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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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auf einen Geheimgang.«
    »Das dachte ich auch«, meinte Matt. »Tagsüber laufen dort zu viele Leute rum, da können wir die Wände nicht absuchen. Wir müssen bis heute Nacht warten. Aber wir könnten uns heute abwechseln, um Doug zu beobachten.«
    Ambre druckste verlegen herum.
    »Für mich wird das schwierig … Ben bricht heute wieder auf, und ich wollte mich noch von ihm verabschieden. Außerdem habe ich Tiffany aus dem Einhorn versprochen, dass ich mal bei ihr vorbeischaue. Sie hält sich für … krank. Ich will überprüfen, ob ihre Symptome Anzeichen für eine Alteration sind.«
    Matt wandte sich enttäuscht ab.
    »Zu zweit hat das wenig Sinn, das erregt bestimmt Verdacht. Na ja. Dann lassen wir das sein und sehen uns heute Abend.«

    Nach Einbruch der Nacht trafen sie sich mit klopfenden Herzen im Rauchsalon. Jeder hatte eine Öllampe für die Suche dabei. In der Villa herrschte tiefe Stille; die anderen schliefen schon alle. Matt führte seine Freunde zu dem langen Korridor. Sie begannen, jede Nische und jede Rüstung nach einem Knopf oder einem Schloss abzusuchen, und tasteten selbst kleine Kratzer am Boden ab, die auf eine Geheimtür hinweisen könnten. Die Schatten der eisernen Ritter tanzten im gedämpften Schein der Öllampen langsam hin und her. Die Stahlhandschuhe umklammerten ihre Waffen, und ihre spitzen Gesichter starrten grimmig geradeaus.
    »Hier ist nichts«, murmelte Tobias, nachdem er mehrere Nischen untersucht hatte.
    Matt war auch mit seiner Seite fertig. Er schüttelte den Kopf.
    »Hier auch nicht.«
    Ambre gesellte sich mit verkniffenen Lippen zu ihnen.
    »Fehlanzeige«, seufzte sie.
    »Aber sie können unmöglich so schnell gelaufen sein. Sie waren viel zu schwer beladen. Ich hätte sie sehen müssen. Es muss einen Geheimgang geben!«
    Ambre setzte sich auf die Stufen, die in den Saal hinunterführten.
    »Lasst uns nachdenken«, sagte sie. »Wie lange hast du von dort bis hierher gebraucht, nachdem sie aus deinem Blickfeld verschwunden waren?«
    »Ich habe kurz gewartet, damit sie mich nicht entdecken, also waren es vielleicht … zehn Sekunden, höchstens!«
    Sie blickte den Korridor entlang und seufzte.
    »In so kurzer Zeit können sie ihn unmöglich durchquert haben.«
    Tobias, der vor Ambre stand, runzelte plötzlich die Stirn und starrte auf ihre nackten Waden hinunter. Ausnahmsweise trug sie heute einen kurzen Fransenrock; Matt hatte einen Stich Eifersucht verspürt, als er sie ein paar Stunden zuvor damit gesehen hatte. Bestimmt hatte sie ihn für Ben angezogen. Ambre bemerkte Tobias’ schamlosen Blick und presste hastig die Oberschenkel zusammen, damit er ihre Unterhose nicht sehen konnte.
    »Tobias!«, rief sie empört. »Was soll das?«
    Als Tobias begriff, warum sie so wütend war, lief er dunkelrot an.
    »Nein! Nein, nein! Es ist nicht so, wie du denkst. Ich schaue nur auf deine Öllampe. Da, seht mal!«
    Ambre hatte ihre Lampe zwischen ihren Füßen abgestellt. Die Flamme warf zitternde Schatten auf ihre bloßen Beine.
    »Ja und?«, fragte Ambre. »In diesen Häusern zieht es doch überall.«
    »Darauf sollten wir achten, wenn wir die Wände absuchen!«, rief Tobias aufgeregt.
    Ambre verzog das Gesicht.
    »Das klappt nie. Wie willst du erkennen, ob es ein ganz normaler Luftzug ist oder aus einem Geheimgang kommt?«
    Tobias wandte sich an seinen Freund.
    »Und was meinst du dazu?«
    Matt ließ seinen Blick über die Fliesen wandern. Plötzlich rannte er in den großen Saal nebenan, kehrte mit einer Whiskeykaraffe zurück und goss sie langsam auf den Boden aus.
    »Was machst du da?«, protestierte Ambre.
    »Ich versuche herauszufinden, ob der Geheimgang nicht vielleicht unter uns liegt.«
    Matt beugte sich über die bräunliche Pfütze: Sie bewegte sich nicht. Er wiederholte das Verfahren auf den folgenden drei Metern, bis er die Stufen erreichte.
    Hier verschwand der Whiskey in den Rillen zwischen den Steinen. Matt kniete sich hin und hielt ein Ohr an den Boden.
    »Es tropft!«
    »Ich wusste es! Das war nicht der Luftzug aus dem Flur«, sagte Tobias triumphierend. »Der Geheimgang ist hier drunter!«
    Sie ließen sich auf allen vieren nieder und tasteten alle Fugen ab. Schließlich entdeckte Ambre in einer von ihnen einen winzigen rechteckigen Knopf und drückte ihn.
    Unter ihren Füßen klickte es leise, dann glitten die acht Stufen in den Boden und gaben ein schwarzes Loch frei. Die unterste Stufe war nun die höchste einer Treppe, die in die Dunkelheit

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