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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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seidig war. »Diese Gefühle haben eine unglaubliche Kraft, Sasha. Du musst dich deswegen nicht schlecht fühlen. Du kannst so empfinden und mich trotzdem verabscheuen. Das macht dich nicht zu einem schlechteren Menschen.«
    Â»Ich verabscheue dich nicht.«
    Â»Wo ist dann das Problem?«
    Â»Ich … ich weiß auch nicht. Zum einen bist du unsterblich. Wenn wir zusammenbleiben würden, wäre ich irgendwann eine alte Frau und würde diese Stützstrumpfhosen da tragen, während du immer noch scharfe achtzehn Jahre alt wärst.«
    Â»Du könntest auch unsterblich werden.«
    Ruckartig hob sie den Kopf. Sie war total verblüfft. »Im Ernst?«
    Â»Na ja, wenn du es willst.«
    Sie trat einen Schritt zurück und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Nein, das würde ich nicht wollen! Ewig leben? Das ist doch nicht richtig. Das ist völlig verrückt. Und was würde ich bis in alle Ewigkeit machen? Rumsitzen und darauf warten, dass du nach Hause kommst, nachdem du wieder ein paar Menschen umgebracht hast?«
    Jax fühlte sich plötzlich kraftlos und müde. Sie würde sich niemals darauf einlassen. Warum zum Teufel strengte er sich überhaupt noch an? »Wenn du unsterblich wärst, dann würden wir gemeinsam … also zusammen …«
    Â»Was denn? Menschen töten?«
    Â»Hör endlich auf damit! Wieso willst du nicht erkennen, was sie in Wirklichkeit sind? Es wäre ein schlimmeres Verbrechen, eine Fliege zu erschlagen. Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Mich einfach zurücklehnen und Däumchen drehen, während Typen wie Kasamov und Bruno immer mehr Menschen dazu verleiten, ihre Seele zu verkaufen?«
    Dicke Tränen liefen über ihre Wangen. »Ich weiß es nicht«, flüsterte sie. »Ich weiß es einfach nicht. Ich will, dass du nicht aus der Hölle kommst. Wie kann ich mit dir zusammen sein und gleichzeitig an Gott glauben?«
    Â»Meinst du denn, ich glaube nicht an Gott?«
    Â»Ich weiß, dass du an die Existenz eines Gottes glaubst, aber das Paradies ist für dich trotzdem unerreichbar.«
    Â»Aber dafür kann ich doch nichts. Ich bin so geboren worden. Vielleicht habe ich keinen Platz im Himmel, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich nicht danach sehne.«
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schmiegte sich an ihn. »Es tut mir leid, Jax. Ich wünschte, es wäre anders.«
    Er legte die Arme um ihre Schultern und ließ seine Wange auf ihren Kopf sinken.
    Â»Ich hab gar keine Lust mehr zum Shoppen. Lass uns nach Telluride zurückkehren«, sagte sie.
    Â»Aber du brauchst unbedingt was zum Anziehen. Wir beeilen uns und passen auf, dass wir niemandem mehr über den Weg laufen, den du kennst, okay?«
    Sie nickte, den Kopf an seine Brust gedrückt. »Okay.«
    Er hatte noch nie Klamotten kaufen müssen. Die benötigten Sachen wurden entweder von den Lumina besorgt oder von den Purgatoren extra angefertigt. Er war zwar schon ein paar Mal einkaufen gewesen, aber nur wegen ein paar Büchern, einer neuen Skiausrüstung oder Schnaps, manchmal auch wegen Zigarren. Klamotten waren noch nie dabei gewesen und der Aufenthalt in der Damenabteilung war für ihn eine vollkommen neue Erfahrung. Die Düfte waren betörend. Die Farbstoffe und Fasern der Kleider, die Aromen verschiedener Parfums und der Geruch warmer Haut. Seine Nase verriet ihm auch immer, wo Sasha gerade war. Selbst, als sie mit einem riesigen Kleiderberg beladen in Richtung Umkleidekabinen verschwunden war und gesagt hatte, sie sei gleich wieder da – denn sie war keineswegs gleich wieder da. Sie blieb Ewigkeiten weg, bis er anfing sich Sorgen zu machen. Vielleicht hatte sie ja einen Erstickungsanfall oder sie war gestolpert und hatte sich den Kopf gestoßen. Als er die Warterei nicht länger ertragen konnte, machte er sich unsichtbar und teleportierte sich dorthin, wo ihr Duft am stärksten war: in eine winzige Kabine mit einem Spiegel. Überrascht stand sie vor ihm. Sie trug nur eine Jeans – sonst nichts.
    Er starrte sie an. Die Wirklichkeit war viel besser als die Fantasie. Er war sprachlos vor Staunen. Direkt unterhalb ihrer rechten Brust war ihr Muttermal zu sehen.
    Sie kreuzte die Arme über ihren entzückenden Brüsten und starrte ihn wütend an. »Du darfst hier nicht rein!«, flüsterte sie. »Für Männer

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