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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Foltergeist ihm seine finstere Kapuze zuwandte, bohrte Matt sein Schwert hinein.
    Bis zum Schaft.
    Da weitete sich die Kapuze auf einmal wie ein riesiges Maul und verschlang Matt.
    Mit Haut und Haaren.
    Tobias hatte nicht einmal die Zeit, einen weiteren Pfeil einzulegen, da war Matt schon verschwunden.

43. Unsterblich
    S chläge und Hiebe, Stahlklingen und Holzpfeile, Gebrüll und Wut hagelten auf den Foltergeist ein.
    »Nein! Nein! Nein!«, schrie Tobias und hackte mit seinem Jagdmesser in unglaublicher Geschwindigkeit auf das Monster ein. Die anderen schlossen sich ihm an.
    Doch der Foltergeist wehrte unzählige Schläge ab, wich anderen aus und entzog sich ihren Attacken immer wieder, ohne auch nur die geringste Schwäche zu zeigen. Ein Pfeil bohrte sich in seinen Rücken, was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich umzublicken und die Pans zu mustern, als suche er jemanden.
    Tobias’ Angriffswirbel hinderte ihn allerdings daran, sich in Ruhe umzuschauen.
    Plötzlich hing Tobias in der Luft. Der Foltergeist hatte ihn am Hemd gepackt und hielt ihn vor seine schwarze Kapuze. Aus dem Inneren des Monsters schlug ihm ein eiskalter Hauch entgegen.
    Plötzlich ertönte ein lauter Knall wie von einem Segel im Wind, und die Luft um sie herum begann zu vibrieren.
    Der Foltergeist fuhr zu Ambre herum.
    Ein Schlag traf ihn an der Hüfte und zwang ihn, Tobias loszulassen. Dann stieg eine Schockwelle im Inneren seiner Lederrüstung auf, schneller und schneller.
    Plötzlich schien die Atemluft auf einen Schlag aus der Eingangshalle zu weichen. Es war, als würde sie von einer unsichtbaren Macht eingesogen. Tiefe Stille trat ein, als sich die Luft plötzlich an einem ganz bestimmten Punkt zusammenballte. Rings um den Foltergeist. Ein Riesenknall, und er implodierte.
    Zunächst knirschte das Leder und bekam Risse, dann barst der Stahlpanzer.
    Der Foltergeist wurde in Stücke gerissen.
    Der Umhang löste sich und flatterte durch die Halle. Eine dünne Rauchfahne, die nach verbranntem Plastik roch, stieg von seinem Körper empor und löste sich sogleich auf. Sein Umhang sank zu Boden.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Der Foltergeist stand da, die leere Kapuze nach vorn geneigt, als würde er schlafen. Seine Arme hingen leblos herab, das Schwert lag vor seinen Füßen.
    Die Pans starrten ihn erschrocken an, dann fuhren sie verblüfft zu Ambre herum.
    Tobias stand auf, rieb sich den tauben Ellbogen und ging zu dem Foltergeist, der ihn um mehrere Köpfe überragte.
    »Ist … ist er tot?«, fragte Marvin.
    Tobias wusste nicht, was er antworten sollte. Vorsichtig stupste er einen Handschuh der Kreatur an.
    Kaum hatte er ihn berührt, da fuhr die Kapuze hoch, und der Foltergeist erwachte zum Leben.
    Er sprang mit einem einzigen Satz zur Tür und verschwand in der Nacht.

44. Abschied und Starrsinn
    D ie Pans versorgten ihre Wunden.
    Nach einer Stunde hatten sie genug Mut gefasst, um sich um die Leichen von Bastien und Amy zu kümmern.
    Von CPO und Matt war nichts übrig.
    Die Staubpartikel, die einmal CPO gewesen waren, hingen noch immer in der Luft, während Matt vor ihren Augen verschlungen worden war.
    Floyd ging zu Ambre und Tobias hinüber, die an der Wand hockten, sich im Arm hielten und ins Leere starrten, während ihnen stumme Tränen übers Gesicht liefen.
    Er fuhr sich nervös mit der Hand über das kurzgeschorene Haar. Die Erschütterung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Wir haben genug Vorräte für zwei weitere Passagiere an Bord des Segelschiffs«, sagte er leise. »Ihr braucht nicht extra welche einzupacken.«
    »Wir geben nicht auf«, erwiderte Ambre abwesend. »Unsere Mission ist nicht zu Ende.«
    Floyd runzelte die Stirn und wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Weiter nach Norden zu gehen, wäre Wahnsinn«, meinte er schließlich. »Ihr habt gesehen, wozu diese Wesen fähig sind.«
    »Ich kann sie abwehren. Mit dem Herz der Erde.«
    Floyd musterte Ambre. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, ihre Glieder zitterten vor Erschöpfung, sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und war so blass, als hätte sie literweise Blut verloren. Ohne einen oder zwei Tage komplette Ruhe gab Floyd ihr keine Chance. Sie würde vor Erschöpfung sterben.
    »Dazu bist du doch gar nicht mehr in der Lage, schau dich an. Du hast dich total verausgabt, noch ein Versuch, und du bist tot.«
    Tobias nickte:
    »In diesem Punkt hat er recht. Trotzdem gehen wir nach Norden, Floyd. Wir müssen mehr herausfinden. Für Matt. Für Eden. Wir

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