Althalus
denken.« »Stimmt.« Gebhel nickte. »So was Ähnliches hab ich selbst schon ein paarmal gemacht.«
»Hauptsache, du bist für alles bereit.« Khalor drehte sich um und deutete zu einem Hügel hinter ihren Gräben. »Dort oben beziehe ich Stellung. Es sind immer noch einige meiner Kundschafter unterwegs. Ich habe eine Reihe von Signalen mit ihnen ausgemacht, damit sie mich in Kenntnis setzen können, wie der Stand der Dinge ist. Ich schicke einen Wekti-Schäfer zu dir, der dir alles meldet, was wir herausgefunden haben.«
»Wie geht's dem jungen Eliar?«
»Er ist immer noch bewusstlos. Diese hässliche Hexe hat ihm übel mitgespielt. Zwei Heilkundige betreuen ihn, aber es ist noch verfrüht zu erkennen, ob er völlig genesen wird.«
»Dann können wir nur hoffen.« Gebhel blickte nach Osten. »Es wird bald Tag, Khalor, wir sollten uns besser auf unsere Posten begeben - auch wenn es kein aufregender Krieg zu werden verspricht.
Ich habe schon manches Mal gegen ungeschickte Gegner gekämpft, doch diese Ansuner sind an Dummheit nicht zu übertreffen.«
»Sie sind Reiter, Gebhel«, schnaubte Khalor abfällig. »Ihre Pferde übernehmen den größten Teil des Denkens für sie.« Er schaute zum Osthimmel. »Du hast Recht, es wird heller. Ich sollte zusehen, dass ich den Hügel hinaufkomme. Der junge Bursche, der mein Bote sein wird, hat feuerrotes Haar. Du wirst ihn auf Anhieb erkennen, wenn er sich nähert.«
Gebhel nickte. »Gut. Und jetzt steh mir nicht mehr im Weg herum, Khalor, ich habe zu tun.«
»Eliar scheint es schon ein klein wenig besser zu gehen«, wandte Häuptling Albron sich statt einer Begrüßung an Khalor, Althalus und Leitha, als diese das Zelt erreichten. »Er atmet bereits kräftiger.«
»Wir müssen diesen Jungen rasch wieder auf die Beine kriegen«, sagte Khalor. »Ich habe eine riesige Armee in den Korridoren des Hauses zusammengezogen und kann nicht einen Mann davon einsetzen, ehe Eliar so weit genesen ist, die Türen für sie zu öffnen.«
»Ich glaube, Gebhel ist tüchtig genug, die Ansuner lange Zeit aufhalten zu können, Khalor«, meinte Albron. »Althalus«, murmelte Dweia, »bring Leitha ins Zelt. Sie soll einen raschen Blick in Eliars Kopf werfen.« »Wird gemacht, Em«, antwortete er stumm. Dann sagte er laut:
»Sehen wir uns den Jungen an, Leitha.«
»Ist gut.«
»Dweia muss mit dir reden«, murmelte er, nachdem sie das Zelt betreten hatten.
»Ja, ich habe sie gehört.«
»Mach Platz, Althalus«, befahl ihm Dweias Stimme.
Er seufzte. »Ja, Liebes.«
»Jetzt«, sagte Bheid müde zu Andine.
Die zierliche Arya schob das Glasröhrchen in den Mund des jungen Arumers.
»Dring wieder in seinen Kopf ein, Leitha«, wies Dweia sie an. »Beschreib mir, was du siehst.«
Leitha nickte. Althalus verspürte ein eigenartiges Tasten und hörte so etwas wie ein Murmeln. »Was ist das für ein merkwürdiges Geräusch? «, fragte er.
»Unterbrich sie nicht, Althalus«, rügte Dweia. »Sie ist gerade sehr beschäftigt.»
»Die Blutung scheint aufgehört zu haben«, meldete Leitha. »Nein, wartet!« Sie runzelte leicht die Stirn, und wieder spürte Althalus so etwas wie ein Tasten. »Da ist immer noch eine Stelle, aus der ein wenig Blut dringt. Sie ist nicht sehr groß und befindet sich tief im Innern.«
»Ist sein Bewusstsein zurück?«, erkundigte Dweia sich. »Nun -gewissermaßen«, antwortete Leitha. »Es ist ein wenig losgelöst. Ich glaube, er träumt.«
»Das bedeutet, dass er zu sich kommt«, sagte Dweia nachdenklich. »Bruder Bheid, es ist an der Zeit, die Vorgehensweise zu ändern. Zähle zwischen den Verabreichungen des Mittels bis zweihundert.«
»Geht es ihm schon besser?«, fragte Andine hoffnungsvoll.
»Die Blutung ist fast völlig gestillt, Liebes«, erklärte Leitha.
»Wird er bald aufwachen?«
»Noch lange nicht, Andine«, antwortete Dweia. »Er träumt jetzt, aber das ist nicht mehr als der erste Schritt. Gib ihm weiterhin regelmäßig das Mittel ein, bis er sich rührt. Dann genügt es, wenn du jeweils vierhundert Herzschläge wartest. Sobald er aufwacht und etwas sagt, rufst du sofort Leitha und hörst auf, ihm das Mittel einzuflößen. Ich komme dann wieder hierher und sehe ihn mir an.«
»Wäre es nicht besser, wenn Ihr hier bleibt, Dweia?«, meinte Bheid. »Vermutlich, aber da ist auch noch dieser kleine Krieg, Bruder Bheid. Genau wie um Eliar muss ich mich auch darum kümmern.«
Khalor und Albron spähten über das Tal, wo die betrunkenen Ansu
ner im ersten
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