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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Einzelheiten vor sich: die Schreie des Mampfers, dem er die Hand abgehackt hatte, die blutverschmierten Körper und die schmerzverzerrten Grimassen. Zum Glück hatte er dem Monster nicht in die Augen gesehen, zum Glück , sagte er sich wiederholt.
    Als er am Nachmittag ein paar Nudeln essen wollte, plagten ihn die Erinnerungen an das Blut und die Schreie immer noch. Er rannte auf die Toilette und übergab sich.
    Später fand ihn Tobias auf der Terrasse hinter der Villa. Matt saß auf der Mauer und betrachtete mit regloser Miene die untergehende Sonne. Plusch lag neben ihm, den Kopf in dem Schoß ihres Herrchens gebettet, während er sie sanft streichelte.
    »Wie fühlst du dich?«
    Matt verzog das Gesicht und sagte nach kurzem Überlegen: »Leer.«
    »Das muss ziemlich schlimm gewesen sein.«
    Matt nickte langsam.
    »Das … Das ist echte Gewalt, Toby, nicht wie im Film. Ich hasse das.« Er betrachtete seine Handflächen. »Ich spüre immer noch, wie die Klinge vibrierte, als sie sich in seine Eingeweide bohrte.«
    Tobias wusste nicht, was er sagen sollte. Er setzte sich neben Matt und blickte mit ihm auf die untergehende Sonne, die ihre Gesichter in einen orangefarbenen Schimmer tauchte.
    In der Hydra öffnete sich ein hohes Fenster, hinter dem sie Ambres leuchtend rote Mähne erkannten. Mit weit ausholenden Armbewegungen gab sie ihnen zu verstehen, dass sie zu ihr kommen sollten. Matt und Tobias machten sich sofort auf den Weg. Plusch begleitete sie bis zur Hydra und verschwand dann in Richtung Wald.
    Ambres Zimmer war geräumig und mit Holzmöbeln und weißen Vorhängen eingerichtet. Grüne Tücher trennten das Bett, die Sofas und eine große Büroecke voneinander, und hier und da waren kleine Lampions aufgehängt, die ein warmes Licht verbreiteten. Ambre hatte sich umgezogen und trug einen seidenen Morgenmantel. Ihren zerzausten Haaren nach zu urteilen hatte sie den halben Nachmittag im Bett verbracht. Wahrscheinlich fühlte sie sich genauso miserabel wie er, dachte Matt bei sich. Die drei setzten sich auf die breiten, gemütlichen Sofas.
    »Ich wollte mit euch reden«, sagte Ambre und schlang die Arme um die Knie. »Ich habe lange über das nachgedacht, was heute Vormittag passiert ist. Ich glaube, dass wir alle von der Alteration – so müssen wir dieses Phänomen von nun an nennen – betroffen sind.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Tobias.
    »Viele Pans haben schon über Beschwerden geklagt, und es werden immer mehr.«
    Sie sah Matt ernst an.
    »Als du heute Morgen den Apfel geworfen hast, habe ich gerade noch gesehen, wie er im Gesicht des Mampfers zerplatzt ist. Es ging so schnell, dass ich kaum Zeit hatte, mich umzudrehen.«
    Matt zuckte mit den Achseln, als wäre das eigentlich nichts Besonderes.
    »Matt«, beharrte sie, »der Apfel ist zerplatzt! Das ist unmöglich. Du hast das Monster damit fast k.o. geschlagen. Mit solcher Wucht kann man einfach nicht werfen.«
    »Was willst du damit sagen? Dass auch ich mich verwandle?«
    »Nein, das habe ich doch schon gesagt: Du verwandelst dich nicht, nur deine Fähigkeiten ändern sich. Die Erde hat die Eigenschaften aller Organismen auf der Welt modifiziert, und davon sind auch die Pans betroffen. Bei uns ist die Alteration eben nur von Fall zu Fall verschieden.«
    Tobias zeigte auf seinen Freund.
    »Er wird stärker, stimmt’s?«
    Ambre nickte.
    »Ich fang an, mich zu fragen, ob unsere neu erworbenen Fähigkeiten nicht an eine Notwendigkeit gekoppelt sind. Weil du Kraft gebraucht hast, um dich von deinem Koma zu erholen, hast du plötzlich übermenschliche Kräfte entwickelt. Mich haben die vielen Veränderungen in den letzten Monaten total verwirrt. Weil ich ständig in Gedanken versunken war, wurde ich noch ungeschickter, als ich ohnehin schon war, und um diese Unbeholfenheit auszugleichen, entwickle ich nun telekinetische Fähigkeiten. Vorhin habe ich mich erkundigt, ob Sergio wiederholt bestimmte Aufgaben erledigt hat, und wisst ihr, was man mir gesagt hat?«
    »Er musste die Kerzen anzünden?«, warf Matt zerstreut ein.
    »Bingo! Weil er zu den Größten gehört, war er für die Laternen zuständig. Seit fünf Monaten tut er nichts anderes, als Kerzen an- und auszumachen. Inzwischen kann er in null Komma nichts eine Flamme erzeugen, und ich wette mit euch, dass er in zwei Wochen nicht einmal mehr Feuersteine aneinanderzureiben braucht.«
    »Glaubst du, dass wir mehrere spezielle Talente entwickeln können?«, fragte Tobias begeistert.
    »Das würde

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