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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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ein warmes Gefühl breit, manchmal können einen Menschen doch sehr überraschen. In Gedanken versunken machte ich mich wieder auf den Weg in Richtung Ostwall, irgendwie musste ich diese Menschen einfach retten, sie waren es wert, wenn sogar jemand wie Anton seine Grundsätze infrage stellen konnte. Fast hätte ich Sabine übersehen, die im Tor zum Haus der Magier stand und anscheinend auf jemanden wartete. Sie winkte mir zu, und ich ging zu ihr.
„Du hast dich verändert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben“, stellte sie fest. „Du siehst wesentlich ausgeglichener aus, ich vermute mal, die Elfen haben dir wirklich gut getan. Oder wo du dich auch immer herumgetrieben hast. Du bist auch nicht mehr so laut, man muss ja richtig nach dir suchen.“
Sie lächelte mich an und nahm mich in die Arme.
„Hallo Sabine, es tut gut, dich zu sehen. Wie geht es euch?“ Ich schaute in ihr hübsches Gesicht und sah dunkle Ränder unter den Augen.
„Ihr hattet eine harte Zeit, ich kann es mir vorstellen, aber ich habe wieder Hoffnung, Hilfe ist unterwegs“, hängte ich an, als sie mich weiter schweigend musterte.
„Hatten wir wirklich, aber jetzt ist unser Kampf wenigstens nicht mehr völlig hoffnungslos. Wenn die Hilfe schnell genug eintrifft. Du solltest dir selbst ein Bild machen, am Osttor, geh und besuche mich erneut auf dem Rückweg. Und vergiss es bitte nicht, ich brauche dich.“
Mit diesen Worten schob sie mich auch schon wieder auf die Straße und ich ging weiter. Ich konnte ihren Blick auf meinem Rücken spüren, er brannte aber nicht, er war warm und zärtlich. Fast wäre ich umgekehrt.
Nach einer Weile erreichte ich endlich die Palisaden und konnte den Fortschritt im Bau der Mauern dahinter bewundern, sie waren deutlich weiter, aber nicht weit genug, um die Palisaden zu ersetzen. Das würde auf jeden Fall zu spät kommen, wir mussten erst einmal mit dem auskommen, was wir hatten. Als ich schließlich die Palisaden erstieg und auf das Lager der Ork blickte, war mein erster Gedanke, dass es trotz aller Mühen nicht reichen würde.
Weit genug weg von uns, als dass wir irgendetwas hätten tun können - außer vielleicht einem Ausfall, der Selbstmord gewesen wäre -, bauten die Ork an einem riesigen Turm auf Rädern. In dem Ding konnten sie eine ganze Armee verstecken oder auch einfach nur mit ein bisschen Geschwindigkeit alles niederwalzen, was ihnen im Weg stand. Allein das Tor würde einen Aufprall dieser Größenordnung vermutlich nicht standhalten, und das Ding sah so aus, als wäre es fast fertig. Mir war zwar schleierhaft, wie sie es bewegen wollten, aber falls sie es schafften, wäre das unser Ende.
Der Turm war aus rohen Baumstämmen zusammengeschustert, das einzige mit ein bisschen echter Handwerkskunst mussten die Räder sein, wenn sie das Gewicht aushalten wollten, man sah sie aber von hier aus nicht. Hans stand mit sorgengefurchter Stirn an der Brüstung und hielt mir ein Fernglas hin, was ich jetzt erst bemerkte. Ich ergriff es und richtete es auf den Turm. Aus der Nähe sah das Gebilde noch furchteinflößender aus, offensichtlich sollte es von Pferden gezogen.
„Wir werden verhindern müssen, dass es hier ankommt. Irgendwie, vielleicht die Pferde ...“ flüsterte ich, wohl wissend, das es leere Worte waren. Hans griff sie jedoch auf, und mir wurde mit Erschrecken bewusst, dass er, im Gegensatz zu sonst immer, diesmal keine gute Idee hatte.
„Wer auch immer da raus geht, bleibt draußen. Ich glaube aber nicht, dass wir eine andere Wahl haben.“
Seine Worte trafen mich wie einen Peitschenhieb, als mir klar wurde, was er damit meinte. Er baute auf die Verstärkung, irgendjemand musste uns Zeit erkaufen, und diese Zeit würde derjenige mit dem Leben bezahlen.
„Wer auch immer das tun muss, werden sie denn Erfolg haben?“
Er schüttelte den Kopf.
„Garantien kann dir keiner geben, wir werden es einfach versuchen müssen. Wie wir das Ding da zerstören sollen, ist mir ein völliges Rätsel.“
Ich schaute ihn nachdenklich an.
„Müssen wir es denn zerstören, es ist doch eigentlich viel zu groß und zu schwer.“
„Stimmt, das ist es. Wir müssen es auch nicht unbedingt zerstören, wir müssen nur dafür sorgen, dass es nicht zu nahe kommt, das wissen sie allerdings auch. Um genau zu sein, müssen wir es nur für eine Weile in Reichweite von Sabine oder den anderen Magiern bringen, aber wie fangen wir das an? Wenn sich das Ding bewegt, werden tausend Ork als Wache dabei sein, die keine andere

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