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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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weißt das auch. Ich werde dich auf gar keinen Fall im Stich lassen.“
Ich verließ den Raum, das war nicht meine Angelegenheit, außerdem hatte ich das Gefühl, dass die beiden jetzt ein bisschen Zeit alleine brauchten. Es dämmerte langsam, vor der Tür standen einige der Offiziere und diskutierten.
„Solltet ihr nicht innerhalb einer Stunde einen Lagebericht abgeben?“ fragte ich sie unverschämterweise, und wurde auch prompt mit einigen bösen Blicken bedacht. Andere waren eher zurückhaltend, sie konnten mich wohl nicht richtig einschätzen und waren vorsichtig. Keinen von ihnen hatte ich beim Kämpfen getroffen, ich vermutete, dass sie eigene Bereiche hatten. Das war sinnvoll, die Truppen sollten immer ein bisschen Distanz voneinander halten, es gab zwischen Soldaten immer wieder Spannungen.
Ich hätte gerne mit einigen von denen die Klinge gekreuzt, ich war in den letzten Wochen deutlich besser geworden und hatte eigentlich so ziemlich alle Grundlagen und zusätzlich ein paar ziemlich nette Überraschungen parat. Außerdem war ich von den Reflexen her allen Soldaten, die ich hier kannte, sowieso weit überlegen.
Einer der Offiziere hob sich von den anderen ab, er zeigte weder böse Blicke noch irgendeine andere Regung. Stattdessen strahlte er ruhige Kompetenz aus. Er war Anfang vierzig, schätzte ich mal.
„Wir haben alle Informationen zusammen. Wir vermuten, zwei der Kundschafter haben es nicht geschafft, sie sind beide nach Osten gegangen und nicht zurückgekehrt. Es schaut ziemlich düster aus, wir sitzen hier auf jeden Fall fest. Hans hatte recht, wir kommen nicht mehr raus, wir sind bereits nach allen Seiten abgeriegelt. Und sie machen sich für den Angriff fertig. Ich schätze, morgen früh geht es los.“
„Wir können also keine guten Nachrichten bringen, aber wir haben immerhin welche. Ist er beschäftigt oder können wir rein?“ fragte ein anderer.
Ich nickte ihm zu und ging voran. Das Geschrei der beiden war ziemlich deutlich zu hören, deshalb wollte ich den Streit beenden. Und zwar bevor sie etwas sagten, was einer dem anderen wirklich übel nahm. Die Ursache für den Streit war ja eigentlich ihre unerschütterliche Liebe und dass sie sich umeinander sorgten.
Die Offiziere blickten sich etwas betreten an, aber niemand sagte etwas. Die Älteren und Erfahrenen nickten leicht, als schienen sie mit einem der Standpunkte einverstanden zu sein, ich vermutete, es war der von Hans.
Ich ging in die Küche und alle anderen folgten mir. Die Zwei stritten so laut, dass sie uns zuerst gar nicht bemerkten.
„Ich schätze ma,l irgendjemand muss gehen, und ich denke auch, dass Georg die besten Chancen hat. Wir brauchen zwar jeden Mann hier, aber wenn wir jemand schicken, sollte es schon einer von den besten sein“, meinte der, der mich vorhin angesprochen hatte.
Georg und Hans verstummten, als ihnen klar wurde, dass noch mehr Personen anwesend waren. Georg wurde noch blasser und stürmte aus dem Zimmer. Ich sah Hans fragend an, und er nickte mir zu. Ich lief Georg hinterher; wie die weitere Besprechung hier ausfallen würde, konnte ich mir auch so in etwa vorstellen. Die wichtigste Information hatte ich schon: Keine Chance, hier schnell herauszukommen. Ich musste eine brauchbare Lücke für uns zwei suchen und auf jeden Fall nachts verschwinden, wenn es richtig dunkel war. Idealerweise lebend.
Georg war auf dem Weg in die Kneipe, wie ich schon vermutet hatte. Ich rannte hinterher und holte ihn bald ein. Anstatt überflüssige Reden zu schwingen, ging ich schweigend neben ihm her.
„Er ist doch mein Vater“, sagte er schließlich, als würde dieser eine Satz alles erklären, und eigentlich tat er das auch.
Ich legte meinen Arm um seine Schulter und drückte ihn an mich. Wir erreichten die Kneipe und bestellten jeder ein Bier. Ich grübelte, wie ich es ihm einfacher machen konnte, aber mir fiel nichts Intelligentes ein. Vermutlich gab es keinen guten Weg ihn zu trösten, an einen Erfolg unserer Mission glaubte er ebenso wenig wie ich. Wir tranken eine Weile schweigend und gingen früh nach Hause, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.
Schlachten sind etwas Schreckliches und Furchtbares. In einer Schlacht gerät immer alles völlig außer Kontrolle. Es ist das pure Chaos und jede Art von Kontrolle in einer Schlacht ist völlige Illusion. Als grobe Faustregel für Schlachten könnte man sagen, dass in etwa eine zweifache Übermacht ausreichen sollte, um einen Sieg zu erreichen. Leider stimmt das nur,

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