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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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komplett schief.«
    Â»Sasha hat erzählt, dass ihr Vater und Melanie total zerstritten waren. Sie glaubt auch, dass ihre Mutter und Tim sich nicht leiden können.«
    Â»Genau das meine ich. In dieser Familie herrscht eine ganze Menge Hass und Feindseligkeit, jedoch ohne erkennbaren Grund. Ich bin mir sicher, da steckt mehr dahinter.« Phoenix schaltete das Spiel aus, nahm die Fernbedienung und ließ den Bildschirm wieder hinter dem Familienporträt verschwinden. Dann stand er auf. »Du musst dir unbedingt das Gemälde anschauen, Jax.«
    Er machte ein Gesicht, das nichts Gutes verhieß, also ging Jax vom schlimmsten Fall aus: Auf dem Gemälde war tatsächlich der Mephisto-Bund abgebildet. Doch mit dieser Annahme war er überhaupt nicht auf das Schlimmste vorbereitet. Er lag sogar ziemlich daneben. Meilenweit daneben.
    In einem Untersuchungslabor im Keller – einem kleinen Raum, der zu einem ganzen Komplex aus Büros und Arbeitsplätzen, Aktenschränken und Computerterminals gehörte – saß Andres an einem Tisch mit geneigter Arbeitsplatte. Über der ausgebreiteten Leinwand hing ein beleuchtetes Vergrößerungsglas. Als Jax eintrat, schob Andres die Lupe beiseite und rollte seinen Stuhl ein Stück zurück, damit Jax das Gemälde betrachten konnte.
    Es zeigte ein Paar, das auf einem riesigen Felsblock mitten in den Bergen stand. Unter ihnen war die Hölle zu erkennen, aus der Luzifer die Hand nach oben streckte, um den nackten Fuß des Mädchens zu berühren. Über ihnen blickte Gott durch die Wolken, umgeben von Engeln. Er streckte die Hand bis zu den Haaren des Mannes aus. Das Mädchen war blond und hatte blaue Augen. Der Mann besaß dunkle Haare und dunkle Augen. Sie hatten den Blick auf das Tal vor ihnen gerichtet und hielten einander eng umschlungen, während der Wind ihre langen Gewänder bauschte und mit ihren Haaren spielte. In weiter Ferne stand eine einsame, schwarze Gestalt am Ufer eines Flusses und starrte das Paar wütend an. Das Wasser war viel zu aufgewühlt, um den Fluss zu überqueren.
    Das war Eryx. Er konnte das Paar nicht erreichen, weil es unter dem Schutz Gottes und Luzifers vereint war. Der Mephisto-Bund.
    Jax starrte das Bild an, während alle möglichen Schlussfolgerungen durch seinen Kopf rasten und ihn bis ins Mark erschütterten. Das war nicht irgendein anonymes Paar und auch nicht irgendein Felsblock. Auf dem Gemälde war haargenau der Nordhang des Mephisto Mountain dargestellt – auf dem Sasha und er selbst standen.
    Â»Der Künstler heißt Andolini«, sagte Andres. »Er war Lehrling bei Leonardo da Vinci. Er hat behauptet, Engel hätten ihn im Schlaf besucht und er würde göttliche Visionen empfangen. Im Jahr 1505 wurde er als Ketzer hingerichtet.«
    Das Gemälde war über fünfhundert Jahre alt und trotzdem hatte das Mädchen genau Sashas Gesichtszüge. Das war sie, daran gab es keinen Zweifel. Gott sei Dank hatte sie sich das Gemälde nicht angeschaut. »Warum hat Kasamov Eryx das Bild beschrieben, ohne ihm von Sasha zu erzählen? Er hat sie gut gekannt, also muss ihm aufgefallen sein, dass sie darauf abgebildet ist.«
    Andres deutete auf das Gesicht des Mädchens. »Vorher sah sie anders aus.«
    Â»Vor was?«
    Â»Bevor ich das Bild gesäubert und die Farbkruste von ihren Augen und ihren Wangen abgekratzt habe. Irgendjemand hat ihr Gesicht übermalt und damit ihr Aussehen verändert.« Andres hob den Kopf. »Und da ist noch etwas.« Er rollte mit dem Stuhl wieder an den Tisch und richtete das Vergrößerungsglas an der Stelle auf den Fluss, wo Eryx stand. »Mir ist sofort aufgefallen, dass das Wasser in die falsche Richtung fließt. Der Bach am Fuß des Nordhangs ist voll mit Schmelzwasser. Das Wasser müsste eigentlich nach Westen fließen, in diese Richtung, weil wir uns westlich der kontinentalen Wasserscheide befinden. Aber hier bricht sich das Wasser an den Felsen und man sieht deutlich, dass es nach Osten fließt. Nachdem ich gemerkt hatte, dass das Original übermalt wurde, habe ich mir alles noch einmal gründlich angeschaut und diese Stelle gereinigt. Dabei habe ich unter der frischen Farbe eine winzig kleine Zahl entdeckt, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Wahrscheinlich handelt es sich um die Nummer eines Schließfachs bei einer Bank.«
    Deshalb war es Sashas Mutter so wichtig

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