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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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kann tagsüber schlafen und nachts den Himmel beobachten. Doug und seine Freunde bringen mir jeden Tag zu essen. Ich bin hier besser versorgt als in einem Altenheim!«
    Er winkte sie zum anderen Ende der Sternwarte, wo neben einem Kachelofen zwei Sofas einander gegenüberstanden. Matt entschuldigte sich und lief zur Treppe.
    »Ich mache Doug und den anderen auf. Ich glaube, wir haben einiges zu besprechen.«

    Nachdem Sergio und Regie ihre Verkleidung abgelegt hatten, machte es sich Dougs Bande neben Tobias und Matt auf den Sofas gemütlich. Als Matt den unheimlichen Stierkopf vor sich liegen sah, erinnerte er sich an die leeren Haken an den Wänden des Trophäensaals. Regie bestätigte, dass sie ihn von dort gestohlen hatten. Und die Taucherschuhe waren schwer genug, um den Eindruck hämmernder Hufe zu erzeugen.
    Michael Carmichael, der sich sehr langsam bewegte, stellte sechs Teetassen auf den Sofatisch ab.
    »Ihr müsst sie euch teilen. Ich habe nicht genug Tassen«, sagte er mit seiner Bassstimme.
    Dann ließ er sich mit einem leichten Stöhnen in einen Rollstuhl sinken.
    »Warum habt ihr ihn so lange hierbehalten?«, fragte Matt, der sich nicht vorstellen konnte, wie man es monatelang hinter verschlossenen Türen aushielt.
    »Du hättest hören sollen, was manche Pans bei ihrer Ankunft gesagt haben«, erklärte Doug. »Die meisten haben mit ansehen müssen, wie ihre Freunde von Zyniks oder Mampfern angegriffen und niedergemetzelt wurden. In ihrer Wut haben sie andere aufgehetzt. Erst jetzt, nach Monaten, beruhigt sich die Stimmung wieder.«
    Tobias runzelte die Stirn.
    »Aber er ist doch … harmlos.«
    Carmichael gluckste, als er das hörte. Doug fuhr fort:
    »Ich habe das Thema mehrmals angesprochen, und man antwortet mir jedes Mal, dass wir den Erwachsenen nicht mehr vertrauen könnten, dass sie alle gefährliche Schurken seien. Mir wurde schnell klar, dass es lange dauern würde, bis die Erinnerung an die Massaker verblasst ist. Und noch dazu liebt Onkel Carmi sein neues Leben!«
    Der alte Herr stimmte eifrig zu.
    »Keiner geht mir auf die Nerven, ich habe alle Zeit der Welt, mich den Sternen zu widmen, und ich kann mich Hunderten von neuen Herausforderungen stellen!«
    Matt nickte. Dougs erstaunliches Wissen war auf einmal gar nicht mehr so wundersam: Es kam von seinem Onkel! Wenn man ihm eine Frage stellte, gab er sie einfach an den weisen und belesenen alten Mann weiter, der ihm die Antwort noch am selben Abend lieferte.
    »Diese Impulstheorie haben Sie ausgetüftelt, nicht wahr?«, fragte Matt. »Ambre wird aus dem Häuschen sein, wenn sie das hört!«
    »Ist Ambre dieses Mädchen, von dem du mir erzählt hast, Doug? Ich freue mich schon, sie kennenzulernen. Ihre These über die Alteration ist äußerst beeindruckend, muss ich sagen.«
    »Und das Buch der Hoffnungen, gibt es das wirklich?«
    Carmichael lachte auf und rollte zu seinem Schreibtisch, um ein Büchlein mit weißem Einband zu holen.
    »Bitte schön. Hier ist euer Buch der Hoffnungen!«
    Matt nahm es und las: Überlebensführer – Anleitung zur Entwicklung eines Mikrokosmos in jeglicher Umgebung – von Jonas Sion .
    » Ein stinknormaler Überlebensführer?«, spöttelte Matt.
    »So ist es«, sagte Carmichael belustigt. »Voller guter Ratschläge für die Saat, die Aufbereitung von Wasser oder die Jagd.«
    »Ich dachte, es wäre viel …«
    »Beeindruckender?«
    »Ja, ich hatte mir eine Art Bibel vorgestellt, ein heiliges Buch oder die Aufzeichnungen eines Weisen.«
    »Weit gefehlt. Unsere Gesellschaft beginnt wieder bei null, mein Lieber. Wenn das Göttliche einen Platz darin bekommt, dann erst viel später. Vorerst zählen nur praktische Dinge. Und das Überleben.«
    Tobias war in Gedanken noch beim Rätsel des Minotaurus und der ganzen Maskerade.
    »Dann hat es im Haus nie gespukt?«, fragte er beinahe enttäuscht.
    »Nein, der Minotaurus war Sergio mit Regie auf den Schultern«, bestätigte Doug. »Arthur lief mit einem riesigen Blasebalg hinter ihnen her, um den lauten Atem zu erzeugen.«
    »Und was ist mit dem grünen Rauch, der manchmal aus den Türmen aufgestiegen ist?«
    »Eine einfache chemische Reaktion aus zwei Stoffen.«
    »Aber es klang, als wolltet ihr uns umbringen!«
    Doug lachte.
    »Hast du uns etwa für Mörder gehalten?«, rief er mit gespielter Empörung. »Wir tun alles, um unseren Onkel zu schützen. Deshalb haben wir fast alle Waffen auf der Insel beschlagnahmt. Wenn wir ihn demnächst den anderen vorstellen,

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