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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ziemlich kaltblütig«, sagte Althalus gereizt. »Das hier ist Eliar! Wir sprechen nicht von einem löchrigen Eimer.«
    »Sei nicht so gefühlsduselig, Althalus«, rügte Dweia. »Leg jetzt den Umschlag auf die Wunde und bohr dann auch ein Loch auf der linken Seite.«
    »Wie viele, glaubst du, brauchen wir insgesamt?«
    »Das hängt davon ab, was Leitha feststellt, nachdem wir mit diesen zweien fertig sind. Der Umschlag müsste das Blut in den beiden Löchern stillen, und dann dürfte Leitha imstande sein, mögliche weitere Wunden zu entdecken.«
    »Wie kann der Umschlag die Blutung stillen, Dweia?«, erkundigte Leitha sich.
    »Er ist ein Adstringens, ein Mittel, das die Blutgefäße zusammenzieht. Ein wenig vergleichbar mit sauren Früchten, die einem den Mund pelzig machen. Deshalb brauchten wir die Grünbeeren. Sie sind gar nicht so giftig, wohl aber so sauer, dass die Leute meinen, sie müssten tödlich sein. Mach dich wieder an die Arbeit, Althalus! Du wirst nicht fürs Herumstehen bezahlt.«
    »Bezahlt? Ich werde nicht bezahlt, Em.«
    »Darüber reden wir ein andermal. Bohre, Althalus, bohre.«
    »Was habt ihr getan?«, rief Andine heftig, als sie den dicken Ver band um Eliars Kopf sah.
    »Das willst du gar nicht wirklich wissen, Liebes«, beruhigte Leitha sie. »Es war ziemlich eklig.«
    »Dann sagt mir wenigstens, was ihr mit mir angestellt habt!«
    »Althalus hat dich einschlafen lassen, Andine«, erklärte Bheid. »Du warst schrecklich aufgeregt, und Dweia wollte nicht, dass du dich einmischst und noch mehr erregst.« »Wie sehr liebst du Eliar, Andine?« Dweia bediente sich erneut
    Althalus' Stimme.
    »Ich würde für ihn sterben.«
    »Das wäre jetzt nicht sehr sinnvoll, Liebes. Ich möchte, dass du ihm ein Heilmittel eingibst. Das ist nicht viel anders, als ihn zu füttern, wie du es in letzter Zeit getan hast. Du und Bheid werdet das übernehmen, denn Althalus und Leitha müssen Khalor und Albron helfen, die Ansuner in Schach zu halten, bis Eliar wieder auf dem Damm ist.«
    »Ihr braucht mir nur zu sagen, was ich tun soll, Dweia«, versicherte Andine. »Siehst du das Schüsselchen auf dem Tisch und das Glasröhrchen?«
    »Ist das brauner Sirup in der Schüssel?«
    »Nicht direkt, Liebes. Es ist das Heilmittel. Eliar muss regelmäßig davon bekommen.« »Dreimal täglich oder so?« »Nein, viel öfter und regelmäßig und jeweils nicht viel mehr als
    ein paar Tropfen. Dafür ist das Glasröhrchen da. Ein Strich um das Röhrchen zeigt an, wie viel du ihm einflößen musst. Du nimmst das Röhrchen, tauchst es bis zu diesem Strich in das Heilmittel und legst einen Finger über das obere Ende des Röhrchens. Dann schiebst du es Eliar in den Mund und nimmst den Finger weg. Dadurch tropft das Mittel in seinen Mund. Versuch es einmal, damit du weißt, wie es geht.«
    Andine trat an den Tisch und tauchte das Röhrchen in die sirupartige Flüssigkeit. Dann verschloss sie es oben mit einem Finger. »So?«, fragte sie.
    »Genau richtig.«
    Andine schob das Röhrchen in Eliars Mund und hob den Finger. »Das ist einfach«, sagte sie zuversichtlich. »Wie oft muss ich das tun?«
    »Einmal nach hundert Herzschlägen.«
    »Meinen Herzschlägen?«
    »Nein, Andine, du bist ja gesund. Bruder Bheid wird sich an die andere Seite des Bettes setzen und die Hand auf Eliars Herz legen, damit er die Schläge zählen kann. Bei hundert wird er dich dann auffordern, Eliar sein Mittel zu geben.«
    »Warum flößen wir ihm nicht gleich drei-oder viermal am Tag eine größere Menge ein?«, fragte Bheid. »Weil der Sirup leicht giftig ist und eine Überdosis nicht gut für ihn wäre.« »Und was genau bewirkt dieses Mittel?«
    »Es hebt die schädliche Wirkung des Grünbeerenumschlags auf, mit dem Althalus die Blutung gestillt hat. Das Gehirn benötigt Blut, Bruder Bheid, deshalb dürfen wir den Fluss nicht völlig unterbinden. Wir wagen uns da an eine sehr unbestimmte Grenzlinie zwischen zu viel und zu wenig Blut.«
    »Wie lange müssen wir das tun?«, fragte Andine.
    »Wahrscheinlich zehn, im Höchstfall zwanzig Stunden. Passt genau auf -ihr beide. Diese regelmäßigen Dosen sind ungeheuer wichtig. Ohne sie könnte Eliar tiefer in die Bewusstlosigkeit sinken und nie wieder erwachen.«
    »Wenn es stimmt, was Ihr sagt, ist das vielleicht gar nicht die Stelle, wo der Hauptangriff auf die Gräben stattfindet.« Sergeant Khalor blickte Althalus besorgt an. »Wenn dieser ganze Lärm und die Höhle eine Hinterlist waren, um Eliar zu genau

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