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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sollte er mir gehorchen?«
    »Alle gehorchen Euch, Emmy.«
    »Warum?«
    »Weil wir es müssen. Ich weiß nicht warum, aber wir müs sen es.«
    »Richtig. Daevas Traumvisionen sind aufdringlich. Meine sind viel feiner. Es gehört nicht viel dazu, die Wirklichkeit zu verändern, Gher. Manchmal kann etwas so Einfaches wie ein Wort die Dinge ungeheuerlich verändern -was übrigens schon der Fall ist.« Sie blickte Andine an. »Welches Wort hast du auf der Dolchklinge gelesen, Liebes?«
    »Gehorche«, antwortete Andine.
    »Und was wird mit Gelta geschehen, wenn du ihr gehorcht hast, nachdem sie dir befahl, dich vor ihr auf den Boden zu werfen?« »Sie wird in meinem Verlies enden.« Dweia blickte den Jungen an. »Noch Fragen, Gher?« Er grinste sie an. »Keine, Emmy. Ich glaube, ich hab's begrif fen.«
    »Das freut mich«, sagte sie voller Zuneigung.
    Die Invasion von Kanthon hatte so lange gestockt, bis endlich lange Reihen von Versorgungswagen mit Verpflegung für die hungernden Truppen südwärts rollten. Statt weiterhin Getreidefelder niederzubrennen, stellten Gelun und Wedan von nun an dem Nachschub des Feindes Hinterhalte. Die Ladungen der Wagen, die den Arumern entgingen, reichten jedoch, dass die Invasoren zumindest einige Tage zu essen hatten, und so wurde der Vormarsch auf Kadon fortgesetzt. Es dauerte nicht lange und die Stadt war umzingelt.
    Eliars und Khalors Laune verschlechterte sich zusehends. »Ihr zwei könntet euch abwechseln«, riet Leitha. »Ihr müsst schließlich nicht beide Tag und Nacht wach bleiben.« »Sie hat Recht, Eliar«, meinte Khalor. »Wie war's, wenn du ein bisschen schläfst?« Khalor blickte vom Fenster auf Kadon hinunter.
    »Wie war's, wenn du dich auf Ohr legst, mein Sergeant«, entgegnete Eliar. »Sie bauen jetzt erst einmal ihr Lager auf und holen ihre Belagerungsmaschinen.«
    »Du weckst mich sofort, wenn sich irgendetwas Ungewöhnliches tut?« »Ich hab schon oft genug Wache geschoben, Sergeant. Da weiß ich in etwa, was ich zu tun habe.«
    »Ich bin wirklich ein bisschen müde«, gab Khalor zu.
    »Dann geh ins Bett.«
    »Jawohl, Herr.« Khalor grinste schwach.
    »Auf die Gesundheit meines Vorgesetzten zu achten gehört zu meinen Pflichten, Sergeant.«
    Khalor gähnte. »Geh nicht zu weit.«
    »Süße Träume, Sergeant«, wünschte ihm Leitha.
    »Unter den gegebenen Umständen verzichte ich lieber auf Träume. Allein die Vorstellung, dass Gelta zu mir ins Bett kriechen könnte, lässt mir das Blut stocken.« Khalor gähnte erneut und stieg die Teppe hinunter.
    »Ich möchte unbedingt seh'n, ob es bringt, was es bringen soll«, bat Gher. »Das dauert doch gar nicht lang, wirklich.« »Tut mir leid, Gher«, entgegnete Eliar, »aber mein Sergeant würde mir die Haut abziehen, wenn ich meinen Posten verließe.« »Worüber seid ihr zwei euch uneins?«, erkundigte Dweia sich. »Gher will, dass ich meinen Posten verlasse, damit wir Argan folgen können«, antwortete Eliar.
    »Es ist wichtig, Emmy«, versuchte Gher sie zu überzeugen. »Wir haben diesen Brief von Sergeant Khalor im Fort lassen, wo Smeugor und Dingsda sich angeblich verkrochen haben. Meint Ihr nicht auch, dass wir nachseh'n sollten, ob's wirklich bringt, was es soll?«
    »Er hat Recht, Em«, warf Althalus ein. »Wenn der Brief Ghend davon überzeugt, dass Smeugor und Tauri erneut die Seiten gewechselt haben, wird er sich ihrer annehmen, und dann müssen Gelun und Wendan sich nicht die Hände schmutzig machen. Meuterei im Krieg ist wirklich keine gute Idee. In den arumischen Stämmen gibt es die Blutsippschaft, und wenn ein paar Vettern zweiten Grades mit Begriffen wie Familienbande und dergleichen daherkommen, könnten die beiden Stämme möglicherweise ihren Kampf gegen die Invasoren einstellen und stattdessen übereinander herfallen. Das wollen wir doch nicht, oder?«
    »Das Fenster muss bleiben, wo es ist!«, beharrte Eliar.
    Dweia seufzte. »Männer!«, sagte sie zu Leitha.
    »Entmutigend, nicht wahr?«, antwortete das blonde Mädchen. Dann lächelte sie Althalus herausfordernd an. »Ich sehe noch drei Fenster hier im Turm, Pappi«, spöttelte sie. »Sind sie Euch noch nicht aufgefallen?«
    »Sorg dafür, dass sie damit aufhört, Dweia«, bat Althalus.
    »Aber du hast doch verstanden, worauf sie hinaus will?«
    »Kannst du das wirklich?«
    »Natürlich. Ich dachte, das wüsstest du.«
    »Manchmal passt Pappi nicht richtig auf«, bemerkte Leitha.
    »Dein Pappi-Getue geht mir allmählich auf die Nerven, Leitha«,

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