hatte. Das kleine zweimotorige Flugzeug, das hier startete und landete, flog in jeder Hinsicht unter dem Radar.
    » Du hast also Video«, sagte Ry. » Und was noch? Alles mit Sensoren verdrahtet?«
    Clees Grinsen bekam etwas Wölfisches. Er fuchtelte in Richtung des alten, verbeulten Caddies. » Sagen wir einfach, wenn du die Schrottkarre nicht genau hier angehalten hättest, würde ich jetzt das, was von dir übrig ist, von den Bäumen kratzen.«
    Dann verflog das Grinsen, als er Rys Gesicht studierte. » Du bist in ernsthaften Schwierigkeiten, Bruder?«
    » Ja.«
    Ry ging nicht näher darauf ein, aber das erwartete Clee auch gar nicht. Sie hatten drei höllische Jahre in Afghanistan miteinander verbracht, bei Spezialkommandos gegen al-Qaida und die Taliban. Sie wären füreinander gestorben, ohne Fragen zu stellen, und mehr als einmal wäre es auch beinahe passiert.
    » Was brauchst du?«, fragte Clee.
    » Munition für meine Walther und genügend Cash, um mich über Wasser zu halten, bis ich an meinen eigenen Vorrat herankomme. Sagen wir zehntausend, wenn du das stemmen kannst.«
    Clee nickte. » Sagen wir zwanzig. Und du brauchst mehr Feuerkraft, als die olle Walther da. Manchmal neigst du nämlich dazu, deine Talente zu überschätzen.«
    Ry musste beinahe lächeln. In Washington hatten sie ihn mit allem angegriffen, was sie hatten, und er hatte es nicht nur überlebt, sondern es ihnen richtig gegeben. Jetzt waren sie tot, und er lebte noch, und es gab kein Gefühl auf der Welt wie dieses.
    » Außerdem«, sagte Ry, » werde ich ein Flugzeug brauchen.«
    » Dachte ich mir.« Cleeland Lewis sah auf Rys Füße hinunter, die nackt und voller Schnitte von dem zerbrochenen Glas seines Wohnzimmerfensters waren. » Und ein Paar Stiefel wirst du auch brauchen.«
    9
    Galveston, Texas
    Officer Beadsley stand auf der obersten Treppenstufe der Kirche zum Heiligen Herz und beobachtete, wie ein großer Mann schnell aus der nassen Sommernacht auf ihn zukam. Er baute sich breitbeinig auf und ließ sein Halfter aufspringen.
    » He, Freundchen!«, rief er. Der Mann wurde langsamer, blieb aber nicht stehen. Die Hand des Polizisten ruhte jetzt auf dem Griff seiner Glock. » Sehen Sie das gelbe Absperrband, über das Sie gerade gestiegen sind? Das, wo ›Halt! Polizeiabsperrung‹ draufsteht?«
    » Ich habe eine Nachricht für den Monsignore.«
    Der Mann war jetzt so nahe, dass der Polizist den schwarzen Anzug und den weißen Kragen ausmachen konnte. Er entspannte sich und nahm die Hand von der Waffe. » Tut mir leid, Hochwürden. Ich habe Sie nicht als Priester erkannt. Der Lieutenant sagte, ich soll die Presse und die Schaulustigen fernhalten, aber Sie dürfen wieder hinein. Die Kriminaltechniker sind mit ihrer Arbeit fertig.«
    Officer Beadsley zog einen der massiven Flügel des Kirchenportals auf, damit der Priester durchgehen konnte, aber der zögerte auf der Schwelle.
    » Die Leiche wurde weggebracht?«
    » Hm? O ja, schon vor Langem, keine Sorge, Hochwürden. Und die Stadt wird morgen einen Reinigungstrupp schicken, für das, äh… Blut und alles.«
    Das Gesicht des Priesters, fand er, sah blass und starr aus, als wäre alles Blut aus ihm gewichen. Officer Beadsley suchte nach Worten, nach etwas, das er dem Priester sagen konnte, aber alles, was ihm einfiel, war: » Wir kriegen den Kerl, der das getan hat, Hochwürden. Wir kriegen ihn.«
    Ry O’Malley stand regungslos in der dunklen, schweren Stille. Das einzige Licht kam von einem Paar elektrischer Wandleuchter links und rechts des großen hölzernen Kreuzes an der Rückwand der Kirche, aber es genügte, damit er die Stelle ausmachen konnte, wo rund um die Beichtstühle weiteres Absperrband gezogen war.
    Ist es dort passiert, Dom? Haben sie dich dort erwischt? Großer Gott, hast du es überhaupt kommen sehen?
    Alles, was Ry an Einzelheiten über den Tod seines Bruders wusste, war das, was er in der Galveston Daily News gelesen hatte: Dom war in den Kopf geschossen worden, während er die

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