Am Anfang ist die Ewigkeit
mal an. Sieht sie etwa aus, als würde sie irgendeinem Blödmann erlauben, sie beim Sex zu filmen?«
Thomas musterte sie kurz. »Du hast Recht, aber das spielt keine Rolle. Das Gerücht hat längst die Runde gemacht. Ich garantiere dir, dass ein paar Leute gleich nach der Schule im Internet nach diesem Video suchen werden. Und ich garantiere dir auch, dass Brett das alles wahnsinnig witzig findet, weil er nämlich total verkorkst ist.«
»Aber so war er nicht immer?«
»Nein, er war ein richtig cooler Typ. Das hängt alles mit diesen beknackten Ravens zusammen. Ich hab keine Ahnung, was die machen, aber es kommt mir fast so vor, als würden sie den Mitgliedern eine Gehirnwäsche verpassen. Brett und East machen und sagen die verrücktesten Dinge. Als wären sie völlig andere Menschen.«
»Wer ist denn noch dabei?«
»So genau weià ich das auch nicht. Sie machen aus allem ein groÃes Geheimnis. Wahrscheinlich, damit es besonders spannend wirkt. Es gibt jedenfalls etliche, die sofort mitmachen würden. Brett und East haben mich immer wieder gelöchert, bis ich ihnen schlieÃlich gesagt habe, dass ich lieber Priester werden würde, als bei den Ravens einzutreten.«
Jax war verwirrt. »Hast du etwas gegen Priester?«
Thomas grinste verschmitzt. »Ich bin Jude. Ãberleg mal.«
Jetzt wurde es interessant. »Wie kommt denn ein Jude zu einem Nachnamen wie Vasquez?«
Thomasâ Grinsen wurde breiter. »Wenn die Mutter Roth heiÃt und mit einem rothaarigen Spanier namens Vasquez verheiratet ist.«
Während des Spanischunterrichts zermarterte sich Jax das Hirn, wie er Sasha helfen konnte. Doch er hatte keine einzige Idee, bei der er sich nicht selbst irgendwie einschalten musste. Als es endlich zur Mittagspause läutete, ging er zusammen mit Brody, Jenny und der Blonden, die er wahrscheinlich nie mehr loswerden würde, in die Cafeteria. Thomas und Mason schlossen sich ihnen an. Während sie sich einen freien Tisch suchten, wurde Jax die Hierarchie bewusst, die hier an der Schule herrschte. Die vorderen Tische waren für Bretts Clique reserviert, dann kamen die Plätze für die Sportasse, durchtrainierte Jungs und Mädchen, die wahrscheinlich zum Ski-Team gehörten. Schweren Herzens stellte Jax auch noch fest, dass einer der Jungen seit Kurzem eine verlorene Seele war.
Am Tisch dahinter saÃen ein paar ganz in Schwarz gekleidete Jugendliche mit jeder Menge Piercings und Tatoos. Jax musste unwillkürlich an seinen Bruder Zee denken. Es folgten ein paar schüchtern wirkende Mädchen. Sie warfen ihnen im Vorbeigehen verstohlene Blicke zu, die besonders Thomas galten. Der nächste Tisch wurde von Jungen und Mädchen bevölkert, die ihn an Brody erinnerten. Das waren die superschlauen Streber der Schule. An den hintersten Tischen saÃen nur noch vereinzelt Schüler, die meisten für sich allein. Mit ihnen wollten nicht mal die Bücherwürmer etwas zu tun haben.
Am allerletzten Tisch saà Sasha und kritzelte etwas in ihren Hefter. Von einem Tablett mit einem Mittagessen fehlte jede Spur.
Jax hätte sich gern zu ihr gesetzt und sie gefragt, wieso sie nichts aÃ. SchlieÃlich musste sie einen Mordshunger haben. Aber er hielt sich zurück und ging mit den anderen an ihr vorbei auf die andere Seite der Cafeteria.
Er würgte das Essen hinunter, das man nicht mal als »genieÃbar« bezeichnen konnte, ignorierte das pausenlose Geschnatter der Blondine und versuchte, nicht immer wieder zu Sasha hinüberzuschielen. Als sich jedoch der Neuzugang bei den Ravens, diese Sportskanone, aus heiterem Himmel neben Sasha setzte, war es mit seiner Beherrschung vorbei. Jax bekam am ganzen Körper einen Juckreiz, als er sah, wie der Kerl sie anquatschte und dabei anglotzte. Sie wurde knallrot und wandte sich von ihm ab. Doch der Kerl lieà nicht locker. Er beugte sich zu ihr, flüsterte ihr etwas ins Ohr und legte eine Hand auf ihren Oberschenkel.
Jax rechnete jeden Augenblick damit, dass sie aufspringen und ihn umhauen würde. Das wäre für sie ein Kinderspiel gewesen, denn sie war viel stärker als er. Stattdessen fing sie an zu weinen, während dieses dreckige Schwein seine Hand immer weiter nach oben gleiten lieà und ihr dabei Gott weià was für scheuÃliche Dinge ins Ohr flüsterte.
Niemand sah hin. Niemand auÃer ihm schien etwas zu bemerken.
Schlagartig wurde ihm
Weitere Kostenlose Bücher