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Am Anfang eines neuen Tages

Am Anfang eines neuen Tages

Titel: Am Anfang eines neuen Tages Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Austin
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weiß, wer es war, und das haben wir Josephine zu verdanken. Warum hast du die Familie so verraten?“, griff er sie erneut an. „Wie konntest du nur?“
    „Weil du im Unrecht warst, Daniel. Ich konnte nicht tatenlos zusehen, wie ihr einen unschuldigen Menschen ermordet. Die Yankees hätten euch alle an den Galgen gebracht.“
    „Er ist nicht unschuldig. Er nimmt allen das Land weg und gibt es den Sklaven. Es tut mir leid, Mutter, aber du kennst diese Schwarzen nicht so wie ich. Du hast ihnen hier auf White Oak die Möglichkeit gegeben, Fuß zu fassen, indem du ihnen ein Stück von unserem Land verpachtet hast, aber du wirst bald sehen, dass ihnen das nicht reicht. Sie werden mehr Land haben wollen und dann unser Vieh und irgendwann unser Haus. Die Yankees erzählen ihnen ständig, dass sie all das verdient haben. Das haben sie ihnen in der Schule beigebracht und behauptet, Schwarze seien genauso gut wie Weiße. Deshalb mussten wir dafür sorgen, dass die Schule geschlossen wird. Du weißt doch genau, was passiert, wenn Sklaven lesen und schreiben lernen, Mutter. Ich bin mir sicher, du weißt das.“
    Eugenia konnte nicht antworten. Daniel wiederholte nur, was sie und Philip ihm beigebracht hatten. Wie sollte sie ihn jetzt davon überzeugen, dass sie sich geirrt hatten?
    Daniel stand auf und ging wieder vor ihr auf und ab. „Es tut mir leid, dass du all das hören musstest. Ich wollte nicht, dass du von den schrecklichen Dingen erfährst, die geschehen sind. Du warst an dem Abend deines Festes so glücklich und ich wusste, dass diese Nachrichten dich aufregen würden – wie es ganz offensichtlich der Fall ist. Von jetzt an müsst ihr mir vertrauen, wenn ich beschließe, euch nicht alles zu erzählen.“
    „Niemals!“, sagte Josephine. „Ich werde dir nie wieder vertrauen!“
    „Glaubst du etwa, irgendjemand wird dir jemals wieder vertrauen?“, schrie er. „Du bist eine Verräterin!“ Sie starrten einander unverwandt an, bis Daniel sich schließlich wieder an Eugenia wandte. „Wir hatten die ganze Zeit Schwierigkeiten mit den Sklaven, als Vater noch am Leben war, aber er hat dich davon abgeschirmt. Mehr habe ich auch nicht versucht. Bitte mach dir deswegen keine Sorgen mehr, Mutter. In ein paar Tagen hat sich alles beruhigt und das ganze Durcheinander löst sich auf, das verspreche ich.“
    „Aber das ist doch gar nicht möglich“, sagte Eugenia. „Was geschieht, wenn die Yankees zurückkommen? Sie werden diejenigen, die ihr Büro angezündet haben, bestrafen wollen.“
    „Nichts wird geschehen. Sie werden uns nicht anklagen können, weil wir alle zusammenhalten werden, die ganze Stadt. Das Feuer war ein Unfall – beide Male. Josephine wird es nicht wagen, gegen die ganze Stadt auszusagen und uns noch einmal zu verraten.“
    „Die Schwarzen kennen die Wahrheit auch“, murmelte sie.
    „Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass sie zu viel Angst haben, um den Mund aufzumachen. Ich weiß, dass das grausam klingt, aber es muss sein.“
    „Aber wann soll all diese Gewalt aufhören?“, fragte Eugenia. „Sie muss aufhören, Daniel. Verstehst du das nicht?“
    „Ich weiß, ich weiß! Ich versuche ja, sie zu beenden, ehrlich! Gestern Nacht sollte das letzte Mal sein. Wir hätten mit den Nachtwachen und allem anderen aufhören können, sobald das Büro nicht länger existierte. Aber Josephine hat alles kaputt gemacht.“
    „Du kannst den Kreislauf der Gewalt nicht mit neuer Gewalt beenden“, sagte Eugenia. „Es muss einen besseren Weg geben.“
    „Ich wünschte, ich wüsste einen, das kannst du mir glauben.“
    Eugenia glaubte ihm. Sie konnte die Erschöpfung und Enttäuschung in seinem besorgten Gesicht sehen. Ihr einst so unbeschwerter Sohn hatte der Verbitterung nachgegeben und jetzt wusste er nicht, wie er aufhören sollte.
    „Ich weiß, dass Vater das alles nicht gefallen würde“, sagte er, „und ich habe krampfhaft nach einem besseren Plan gesucht, aber die Yankees wollen Rache –“
    „Nicht alle“, sagte Josephine. „Mr Chandler wollte uns helfen.“
    „Du bist ein Dummkopf, wenn du ihm vertraust“, sagte Daniel. „Und wenn Mutter Beweise sehen will, dass du etwas mit ihm hattest, kann ich ihr seine Briefe zeigen.“
    Eugenia glaubte ihm. Sie brauchte die Briefe nicht zu sehen. Aber Daniels Gewalttätigkeit war ebenso erschreckend wie Jos Verrat. „Daniel, ich möchte, dass du und Mary uns allein lasst“, sagte sie. „Ich möchte allein mit Josephine sprechen.“
    „Sollen wir

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