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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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du mir nicht allein in einem dunklen Gang begegnest du verlogenes Schwein.“
    Für ein paar Augenblicke blieb Emil noch so stehen, doch man sah ihm die Angst in seinem wutverzerrten Gesicht deutlich an. Er war Aljoscha in jeder Hinsicht unterlegen und das wusste er auch sehr genau.
             „Du bist ein Fehlschlag Manyuk. Nichts als ein Fehlschlag! Die hätten dich schon als Kind entsorgen müssen, so wie die anderen drei.“ Mit diesen Worten stürmte Emil aus dem Raum, doch nicht schnell genug, um Aljoschas letzten Satz nicht mehr zu hören.
             „Immer schön langsam Sormansk! Rubinov muss schließlich erst noch die Hosen runter lassen!“ Rief er ihm hinterher.
    Aus dem Flur war Emils zorniges Schreien zu hören und während Aljoscha wieder anfing zu lachen, verließen auch die Soldaten den Raum. Er drehte sich wieder zu mir und strahlte über das ganze Gesicht.
             „Na, war das eine Show oder was?“
             „War es wirklich eine gute Idee, ihn so wütend zu machen?“ Ich war mir nicht sicher, ob ich anders reagiert hätte. Auch ich hatte schon den Bogen überspannt, trotzdem hatte ich Angst vor den Konsequenzen, die sein Handeln nach sich ziehen würde.
             „Ich hab den Karren wohl noch nicht ganz in den Dreck gefahren, wenn du dir noch Sorgen um mich machst.“
    Ich brauchte eine Weile um überhaupt zu verstehen, was er damit meinte. „Ich habe fest damit gerechnet, dass du mich nun hassen wirst.“
             „Das kann ich nicht.“ Mit diesen Worten sah ich ihm wieder direkt ins Gesicht.
             „Darf ich diesmal fragen, wieso?“
             „Du hast es selbst gesagt.“ Ich schloss für eine Sekunde die Augen. Ich wusste, die folgenden Worte würden ganz leicht kommen, denn ich wollte sie sagen. Ich glaubte sie und ich fühlte ihre Bedeutung. „Du hast mir das Leben gerettet. Ich hatte mehr als nur eine zweite Chance, dank der Entscheidungen, die du getroffen hast. Sofern es mich betrifft, verdienst du zumindest eine weitere.“

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    11

 
             „Die Simulationen nach dem Schießtraining fallen ab heute weg.“ Aljoscha sagte es mir mit der gewohnten Gelassenheit in seiner Stimme. „Dein kleiner ‚Angriff‘ auf unser System hat Rubinov davon überzeugt, dass du schon so weit bist. Sormansk hat natürlich getobt wie ein Troll, als Rubinov die Sache mit einem Winken abgetan hat. Es war zum Schreien. Du hättest dabei sein sollen.“ Sagte er lachend.
    Es freute mich, dass Aljoscha sich darüber freute, doch gleichzeitig weckte es Besorgnis in mir.
             „Ich verstehe nicht, warum sich Emil überhaupt so darüber aufregt. Was hat er für ein Problem mit mir?“ Aljoscha gab einen Seufzer von sich, während er mir die nächste Waffe reichte.
             „Er hat viel weniger ein Problem mit dir als vielmehr mit mir.“ Ich nahm die Waffe, doch drehte mich noch nicht zur Zielscheibe. Erst wollte ich seine Antwort hören. „Er betrachtet mich nicht als menschliches Wesen, deshalb treibt es ihn in den Wahnsinn, wenn ich eigene Entscheidungen treffe. Noch schlimmer wird es, wenn diese Entscheidungen seine ‚Autorität‘ untergraben.“
    Die Informationen um Aljoschas ‚Entstehung‘ machten mir immer noch schwer zu schaffen. Wir wurden vermutlich überwacht, aber nachdem er sowieso schon davon sprach, beschloss ich, dass es egal war. Gestern hatten wir keine Gelegenheit mehr gehabt uns zu unterhalten. Ich wurde auf mein Zimmer gebracht und Aljoscha wurde zu Rubinov bestellt. Wie auch die Tage zuvor hatte ich nicht wirklich schlafen können und stattdessen über alles nachgedacht. Tatsächlich war ich von mir selbst überrascht, denn ich hatte erwartete wenigstens auf irgendeine Art anders über Aljoscha zu denken. Ihn mit anderen Augen zu betrachten. Doch kaum hatte er diesen Morgen den Raum betreten, fühlte es sich so an, als hätte unser Gespräch nie stattgefunden. So sehr es für mich auch mit Widersprüchen verbunden war, er war einfach der eine Mann an dem alle meine Maßstäbe versagten. Der eine Mann, der alle meine Grundsätze erschütterte und gleichzeitig festigte. Es war so verrückt, aber ich konnte es auch nicht mehr leugnen. Ich senkte die Waffe und schaute wieder zu ihm.
             „Wie genau läuft so etwas eigentlich ab? Wie

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