Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
wischte sein Rasiermesser an einem zerknüllten Lappen ab.
    »Warum schabst du ihm sein Haar ab?«
    »Althalus muss an die Haut heran. Da sind die Haare im Weg.«
    »Mach dich auf was gefasst! Wenn Eliar aufwacht, jagt er dich mit einem Prügel. Ohne sein Haar wird er komisch aussehen.« »Wir müssen einen Umschlag machen, Salkan«, erklärte Dweia dem jungen Wekti durch Althalus' Lippen. »Dafür brauchen wir be
    stimmte Blätter und Wurzeln. Eliar wurde schwer verwundet, und wir wollen verhindern, dass es zu einer Infektion kommt.«
    »Ich glaube, ich weiß in etwa, was Ihr brauchen werdet, Meis ter Althalus«, versicherte ihm der Hirt. »Ich habe schon viele verletzte Schafe geheilt. Geht es Euch nicht gut? Eure Stimme klingt so merkwürdig.«
    »Es ist etwas passiert, das nicht hätte geschehen dürfen«, antwortete Dweia. »Es hat auch meine Stimme angegriffen. Aber zurück zum Umschlag -welche Pflanzen verwendest du gewöhnlich dafür?«
    Salkan rasselte mehrere Namen herunter, die Althalus nicht kannte.
    »Das dürfte ziemlich nahe kommen. Aber vielleicht weißt du auch, wo ein Grünbeerenbaum wächst. Bring mir davon ein paar Beeren.«
    »Sie sind giftig, Meister Althalus«, warnte der junge Mann.
    »Wir werden das Gift herauskochen«, erklärte Dweia, »und die anderen Heilmittel werden ihm die schädliche Wirkung nehmen. Ein Grünbeerenumschlag verhindert Ansteckung und unterbindet das Bluten. Dann brauche ich noch ein paar andere Pflanzen für einen Heiltrank, den wir Eliar eingeben werden.« Sie nannte die Namen.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr wisst, was Ihr tut?«, fragte Salkan zweifelnd.
    »Vertrau mir. Geh mit ihm, Gher, und nimm einen Korb mit. Bring uns die Beeren, so schnell du kannst. Sie müssen länger kochen als die anderen Zutaten.«
    »Was immer Ihr möchtet…« Dann verließen er und Salkan das Zelt.
    »Mach Feuer in dem Ofen, Althalus«, wies Dweia ihn an, »und stell ein paar Töpfe mit Wasser zum Kochen auf. Sobald das Wasser zu brodeln anfängt, sag das Wort ›gel‹, um es keimfrei zu machen.«
    »Ich dachte ›gel‹ lässt etwas gefrieren.«
    »Nun, gewissermaßen.«
    »Du verlangst von mir, dass ich kochendes Wasser gefriere? Das macht doch keinen Sinn, Em.«
    »Tu, was ich dir sage, Schatz. Vertrau mir. Es ist eine Art Reinigung. Wir müssen das mehrere Male tun, während wir den Umschlag machen und den Heiltrank bereiten, den wir Eliar eingeben werden, sobald du ihm die Löcher in den Kopf gebohrt hast. Du musst auch deine Hände mit diesem Heiltrank einreihen. Alles was Eliar berührt, muss vollkommen sauber sein.«
    »Das verstehe ich nicht ganz, Em.«
    »Sauber ist gut, schmutzig ist schlecht. Hast du auch das nicht verstanden?«
    »Sei lieb«, murmelte er.
    »Das wird doch nicht für immer so bleiben, Em?« Althalus betrachtete seine Hände. Er hatte sie in dem ungewöhnlichen Sirup gewaschen, den er aus verschiedenen Zutaten gekocht hatte. »Ich bekäme Schwierigkeiten, wenn ich mal in die Situation komme und erklären muss, weshalb meine Hände grün sind.«
    »Das Grün schwindet mit der Zeit. So, und jetzt betupf Eliars Hinterkopf damit und fang endlich an. Hör mir gut zu, Althalus. Wir haben nicht vor, mit Wucht in Eliars Schädel vorzustoßen, deshalb musst du das Wort ›bher‹ jedes Mal ganz sanft sagen. Beim ersten Mal sollst du nur die Haut durchdringen, dann gelangst du zu einer sehr dünnen Schicht Fleisch. Mit einem neuerlichen ›bher‹ hebst du diese Schicht ab. Tupf das Blut mit dem Linnentuch ab und wasch diese Wunde ebenfalls mit dem grünen Sirup, bevor du in die Schädelhöhle bohrst. Spül das Loch aus, das du bohrst, um die Knochensplitter zu entfernen.«
    »Das sind wir schon mehrere Male durchgegangen, Em.«
    »Einmal mehr wird nicht schaden. Wir müssen sichergehen, dass du weißt, was du tust, bevor du anfängst. Ich möchte, dass du sofort aufhörst, wenn du durch das Schädeldach gedrungen bist. Zwischen dem Knochen und dem Gehirn ist eine feste Haut. Spül auch hier gründlich aus, erst dann darfst du weiter vordringen. Noch Fragen?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir irgendetwas ausgelassen haben, Em.« »Gut. Dann fang zu bohren an.«
    Hoch spritzendes Blut traf Althalus ins Gesicht. »Sein Herz ist kräftig«, stellte Dweia fest, als Althalus sich das Blut aus dem Gesicht wischte.
    »Wie erkennt Ihr das?« Leithas lautlose Stimme hallte in Althalus' Kopf wider.
    »Bei jedem Herzschlag spritzt Blut empor.«
    »Ihr Damen seid schon

Weitere Kostenlose Bücher