Am Anfang eines neuen Tages
und sie hielten einander fest umschlungen.
„Danke“, flüsterte er. „Ich weiß nicht, wie oder warum du hergekommen bist, aber danke.“
Seine Arme umfingen sie. Alexander war in Sicherheit und sie auch. Josephine schloss die Augen und wäre am liebsten für immer hier bei ihm geblieben. Aber sie konnte die Hunde immer noch in dem nachtschlafenden Dorf bellen hören, also löste sie sich aus seiner Umarmung und zog wieder an seiner Hand. „Komm mit. Wir sollten uns immer noch verstecken.“ Sie führte ihn in den Kirchenraum und hinauf auf die Orgelempore. Dort sanken sie hinter einer der Bänke zu Boden, vor jeglichen Blicken verborgen.
„Woher wusstest du, dass sie hinter mir her sind?“, fragte er. „Wer sind diese Männer?“
„Einer von ihnen ist mein Bruder. Ich konnte nicht schlafen und habe zufällig mit angehört, wie er und die anderen ihre Pläne schmiedeten. Sie wissen, dass du die Brandstiftung und die Morde untersuchen lassen willst, und weil sie für beides verantwortlich sind, haben sie beschlossen, dich zu töten und alle Beweise zu vernichten.“
„Aber du … du bist den ganzen Weg allein hierhergekommen? Im Dunkeln?“
„Otis hat mich ein Stück des Weges begleitet. Ich habe gebetet und Gott gebeten, mich sicher und schnell hierher zu bringen, damit du rechtzeitig das Haus verlassen kannst, und er hat mein Gebet erhört.“
„Warte. Du meinst … du … du hast gebetet?“ Josephine nickte genauso erstaunt, wie Alexander es war. Er nahm sie wieder in die Arme und hielt sie umschlungen.
„Ich liebe dich, Josephine. Nicht erst seit heute Nacht oder weil du mich gerettet hast, sondern … ich habe dich die ganze Zeit geliebt.“
Er löste sich von ihr und sie sahen einander in der Dunkelheit an. Josephine dachte an die überwältigende Leere, die sie verspürt hatte, nachdem Daniel ihre Briefe an sich genommen hatte und ihr den Kontakt zu Alexander für immer untersagt hatte. Sie dachte an die schreckliche Angst, die sie gehabt hatte, während sie hierher gerannt war, um ihn zu retten, und an die Gewissheit in ihrem Herzen, dass sie ihn liebte.
„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie.
Er legte die Hände um ihr Gesicht und strich ihr die feuchten Haare von den Wangen. Dann beugte Alexander sich zu ihr hinunter und küsste sie. Sein Kuss war zärtlich und wunderschön und sie schlang die Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss. Jo hatte das Gefühl, ihr Herz würde jeden Augenblick von der wunderbaren, schrecklichen Mischung aus Liebe und Kummer bersten. Ihre Liebe für ihn war ein Ding der Unmöglichkeit. Sie liebte ihn, sie sehnte sich nach ihm, aber sie konnte ihn niemals haben. Als der Kuss endete, ließ sie den Kopf an seine Brust sinken und sie hielten einander fest umschlungen.
„Weißt du noch“, murmelte er, „dass ich in meinem Brief geschrieben habe, du solltest einen Mann heiraten, den du liebst? Ich habe von mir gesprochen.“
„Ich weiß … ich weiß … aber das ist unmöglich. Meine Familie würde es niemals erlauben. Mein Bruder versucht dich umzubringen.“
„Wir könnten zusammen davonlaufen und heiraten. Ich nehme dich mit zu mir nach Hause und dann fangen wir ein neues, gemeinsames Leben an, fern von all dem hier.“
Könnte sie ihr Zuhause, ihre Familie verlassen? Josephine war immer noch wütend auf Daniel und Mary und wusste nicht, ob sie ihnen jemals wieder würde vertrauen können. Und Mutter würde auf ihre Verkupplungspläne bestehen, bis Jo am Ende mit Harrison Blake verheiratet war. So stark, wie ihre Mutter war, würde sie ihren Willen bekommen – wie immer. Aber könnte Jo ihrer Familie und White Oak wirklich für immer den Rücken kehren? Und wenn nicht, könnte sie es dann ertragen, hierzubleiben und das Leben zu führen, das ihr aufgezwungen wurde? Könnte sie ohne Alexander leben?
„Komm mit mir, Josephine.“
„I-ich kann nicht. Es würde zu vielen Menschen wehtun, wenn ich einfach verschwände. Meine Familie hat genug gelitten, zu viel durchgemacht. Dem kann ich nicht noch etwas hinzufügen.“
„Was ist, wenn ich einen Weg fände, um deine Hand anzuhalten?“
„Das ist unmöglich. Sie hassen dich.“
„Aber was ist, wenn ich einen Weg fände, mit ihnen Frieden zu schließen, und wenn ich um deine Hand anhielte und wir hier gemeinsam mit ihrem Segen fortgingen – würdest du mich dann heiraten?“
„Natürlich, aber … das wird auf keinen Fall geschehen. Sie werden niemals Frieden mit dir schließen und ihren Segen
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