Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
Vom Netzwerk:
den Kopf gezogen.
    »Es ist zu riskant geworden! Wir müssen eine andere Lösung finden, so kann das nicht weitergehen. Die Tür hält nicht mehr lange stand.«
    »Doch.«
    »Ich sage es noch einmal, wir müssen sie öffnen, ehe jemand anderes dahinterkommt.«
    »Dafür ist es noch zu früh. Wir sollten so weitermachen wie geplant. Das Risiko, dass es schiefgeht, ist zu hoch. Wenn wir nicht die ganze Insel erobern, wird alles in einer einzigen Katastrophe enden.«
    Matt war sich nicht hundertprozentig sicher, aber die letzte Stimme klang ganz nach Doug. Die andere sagte ihm nichts.
    »Also, was machen wir?«, fragte die dritte Gestalt, die bisher noch nicht gesprochen hatte.
    Es war eine weibliche Stimme.
    »Ich sehe keine andere Lösung: Wir müssen rund um die Uhr abwechselnd Wache halten«, sagte die Stimme, die Doug zu gehören schien. »Wir beobachten unauffällig die Umgebung des Minotaurus. So sehen wir immerhin, wenn ein Pan sich hineinwagt, und können ihn rechtzeitig da rausholen, bevor es zu spät ist.«
    Beim nächsten Satz zuckte Matt zusammen:
    »Und behaltet Matt im Auge. Ich traue ihm nicht, das ist ein Schnüffler!«
    Das Mädchen in der Gruppe versuchte, seine beiden Komplizen zu bremsen.
    »Bei dem, was der Weitwanderer über die Verräter gesagt hat, sollten wir lieber vorsichtig sein!«
    »Lass das mal meine Sorge sein«, erwiderte Doug. »Wir tun einfach, was wir zu tun haben. Solange wir weiter so gut aufpassen, wird uns niemand verdächtigen. Kommt jetzt. Wir sollten den Käfig schnell aufbauen, damit wir noch ein bisschen schlafen können.«
    »Bist du sicher, dass wir ihn um diese Uhrzeit nicht stören?«, fragte die Mädchenstimme, die vor Angst zitterte.
    »Ach was, inzwischen kenne ich seinen Rhythmus. Ich habe ihm vorhin zu essen gebracht, er schläft jetzt.«
    »Hoffentlich ist es bald vorbei, ich kann nicht mehr.«
    »Bald, bald. Hab noch ein wenig Geduld. Wir lassen ihn erst heraus, wenn alle Pans auf der Insel von der Routine eingelullt und zu verweichlicht sind, um zu den Waffen zu greifen.«
    Die drei Verschwörer schulterten lange Stäbe, aus denen sie offenbar den Käfig bauen wollten, und bogen um die Ecke in einen Gang. Matt wartete kurz ab, bis sie außer Hörweite waren. Dann schlich er ihnen über die Perserteppiche hinterher und stieg die acht Steinstufen zu dem Gang hinauf. Vor ihm lag ein langer Korridor ohne eine einzige Tür. Es gab nur einige Nischen, in denen unheimliche Rüstungen standen. Kein Mensch weit und breit. Mit ihrer Last konnten sie unmöglich schon bis zum anderen Ende gerannt sein. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt.
    Wie war das möglich? Hatten sie ihn vielleicht gehört und sich hinter den Rüstungen versteckt?
    Nicht mit dem Käfig. Ich müsste diese langen Stangen irgendwo sehen!
    Wo waren sie nur?
    Matt ging bis zum anderen Ende des Gangs, um sich zu vergewissern, dass sich niemand dort versteckt hielt. Dann kehrte er um und suchte alle Winkel ab. Auf jeder Seite gab es zehn Nischen, in jeweils sechs davon stand eine eiserne Gestalt. Insgesamt also zwölf Rüstungen. Sonst nichts. Er seufzte. Er konnte jetzt nicht alle Fugen zwischen den Mauersteinen überprüfen, aber eins war sicher: Irgendjemand heckte tatsächlich einen finsteren Plan aus.
    Gleich nach dem Aufwachen würde er Ambre und Tobias Bescheid geben. Seine Freunde mussten erfahren, was er in dieser Nacht belauscht hatte; dann konnte die Gemeinschaft der Drei über das weitere Vorgehen entscheiden. Doug – er war inzwischen sicher, dass es Doug gewesen war – versteckte ein Ungeheuer auf der Insel, das so fürchterlich war, dass man lieber gar nichts von seiner Existenz wissen sollte.
    Matt ahnte aber noch etwas. Doug hatte ein Geheimnis, das er um jeden Preis für sich behalten wollte.
    Matt beschloss, dass die Gemeinschaft der Drei dieses Geheimnis aufdecken würde, um die Pans zu schützen. Sie mussten ermitteln.
    Denn jetzt stand fest, dass es Verräter auf der Insel gab.

25. Spinnennetze
und Minotaurushaare
    D ie Morgensonne warf ihre Strahlen durch die hohen Fenster der staubigen Bibliothek im obersten Geschoss des Kraken, in der Ambre, Tobias und Matt in eine lebhafte Diskussion vertieft waren.
    »Es gibt nur eine Erklärung für ein so plötzliches Verschwinden«, fasste Ambre zusammen.
    Tobias vermutete wie immer das Schlimmste:
    »Das ist ihre Alteration! Sie können sich unsichtbar machen!«
    »Nein!«, wehrte sie ab. »Meine Güte, hoffentlich nicht! Ich tippe eher

Weitere Kostenlose Bücher