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ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

ALTEA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: ALTEA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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dieselbe Stelle zu treffen. Eine Kugel schlug in den Baum ein, hinter dem ich Schutz suchte und ich ließ mich zu Boden sacken, um den Holzsplittern zu entgehen. Mein Puls raste wieder. Das Gefühl der Schwere wandelte sich immer mehr in unerträgliche Erschöpfung. Ich musste mich beeilen. Noch ein Schuss traf den Baum und ich zuckte erneut zusammen. Mich überkam Angst, dass ich mit meinem Handeln alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Sie schienen jetzt zu wissen wo ich war und es würde Aljoscha aus seiner Deckung zwingen. Ich packte die Waffe fest und lief los. Ich nahm nichts mehr um mich herum war, außer dem Punkt den ich erreichen musste. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt und unterbewusst wartete ich nur auf den Moment, in dem mich eine Kugel treffen würde. Ich hörte die Schüsse und war nicht in der Lage die Richtung herauszufiltern, aus der sie kamen oder ob man überhaupt auf mich schoss. Dann sah ich Aljoscha, der aus seiner Deckung gekommen war und das Feuer erwiderte. Ich erreichte das Fahrzeug und riss ihn mit mir zu Boden. Meine Schulter rammte die Tür des Fahrzeugs, während ich meinen Unterarm um seinen Brustkorb schlang und ihn mit mir zog. Praktisch zeitgleich hatte er seinen Arm um mich gelegt und fing meinen Sturz ab. Ich schnappte nach Luft und blickte dabei ich in sein verwirrtes Gesicht. Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch die Worte kamen nicht. Mit einem Arm stemmte ich mich wieder nach oben und hob die Handfeuerwaffe. Es war keine Zeit mehr zum Nachdenken. Ich kam hervor und zielte wieder auf den Tank des Wagens. Ich schaffte es mehrere Kugeln abzufeuern.
    Mein Finger drückte erneut den Abzug, als ich unerwartet Aljoschas Hände an meinen Schultern spürte und wie er mich zu Boden riss. Die letzte Kugel traf das Fahrzeug und der laute Knall einer Explosion war zu hören. Ich dachte, dass es Aljoscha war, der mich zu Boden riss, doch in Wirklichkeit war es die Druckwelle des explodierenden Tanks. Selbst vom Boden aus konnte ich über unsere Deckung hinweg sehen, wie die Kraft des Feuers das Fahrzeug kurz anhob und sich nach oben kämpfte, bevor es mit noch mehr Wucht wieder absackte. Die Flammen befreiten eine große Rauchwolke und schlugen dann ungehindert aus dem Wagen. Wir waren etliche Meter entfernt und doch spürte ich die Hitze des Feuers. Schweiß lief über mein Gesicht und ich atmete noch immer schwer. Ich sah zu Aljoscha, der mich anstarrte, als hätte ich gerade ein Wunder vollbracht.
             „Steig in den Wagen.“ Sagte er nur und zog sich wieder auf die Beine. Auch ich stand auf. „Setzt dich ans Steuer und fahr das Ding bis zum Heli.“ Reflexartig packte ich Aljoschas Kragen und hielt in fest, auch wenn ich kaum die Kraft hatte ihn wirklich festzuhalten.
             „Was?!“
             „Du kannst doch fahren, oder?“
    Meine Antwort war nur ein heftiges Kopfschütteln. Plötzlich packte Aljoscha meinen Hinterkopf und drückte mich zu Boden, während er im selben Moment seine Waffe hob und eine Kugel abfeuerte. Ich wollte mich sofort umdrehen, doch er hielt mich fest.
             „Wir haben keine Zeit. Steig in den Wagen. Du kannst das.“
    Er ließ mich wieder los und riss die Tür zum Fahrzeug auf. Erst jetzt sah ich, dass er einen Soldaten erschossen hatte. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass sich jemand so nah an uns herangeschlichen hatte. Alles ging viel zu schnell. Nichts war mehr normal. Um mich herum war unkontrollierbares Chaos und ich konnte nicht einmal fliehen. Ich musste die Nerven bewahren, war aber gar nicht in der Lage dazu, denn ich konnte das alles um mich herum nicht einmal filtern und mein Körper versagte mir zusehends den Dienst. Aljoscha schob mich auf den Sitz und schlug auf einen Knopf auf dem Armaturenbrett. Sofort erwachte der Motor zum Leben.
    „Das ist das Gas und das da die Bremse. Halt das Lenkrad fest und gib einfach Gas!“ Rief er mir entgegen bevor er die Tür zuschlug und loslief. Für Fragen war keine Zeit. Ich hatte keine Ahnung was er vorhatte, doch es blieb auch keine Zeit darüber nachzudenken. Die ersten Kugeln schlugen in die Windschutzscheibe ein und mit einem Aufschrei rutschte ich im Sitz nach unten. Das Glas brach nicht. Es war kugelsicher, doch die Einschläge produzierten Bruchspinnen und ich konnte nur noch mit Mühe etwas durch die gesplitterte Scheibe erkennen. Ich setzte mich hektisch wieder auf, packte das Lenkrad und trat das Gas durch. Der

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