Am Anfang war der Tod
unübertrefflich ist“, sagte Jake. Er nahm seinen Kaffee und ging wieder hinaus. Ashley bemerkte, dass er den Schnellhefter unter den Arm geklemmt hatte. Offenbar wollte er ihn nicht unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegen lassen.
Curtis bemerkte Ashleys Blick. „He, der Knabe ist schon in Ordnung. Ihr beide habt euch nur im falschen Moment kennen gelernt.“
„Und es nicht das Schlechteste, einen großen, gefährlichen Detective als Nachbarn zu haben“, sagte eine weibliche Stimme, die sehr amüsiert klang.
Ashley drehte sich um. Sharon Dupre, elegant und souverän wie immer, stand hinter ihr. Sie trug einen maßgeschneiderten marineblauen Hosenanzug, eine hellblaue Bluse und elegante Pumps. Ihre Augen blitzten amüsiert, während sie Ashley ansah.
„Ja, wirklich toll“, pflichtete Ashley ihr bei. „Willst du ihm Kaffee nachgießen und die Rechnung bringen?“
„Klar. Und du solltest jetzt selbst mal etwas essen. Ich habe nämlich ziemlich schreckliche Sachen von der Imbissbude gehört, wo ihr euch tagsüber verköstigt.“
„Warst du denn nicht den ganzen Tag unterwegs?“
„Ich habe nur ein Haus gezeigt.“
„Nick hat heute viel zu tun, und Kara hat sich krank gemeldet. Könntest du einspringen? Ich würde nämlich gerne ins Krankenhaus fahren. Sie werden mich zwar nicht zu Stuart Fresia lassen, aber vielleicht treffe ich ja jemanden von seiner Familie.“
„Fresia …? Woher kenne ich den Namen?“ überlegte Curtis.
Ashley erzählte ihm von den merkwürdigen Umständen des Autounfalls und dass sie sich überhaupt nicht vorstellen könne, ihr ehemaliger Freund sei rauschgiftsüchtig geworden.
„Die Menschen ändern sich. Und Drogen sind sehr verführerisch“, wandte Curtis ein. Sie nickte. Das hatte sie sich in letzter Zeit häufiger anhören müssen.
„Richtig. Aber Stuart bestimmt nicht. Deshalb möchte ich jetzt selbst mal sehen, wie es ihm geht.“
Sharon schaute sie besorgt an. „Ashley, du gehst noch zur Akademie. Meinst du, es ist gut, wenn du dich da einmischst?“
Nick war vom anderen Ende der Bar zu ihnen hinübergekommen. „Sie besucht nur einen Freund, Sharon. Das bedeutet doch nicht, dass sie sich einmischt. Ich halte das für eine gute Idee. Aber erst solltest du etwas essen und dich ein bisschen ausruhen, bevor du ins Krankenhaus fährst. Der Rotbarsch ist noch so frisch, dass er dir fast vom Teller springt“, sagte er.
„Setz dich zu mir, Ash, und erzähl mir was vom richtigen Leben“, forderte Curtis sie auf und klopfte auf den Barhocker neben ihm.
Sie kletterte auf das Polster, während Nick ein Mineralwasser vor sie hinstellte und Sharon in der Küche bei Herve, dem Koch, einen Rotbarsch bestellte.
„Verrate mir mehr über deinen Freund“, forderte Curtis sie auf.
Ashley hob die Schultern, während sie mit dem Strohhalm in ihrem Glas spielte. „Er ist intelligent, solide und steht mit beiden Füßen auf dem Boden.“
„Seid ihr auf der High School zusammen gegangen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Wir waren gute Freunde. Jahrelang. Wenn er nur eine heiße Affäre gewesen wäre, dann würde ich ihn nicht so gut kennen. Wirklich, Curtis – Stuart ist nicht der Typ, der anfällig ist für Drogen. Er hat noch nicht einmal viel Alkohol getrunken.“
Nick hörte ihr zu, während er ein Glas putzte und ins Regal stellte. „Vielleicht wird ja alles wieder gut, Ashley. Vielleicht kommt er wieder zu sich, und dann kann er der Polizei erzählen, was passiert ist.“
„Hoffentlich. Und ich hoffe auch, dass ich mich etwas besser fühle, wenn ich erst einmal mit seiner Familie gesprochen habe. Sie sind bestimmt im Krankenhaus. Er ist ein Einzelkind, und seine Eltern liebten ihn abgöttisch. Lieben ihn abgöttisch. Irgendwie macht das alles keinen Sinn. Egal, wie sehr die Menschen sich verändern.“
„Honey, es gibt so viele Dinge auf der Welt, die keinen Sinn machen“, sagte Nick. „Aber ich denke, du hast Recht. Wenn du erst mal im Krankenhaus warst, gehts dir bestimmt besser. Vielleicht ist es ein Trost für seine Familie, wenn sie dich sehen.“
„Vielleicht.“ Sharon stellte einen Teller mit Rotbarsch auf die Theke. „Lass es dir schmecken, Ash.“ Dann blinzelte sie ihr verschwörerisch zu. „Ich bringe dem Menschenfresser da draußen noch etwas Kaffee.“
Nick sah ihr stirnrunzelnd nach. „Welchem Menschenfresser?“
„Dilessio“, klärte Curtis ihn auf.
„Jake ist doch kein Menschenfresser. Er ist ein netter Kerl.“
„Und jetzt wohnt
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