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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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einen Blick auf die Straße, um sich zu vergewissern, dass die Luft rein war.
    »Ambre«, sagte er, »du nimmst Neil, Horace und die Hunde mit bis in die Nähe der Dschunke. Versteckt euch gut, solange wir den Weg nicht frei gemacht haben. Die anderen kommen mit mir, wir werden das Boot zurückerobern. Wenn sie Tobias’ Zettel gesehen haben, dürften sie inzwischen auf dem Weg hierher sein.«
    »Und … Balthazar?«, fragte Tobias. »Wir können ihn nicht hierlassen, er ist ihnen mehr als ausgeliefert …«
    Matt musterte den Alten. Er schien jetzt viel weniger unheimlich als damals in seinem Laden in New York. Fast bemitleidenswert. War das eine List?
    Den Eindruck habe ich nicht. Ich bin es, der sich seit letztem Jahr verändert hat.
    »Er kommt mit uns mit, in der Gruppe von Ambre.«
    »Nein, wartet«, sagte Balthazar. »Ihr könnt die Stadt nicht auf dem Fluss verlassen, die Bogenschützen auf den Türmen werden euch abschießen.«
    Matt holte den Passierschein aus seiner Manteltasche:
    »Ich habe den Wisch, den wir brauchen!«
    Balthazar verzog das Gesicht.
    »Der wachhabende Offizier muss ihn erhalten, bevor ihr versucht, an den Wachposten vorbeizukommen«, wandte er ein.
    »Ich kann ihn hinbringen«, schlug Horace vor.
    »Nein«, entgegnete Balthazar. »Das übernehme ich. Setzt eure Reise fort, und was auch immer ihr vorhabt zu tun, tut es!«
    Tobias bekam auf einmal Angst. Der Alte war ihm ans Herz gewachsen.
    »Aber die Zyniks werden irgendwann kapieren, was passiert ist, und dann verhaften sie Sie!«
    Balthazar fuhr Tobias zärtlich übers Haar.
    »Ein alter Mann wie ich fürchtet sich nicht vor dem Kerker. Und angesichts des Krieges, der sich abzeichnet, ist mir das sogar lieber, denke ich. Wenigstens unterstütze ich diese Unmenschen so nicht bei ihren Greueltaten.«
    Er streckte Matt die Hand hin.
    »Nun, junger Mann, wirst du mir vertrauen?«
    Matt zögerte. Das Ganze ging viel zu schnell. Er hätte gern Zeit gehabt, alles gründlich zu überdenken.
    Aber er musste eine Entscheidung treffen. Jeden Augenblick konnten die Schergen der Königin aufkreuzen.
    Also biss er die Zähne zusammen und legte den Passagierschein in Balthazars verrunzelte Hand.

    Matt schlich sich hinter einen Wagen, der herrenlos mitten auf der Pier stand.
    Drei Männer hielten vor der Dschunke Wache.
    Chen glitt zwischen einem Transportschiff und der Pier ins Wasser und schwamm vom Fluss aus auf die Dschunke zu, während Tobias, Ben und Matt so nah wie möglich zu den Wächtern aufrückten.
    Als sie sich auf weniger als zehn Meter genähert hatten, schoss Tobias innerhalb von zwei Sekunden drei Pfeile ab. Einer der Zyniks war auf der Stelle tot. Chen tauchte im Rücken der Soldaten auf und erledigte den zweiten mit seiner Armbrust. Matt und Ben stürzten sich auf den dritten, der unter den Schwert- und Axthieben starb, bevor er begriffen hatte, was vor sich ging.
    Ambre eilte mit den anderen herbei, und sie legten hastig ab.
    Lautlos glitt die Dschunke zwischen den mit Waffen und Rüstungen beladenen Schiffen dahin.
    »Wenn wir nur ein paar dieser Lastschiffe versenken könnten«, seufzte Neil. »Das würde unseren Truppen einen Aufschub verschaffen, den sie bestimmt dringend brauchen.«
    Matt legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Hervorragende Idee! Ambre! Kannst du mit Hilfe des Skaraheers ein paar Planken im Rumpf dieser Schiffe eindrücken?«
    »Ich denke schon.«
    »Nicht zu heftig. Nur so, dass das Wasser langsam eindringen kann.«
    Ambre holte den Behälter, stellte ihn vor sich ab, öffnete ihn und konzentrierte sich.
    Mehrere Planken gaben sofort mit einem lauten Knacken nach.
    »Hoppla«, sagte sie. »Tut mir leid. Bei den anderen gehe ich vorsichtiger zu Werke.«
    So bearbeitete Ambre ein Schiff nach dem anderen, während die Dschunke sich langsam den Türmen der südlichen Stadtmauer näherte.
    Matt stand am Bug und beobachtete die Bewegungen an der Spitze der Türme. Die Wächter sammelten sich um die Laternen und spannten ihre Bogen.
    »Den Namen eures Schiffs?«, schrie einer.
    »Die Styx! «, antwortete Horace mit seiner Erwachsenenstimme.
    Es folgte endlose Stille.
    Matts Herz raste. Mehrere Bogenschützen zündeten bereits die Spitzen ihrer Pfeile an, um die Dschunke sofort in Flammen zu setzen, falls sie ohne Ausfahrterlaubnis weitersegelte.
    War es richtig gewesen, Balthazar zu vertrauen? Immerhin war der Alte trotz allem ein Zynik. Matt schloss die Augen. Von seiner Entscheidung hing nun ihrer aller

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