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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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bewaffneten Hundertschaften unterwegs und gingen womöglich strategisch vor. Welches Pangrüppchen würde da schon Widerstand leisten können?
    Am Abend kam Ambre in den Kraken gelaufen und zog Matt in eine Ecke.
    »Ich habe eine Idee!«, rief sie aufgeregt. »Auf Ben kann man sich verlassen. Er ist gefährliche Unternehmungen gewohnt und hat gelernt, sich unauffällig durch den Wald zu bewegen. Wir sollten ihn bitten, unser Kundschafter zu sein! Er könnte sich an die Rauchfahne heranpirschen, das Lager der Zyniks ausfindig machen und uns berichten, was da vor sich geht. Ich vertraue ihm voll und ganz.«
    »Das ist keine üble Idee. Aber das ist saumäßig gefährlich.«
    »Ben ist ein Weitwanderer, der kennt keine Angst. Er hat nur das Wohl der Pans im Sinn. Ich kenne ihn inzwischen ganz gut.«
    »Ja, ich habe schon gemerkt, dass ihr euch recht nahesteht.«
    Ambre wollte gerade weiterreden, da blieben ihr die Worte im Hals stecken. Sie warf Matt einen sichtlich belustigten Blick zu.
    »Bist du etwa … eifersüchtig?«
    Matt verzog angewidert das Gesicht.
    »Eifersüchtig? Wie kommst du denn auf so was?«
    Sie ahnte, dass sie ihn in seinem Stolz verletzt hatte, und berichtigte sich eilig:
    »Entschuldige, war nur so ein Gedanke. Ben und ich kennen uns, weil ich ihn bei seinem letzten Besuch auf der Insel mit Fragen bombardiert habe. Ich habe ihm erzählt, dass ich gern selbst Weitwanderer werden möchte, wenn ich das vorgeschriebene Alter erreicht habe. Das ist schon bald, in vier Monaten! Ben hat mir dazu viele Tipps gegeben. Er ist über siebzehn und macht das seit mehreren Monaten. Also, was hältst du von meinem Vorschlag?«
    »Wenn er einverstanden ist …«
    »Das ist er bestimmt!«
    Beim Abendessen im Kraken erzählte Matt Doug von Ambres Idee. Auch er fand sie gut. Da schleppte sich Tobias zu ihnen an den Tisch. Er hatte den ganzen Vormittag über Bogenschießen geübt und danach Küchendienst geschoben.
    »Meine Finger fühlen sich an, als würden sie gleich abfallen«, jammerte er.
    Als sie aufstanden, um in ihr Zimmer zu gehen, kam der unverdrossen gutgelaunte Calvin angelaufen und hielt Matt einen kleinen Umschlag hin.
    »Hier für dich, das lag vor der Tür.«
    Auf dem Brief stand in schwarzer Tinte Matts Name. Er riss ihn auf und las:
    Ich beobachte dich in diesem Augenblick. Wenn du diesen Brief irgendjemandem zeigst, siehst du Ambre nie wieder. Sie ist an einem Ort, den nur ich kenne. Wenn ich sie nicht bis morgen früh befreie, wird sie sterben.
    Also wirst du mir gehorchen: Komm um Mitternacht zum Friedhof der Insel. Allein. Wenn ich merke, dass du begleitet wirst, ist Ambre tot.
    Ich weiß, dass du sie gern hast. Das sieht man. Ihr steckt ständig zusammen, das wissen alle. Also mach dich bloß nicht über mich lustig. Sonst bringe ich sie um.
    Du bist gewarnt.

    Matt wurde blass und schluckte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Tobias.
    »Ja … Ja, ja, das ist nur eine Nachricht von Ambre. Sie kommt bei ihren Untersuchungen voran, das ist alles.«
    Er blickte sich um: Sie standen am Fuße der großen Treppe. Etwa ein Dutzend Pans aus verschiedenen Häusern saßen an den Tischen und plauderten. Etwas abseits waren Ben und Franklin, die beiden Weitwanderer, in ein Gespräch vertieft. Befand sich der Verfasser des Briefs unter ihnen oder versteckte er sich irgendwo, vielleicht auf der Empore? Oder hinter einer Säule? Er durfte die Drohung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hastig faltete er den Brief und steckte ihn in seine Tasche, damit Tobias ihn nicht sehen konnte.
    »Du bist ganz schön blass um die Nase«, sagte Tobias. »Willst du dich hinlegen?«
    Matt behauptete, ihm sei schlecht, und er schloss sich auf der Toilette ein. Er klappte den Klodeckel herunter, setzte sich und las den Brief ein zweites Mal. Sein Herz pochte wie wild. Die Ausdrucksweise, vor allem im letzten Abschnitt, wirkte eher kindisch. Der Erpresser musste zu den Jüngeren gehören. »Ich weiß, dass du sie gern hast. Das sieht man. Ihr steckt ständig zusammen, das wissen alle. Also mach dich bloß nicht über mich lustig.«
    Der letzte Satz klang wirklich kindisch.
    »Auf was haben wir uns da eingelassen, Ambre?«, murmelte Matt.
    Er dachte an den Friedhof zurück. Die Gegend war unheimlich. Sich um Mitternacht dorthin zu wagen war schlicht und einfach verrückt. Aber es ging um das Leben seiner Freundin. Und wenn das Ganze nur ein böser Scherz war? So einen abartigen Humor kann doch niemand haben! Und Ambre hat

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