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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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passen? Vielleicht wurde er dort bis zur Fertigstellung der Achskapelle zwischengelagert, bevor er dann endlich in der Johanneskapelle seine letzte Ruhestätte fand. Wie dem auch sei, in Konrads Grab sind keine wertvollen Gegenstände, im besten Falle ein paar Staubkörnchen seiner selbst.«
    »Also haben die Mörder vergeblich in der Johanneskapelle gesucht?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn eine Grabbeigabe die Zeit überdauert hätte, wäre diese bei der Untersuchung des Grabes in der Johanneskapelle durch Dombaumeister Zwirner 1847 beziehungsweise bei der Untersuchung des Grabes in der Achskapelle durch Doppelfeld 1947 sicherlich gefunden worden. In beiden Gräbern befanden sich Reste derselben Kleidung, alle wichtigen Stücke waren jedoch in der Johanneskapelle.«
    »Wo also könnte man nach Hinweisen auf ein unbekanntes Artefakt suchen?«
    Hardering zuckte mit den Schultern. »Als Kunsthistoriker gebe ich mein Bestes, als Spekulant bin ich nicht so gut.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Aber warten Sie, wenn es Hinweise gibt, finden Sie die vielleicht in den Regesten der Kölner Erzbischöfe.«
    »Was ist das?«, fragte Lorenz.
    »Das sind Zusammenfassungen aller Urkunden und sonstiger relevanter Schriftstücke aus dem Umfeld der Erzbischöfe. Vielleicht finden sich dort Hinweise auf von Konrad erworbene Gegenstände. Ich lasse Ihnen den Band 1205 bis 1261 bringen, das betrifft die Spanne bis zu Konrads Tod.«
    Hardering stand auf und verließ den Raum. Wenig später kehrte er zurück, gefolgt von einer Assistentin, die einen Folianten auf den Tisch legte. »Wenn Sie gestatten, lasse ich Sie damit allein«, sagte er. »Wenn Sie Kopien einzelner Seiten brauchen, steht Ihnen meine Mitarbeiterin gerne zur Verfügung.«
    Die drei bedankten sich und vertieften sich in die endlosen Auflistungen. Sie lasen von Erwerbungen von Klöstern und Ländereien, Ernennungen in diverse Ämter, Auseinandersetzungen und Enteignungen. Bärbel schüttelte den Kopf. »Das gibt es doch nicht. Es geht hier ausschließlich um Geld. Hatten die denn nichts anderes zu tun?«
    »Bestimmt«, meinte Gustav. »Aber die Aufzählung der erzbischöflichen Mätressen kannst du hier nicht erwarten.«
    »Schaut mal hier, ihr albernen Hühner«, sagte Lorenz. »Hier steht was von Konrad. Im Jahre 1241 werden die Kämpfe mit Graf Wilhelm von Jülich beschrieben. Da steht auch was von der Gefangenschaft auf Burg Nideggen. Mal schauen, nächste Seite – ach, sieh einer an, das Lösegeld nach neun Monaten Kerkerhaft betrug viertausend Mark plus etliche Ämter, Privilegien und politische Zugeständnisse aller Art. Hihi, die hat er alle nicht gehalten, der alte Gauner.«
    »Aber nichts in Bezug auf das, was wir suchen?«
    Lorenz grummelte: »Die kurzsichtigen Assistenten konnten den alten Kommissar ein um das andere Mal zur Verzweiflung bringen.«
    Und laut sagte er: »Ein bisschen Geduld bitte, das Buch ist eine Goldgrube. Merkt euch die Seiten 156 und 157, die brauche ich in Kopie.«
    Er blätterte weiter. Nach einigen Seiten stockte er. »Hier, viele Jahre später, kurz vor Konrads Tod, gibt es eine seltsame Notiz. Schau mal, Bärbel, da bist du gefragt. Ich bin kein Lateiner.«
    »Was steht denn da?« Bärbel rückte näher.
    »Was von einem handschriftlichen Dokument Konrads, welches im Original nicht mehr erhalten ist, jedoch ist ein Teil des Textes überliefert. Alles Latein. Was heißt das hier?« Lorenz tippte auf eine Textstelle.
    Bärbel versuchte den Text zu lesen. »Hm«, meinte sie. »Komisches Latein. Irgendwie bruchstückhaft und grammatikalisch verfranst, so als hätte der Schreiber es nicht richtig beherrscht. Konrad selbst hat so sicher nicht geschrieben, es sei denn in Altersdemenz oder um nicht verstanden zu werden.«
    »Ja und, was steht denn nun da?«, drängte Lorenz.
    »Hier steht was von
sacrum corda dominus et ab meus cor perditus est
– das ist Unsinn. Aber wenn ich das übersetzen sollte, würde ich sagen, es heißt so viel wie: Das Heilige am Herzen des Herrn ist auch an meinem Herzen verloren gegangen. Oder so ähnlich. Jedenfalls ist das kein richtiges Latein.«
    Gustav schlug vor: »Vielleicht heißt das auch so viel wie: Das Heilige, was dem Herrn am Herzen lag, war auch an meinem Herzen, doch es ging verloren.«
    Lorenz runzelte die Stirn. »Also, etwas Heiliges am Herzen des Herrn. Hier ist wohl Gott oder Jesus Christus gemeint, denn einen anderen Herrn kann der Erzbischof nicht gemeint haben. Es war

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