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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Heißt du so?«, fragte Ambre verwundert.
    »Nein, eigentlich heiße ich Chen.«
    »Den Spitznamen hat er wegen seiner Hände«, erklärte Juan. »Chen klettert ständig auf Bäumen rum. Schon als kleiner Junge stieg er auf alles, das hoch genug war.«
    »Meine Alteration hat sich dementsprechend entwickelt. Ich sondere an den Handflächen und Fußsohlen eine klebrige Substanz ab, wenn ich mich aufs Klettern konzentriere.«
    Ambre blickte den Jungen so bewundernd an, als hörte sie zum ersten Mal von der Alteration.
    »Hier, nehmt diese abgedunkelten Laternen«, sagte Juan und hielt ihnen Sturmlampen hin, über die ein zylinderförmiger Schirm gestülpt war. »Damit kann man uns aus der Ferne nicht sehen. Das Licht würde sonst wilde Tiere anlocken.«
    Die dünnen Lichtstrahlen fielen auf den Weg und erhellten nur die Füße der vier Pans. Matt, Ambre, Juan und Chen marschierten los und folgten dem Pfad, der sich durch die Felder in Richtung Südwesten schlängelte.
    Nach weniger als einer Stunde waren sie am Rand des Fruchtbaren Waldes angelangt und tauchten in die Pflanzenwelt ein, die zu dieser späten Stunde dunkel und bedrohlich wirkte. Von nun an ließen sie sich von dem Jaulen der Hündin leiten.
    In dem schwachen Licht, das aus den Laternen drang, leuchteten die gelben Augen einer Eule auf. Der Raubvogel beobachtete sie von seinem Ast aus, als wäre er der Hüter dieser nächtlichen Welt, und schickte ihnen einen unheimlichen Schrei hinterher.
    »Welche Wesen kann man hier antreffen?«, fragte Ambre.
    »Durchsichtige Gottesanbeterinnen zum Beispiel«, antwortete Juan. »Das sind extrem dünne, aber ungefähr drei bis vier Meter hohe Insekten, die sehr aggressiv sind und sich blitzschnell auf ihre Beute stürzen. Und fleischfressende Brombeersträucher. Tagsüber kann man sie eigentlich nicht übersehen, da muss man schon sehr unachtsam sein, um ihnen in die Fänge zu geraten, aber nachts ist das komplizierter. Wenn ihre Dornenzweige sich um deinen Knöchel schlingen, musst du sofort reagieren.«
    »Außerdem gibt es die Mammut-Sauen«, ergänzte Chen. »Das sind riesige Wildschweine mit langen, gebogenen Hauern. Sie treten immer in Horden auf und werden von Blutgeruch angelockt. Solange niemand verletzt ist, brauchen wir vor ihnen keine Angst zu haben.«
    »Das alles nur in diesem Wald?«, fragte Ambre erstaunt.
    »Und die Schlimmsten sind natürlich die Nachtschleicher.«
    Matt lief ein Schauer über den Rücken. Mit einer solchen Kreatur hatte er bereits einmal Bekanntschaft gemacht, und ohne Plusch wären Tobias und er vermutlich nicht mehr am Leben.
    »Das sind die Grausamsten unter den Raubtieren, nicht wahr?«
    Juan nickte heftig.
    »O ja, absolut! Die wenigen Weitwanderer, die den Angriff eines Nachtschleichers überlebt haben, berichten Schreckliches. Die Nachtschleicher haben eine menschenähnliche Gestalt, deshalb glauben einige, dass sie vor dem Sturm Menschen waren.«
    »Unmöglich!«, widersprach Matt. »Ich habe eins dieser Monster gesehen, und es ähnelte ganz sicher keinem Menschen!«
    »Mag sein, aber in Eden geht seit längerem das Gerücht um, dass die schlimmsten Kriminellen der alten Zeit, also Serienmörder, eiskalte Killer und andere gewissenlose Typen, sich in diese grauenhaften Dinger verwandelt haben.«
    »Kommen sie in dieser Gegend vor?«, fragte Ambre.
    »Ich nehme es an, denn die Nachtschleicher sind Nomaden. Da wir nachts aber im Schutz der Stadtmauern bleiben, kann niemand das mit Bestimmtheit sagen.«
    »Ich würde ihren Schrei erkennen«, meinte Matt.
    »Den Jagdlaut, den sie beim Anblick ihrer Beute ausstoßen? In Eden sagt man, dass man so gut wie tot ist, wenn man den Schrei eines Nachtschleichers hört.«
    »Na, herrlich«, kommentierte Ambre leise.
    Wieder durchriss ein lautes Jaulen die Stille. Die vier Pans sahen sich erschrocken an.
    »Bist du sicher, dass das Plusch ist?«, fragte Ambre.
    »Ganz sicher.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass sie leidet, es hört sich eher so an, als würde sie jemanden rufen.«
    »Das stimmt. Ich hoffe, dass sie nicht irgendwo gefangen ist. Je schneller wir sie finden, desto besser.«
    Über eine Stunde lang folgten sie den Rufen der Hündin. Dabei wurde klar, dass sie sich fortbewegte.
    »Sie ist nicht verletzt«, meinte Ambre. »Mir kommt es so vor, als würde sie irgendetwas suchen.«
    »Aber was nur? Wir waren noch nie hier!«
    »Vielleicht hat es mit ihrem alten Leben zu tun?«
    »Auf jeden Fall will ich ihr helfen können, wenn

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