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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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sie hörten das Gebrüll eines Wesens, das so groß wie ein Dinosaurier sein musste.
    »Könnten wir etwas weiter weg von diesem Ufer fahren?«, bat Ambre mit vor Panik bebender Stimme.
    Das Ungetüm kam näher. Die Äste der Bäume zersplitterten wie Zahnstocher.
    Dann hielt es auf einmal inne und machte kehrt, bevor die Pans es genauer erkennen konnten.
    »Wer meinte vorhin, dass wir heute Abend an Land gehen und ein Lagerfeuer machen sollten?«, fragte Tobias mit aschfahlem Gesicht.
    »Das war eine schlechte Idee«, räumte Chen ein. »Eigentlich haben wir es ganz gut auf dem Schiff.«
    Später holte Matt einen Behälter mit Tieröl und machte sich daran, die Lampen neu aufzufüllen. Ambre gesellte sich zu ihm, während alle anderen am Bug standen und die Landschaft betrachteten.
    »Es … Zu dem, was gestern passiert ist …«, fing sie an.
    »Hör zu, es tut mir leid, ich weiß nicht, was über mich gekommen ist«, meinte Matt hastig. Er war erleichtert, dass sie nicht sauer auf ihn war.
    »Ah.«
    Ambre schien getroffen.
    »Also … Ich meine … das war schön, unglaublich schön«, haspelte Matt. »Aber wenn ich dich schockiert habe, dann ent…«
    Ambre unterbrach ihn, indem sie ihm einen Finger auf die Lippen legte. Sie lächelte.
    »Nein, Matt, gar nicht, auch für mich war es etwas ganz Besonderes. Ich wollte dir nur sagen, dass es unsere starke Bindung, unseren Zusammenhalt, nicht verändern soll.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Ich glaube, ich hatte noch keine Gelegenheit, es dir zu sagen, aber ich bin sehr froh, dass wir uns begegnet sind, Matt Carter.«
    Matts Wangen begannen zu brennen, und sein Mund war plötzlich wie ausgedörrt.
    Sie hob eine Schulter und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, eine Geste, die ihre Verlegenheit verriet.
    »Gut. Ich gehe wieder zu den anderen zurück, bevor Chen uns zusammen sieht und Gerüchte die Runde machen.«
    Matt nickte, obwohl er sie am liebsten an sich gezogen und den ganzen Abend nicht mehr losgelassen hätte.
    Beim Abendessen vereinbarten sie die Reihenfolge für die Nachtwache. Tobias und Matt besprachen heimlich ihren eigenen Wachwechsel.
    In der ersten Nacht konnten sie nur schwer einschlafen. Der rote Schein im Süden ließ ihnen keine Ruhe, und die Geräusche der nächtlichen Tierwelt verstärkten die düstere Stimmung nur noch: Immer wieder hallten grelle Schreie, wimmernde Klagen und krächzendes Keckern durch den Wald, der im fahlen Licht des Halbmonds gespenstisch schimmerte.
    Am nächsten Morgen knabberte Neil gerade ein Stück Zwieback zum Frühstück, als er einige längliche Formen im Kielwasser der Dschunke entdeckte.
    »Hey, Leute!«, rief er. »Ich glaube, wir haben ein Problem!«
    Mehrere ihrer Verfolger tauchten kurz an die Oberfläche und entblößten ihre ölige Haut. Sie glichen riesigen, unförmigen Aalen.
    »Habt ihr ihre Mäuler gesehen?«, schrie Chen. »Sie haben Zähne wie Piranhas!«
    »Fleischfressende Neunaugen«, erklärte Ben. »Steckt bloß keinen Finger ins Wasser, sie würden euch den Arm abbeißen.«
    »Können sie springen?«
    »Nicht sehr hoch, aber bleibt sicherheitshalber von der Reling weg.«
    Neil ließ seinen Zwieback fallen und wich einen guten Meter zurück.
    Das Gebäck trieb kurz im Wasser dahin, dann tauchte ein breites Maul voller durchsichtiger Zähne auf und schnappte danach.

    Am Abend ging Matt zu Horace, der auf einem Fass saß und seinen Tabakbeutel in den Händen hin und her drehte.
    »Alles klar?«
    Horace zuckte zusammen und schnalzte mit der Zunge.
    Matt zeigte auf den Tabak.
    »Ich habe dich schon lange nicht mehr rauchen sehen.«
    »Ich hab aufgehört.«
    »Warum schleppst du das Zeug dann immer noch mit?«
    »Ich … ich hab verdammte Lust, mir eine anzustecken.«
    »Das ist der Stress.«
    »Egal, mir ist jetzt einfach danach.«
    »Und was hält dich davon ab?«
    Horace holte tief Luft und dachte nach.
    »Entweder höre ich endgültig auf, oder ich fange wieder an. Möchtest du mir nicht den Beutel abnehmen und ihn über Bord werfen?«
    »Das musst du schon selber machen.«
    »Ich weiß, aber ich schaff es nicht.«
    Matt packte seine Hand und starrte auf seine Finger.
    »Du kaust dir ja die Fingernägel ab, bis du blutest!«
    »Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber ich bin ein nervöser Typ.«
    Matt machte einen Schritt zurück und musterte Horace. In der Schule hatte er wegen seines absonderlichen Aussehens sicher viele Spötteleien über sich ergehen lassen müssen. Nun aber verlieh

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