Am Anfang ist die Ewigkeit
Vortrag.«
»Tut mir leid, Phoenix. Ich weià auch nicht, was in mich gefahren ist. So bin ich eigentlich gar nicht. Normalerweise denke ich solche Sachen nicht einmal, geschweige denn, dass ich sie ausspreche.«
Seine Arme entspannten sich noch mehr und er blickte ihr in die Augen. »Hat er dich wieder geküsst?«
Sie nickte und wurde rot. »Der Speichel, stimmtâs?«
»Ich fürchte, ja.«
Es wurde dunkel um sie herum und wenige Sekunden später standen sie in Sashas Zimmer. Jax saà an ihrem Schreibtisch vor dem aufgeklappten Laptop und las die Nachrichten auf ihrer Facebook-Seite. Stirnrunzelnd hob er den Kopf. »Lass sie los, Phoenix.«
»Chris ist gleich nebenan und die Wände hier sind dünn wie Papier«, flüsterte sie.
»Das spielt keine Rolle«, meinte Phoenix, während er sie loslieÃ. »Wir tragen Tarnumhänge, also kann uns niemand sehen oder hören.«
»Wer ist Tyler Hudson?«, fragte Jax unvermittelt. Er hatte eine düstere Miene aufgesetzt und seine Stimme klang leise, fast schon drohend.
»Es gibt da etwas, das nennt sich Privatsphäre.«
»Er schreibt, dass er Weihnachten in Telluride verbringt und dich besuchen will.« Jax erhob sich und baute sich in voller GröÃe vor ihr auf. Er zitterte fast vor Aufregung. »Er will mit dir ausgehen. Ihm ist angeblich erst nach deinem Umzug klar geworden, wie viel ihm an dir liegt.«
Letzte Woche wäre sie bei so einer Nachricht vor Freude völlig ausgeflippt. Aber jetzt ärgerte sie sich darüber und war sauer auf Tyler. Er hatte eine Million Chancen gehabt, sie zu fragen. Aber nein, sie musste erst von der Bildfläche verschwinden, bevor er es schnallte.
Jax wartete auf eine Antwort.
»Was soll ich sagen? Ich habe in Chemie neben ihm gesessen und versucht, mit ihm zu flirten. Er hat mich aber immer nur wie einen seiner Kumpels behandelt. Jetzt will er sich mit mir treffen, na und? Ich habe gar nicht vor, mit ihm auszugehen.« Sie warf einen Blick auf ihren Laptop. »Jax, bitte versprich mir, dass du das nie wieder machst.«
»Ich wollte nur die Daten von deiner alten Festplatte auf deinen neuen Laptop laden. Als ich das Ding eingeschaltet habe, hat sich das Facebook-Fenster geöffnet. Hätte ich deine Pinnwand und die Nachrichten einfach ignorieren sollen?«
»Bist du bei Facebook?«
»Wir haben alle ein Profil, bis auf Phoenix. Wir benutzen natürlich eine falsche Identität. Auf diese Weise kommen wir spielend leicht an persönliche Informationen über die verlorenen Seelen heran. Die Skia nutzen Facebook übrigens auch, um potenzielle Jünger anzuwerben.«
»Du hättest mir auch einfach eine Freundschaftsanfrage schicken können.«
»Du hättest doch nicht gewusst, dass ich es bin, und sie wahrscheinlich ignoriert. Aber ich bin froh, dass ich das hier gelesen habe, auch wenn du sauer auf mich bist. Jetzt weià ich, dass ich im Auge behalten muss, mit wem du Kontakt hast. Falls Bruno oder einer der anderen von unserem Vorhaben Wind bekommt, laufen wir womöglich in einen Hinterhalt. Das Risiko darf ich auf keinen Fall eingehen.«
Tief getroffen starrte sie ihn an. »Du traust mir zu, dass ich euch verraten würde? Ist das dein Ernst ?«
»Nicht absichtlich natürlich, aber in einem vertrauten Gespräch könnte dir vielleicht etwas herausrutschen.«
»Das ist doch Schwachsinn und das weiÃt du ganz genau! Du bist bloà stinkig, weil es dir nicht passt, was ich zu dir gesagt habe. Und jetzt willst du es mir heimzahlen wie ein kleines Kind.«
Verwirrt sah er seinen Bruder an.
»Mich brauchst du gar nicht so anzuschauen, Bruderherz. SchlieÃlich hast du sie geküsst. Ich bin nur dein trauriger, armseliger Märtyrer -Bruder.«
»Sie hat dich einen Märtyrer genannt?«
Phoenix nickte. »Bin ich das denn?«, fragte er unsicher.
»Ist doch egal. Sie hätte das jedenfalls nicht sagen dürfen.«
»Vielleicht könnte er ja sein Leben in den Griff bekommen, wenn du aufhören würdest, ihn immer wieder zu bemitleiden«, mischte sich Sasha ein.
»Was? Jetzt bin ich plötzlich schuld, dass er so ist?«
»Wie bin ich denn?« Phoenix sah vollkommen erschüttert aus.
»Lass gut sein, Phoenix. Niemand wirft dir etwas vor. Wir wollen nur, dass du aufhörst, dich selbst zu quälen.« Er machte eine kurze Pause und
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