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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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besten Fall höfliche Distanz erntete. Folglich verbrachte er die meiste Zeit allein.
    Irgendwann hatte Butler eine Entscheidung getroffen. Wenn er unter den Lebenden nicht erwünscht war, würde er sich eben auf die Toten konzentrieren. Doch mittlerweile fand er die Toten ebenso vorhersehbar wie den Rest der menschlichen Gesellschaft. Die ersten beiden Jahre in der Gerichtsmedizin waren vielleicht noch interessant gewesen, aber seit kurzem spielte er mit dem Gedanken, sich erneut der Identifizierung gefallener Soldaten zu widmen. Oder womöglich ein Angebot aus Boston anzunehmen. Zwar wäre er da wieder in der Gerichtsmedizin tätig, doch wenigstens mit besserem Gehalt und in neuer Umgebung. Aber über kurz oder lang würde er sich auch in Boston langweilen, das war ihm klar. Und die Langeweile würde ihn rastlos machen, wie immer, wie überall.
    Nach etwa einer halben Stunde erreichte er die Zufahrt zu den Colonies, folgte einem ausgefahrenen Weg und stellte seinen Wagen neben dem Van der Spurensicherung ab. Sechs Streifenwagen hatten dahinter geparkt und auch einige Zivilfahrzeuge der Polizei. Der Fall hatte also für Aufregung gesorgt. Butler schnappte sich sein Notizheft und stieg aus.
    Nach einem Blick in die Runde entdeckte er Tess Kier innerhalb des gelben Absperrbands, in blauem Overall und mit schlammigen Stiefeln. Sie knabberte an einem Bleistift und sah übellaunig aus. Wie immer.
    Dennoch war Tess einer der wenigen Menschen, die Butler ein Rätsel waren. In einer Sekunde wirkte sie noch heiter, in der nächsten fiel sie über einen her, sagte frei heraus, was sie dachte, oder ging ohne Vorwarnung in die Luft. Eigentlich faszinierend. Eine wilde Amazone. Solche Frauenkonnte man ein Leben lang studieren, ohne aus ihnen schlau zu werden. In dem Punkt glich sie einem Tornado. Aber mit Sicherheit war sie ein leidenschaftlicher Mensch.
    Als Nächsten erkannte er Hudson und ging auf ihn zu. «Hallo, Detective.»
    Hudson schüttelte ihm die Hand. «Dr.   Butler. Schön, dass Sie kommen konnten.»
    «Bitte, nennen Sie mich Alex.»
    Bislang hatte Alex kaum mit Hudson zu tun gehabt, doch jedes Mal gedacht, dass der Mann auf Zack war und die Rolle des schlichten Burschen vom Land nur spielte. Abgesehen davon war Hudson für seine Arbeitswut bekannt. Wenn er sich einmal an etwas festgebissen hatte, ließ er nicht mehr locker. Ein begnadeter Quarterback war er auch gewesen, das wusste Alex aus einem alten Zeitungsartikel, über den er einmal gestolpert war.
    «Okay», begann er. «Was wissen Sie bisher?»
    Hudson hob die Schultern. «Nur dass wir einen halbvergrabenen Schädel haben. Tess wollte nicht, dass wir weiterarbeiten. Deshalb haben wir auf Sie gewartet.»
    Alex grinste. «Gut, dass Sie auf sie gehört haben. Wenn das nicht richtig gemacht wird, könnten wir Beweismaterial zerstören.»
    Hudsons Miene verdüsterte sich. «Wie lange wird das dauern?»
    «Mit Sicherheit eine Weile.»
    Hudson schnitt eine Grimasse. «Mann, ich brauche die Ergebnisse bis gestern.»
    «Na, dann legen wir besser mal los. Sobald ich etwas weiß, sage ich Ihnen Bescheid. Aber erst rede ich noch mit Tess.»
    «Danke.» Hudson fuhr sich durchs Haar. «Tess ist ziemlich mies drauf.»
    «Warum denn dieses Mal?»
    «Weil die Arbeiter überall herumgetrampelt sind.»
    Alex zog Gummihandschuhe aus der Tasche seiner Khaki-Hose und streifte sie sich über. «Unsere liebe Ms.   Kier ist ein Pulverfass.»
    Hudson grinste. «Aber nie langweilig.»
    Alex näherte sich dem gelben Band. «Darf ich eintreten?», fragte er.
    Tess fuhr herum, Mordlust im Blick. Dann erkannte sie ihn, und ihr Blick wurde einen Tick weicher. «Wo warst du so lange?»
    «Bei der Arbeit. Im Straßenverkehr. Auf der Suche nach diesem gottverlassenen Stück Erde. Darf ich näher kommen?»
    «Jetzt mach schon. Mit den Fotos und Zeichnungen bin ich fertig.» Alex duckte sich unter dem Band zu ihr hindurch. Gemeinsam liefen sie zu der Grube.
    Alex ging in die Hocke, setzte eine randlose Brille auf und betrachtete den Fund. «Hast du eine Taschenlampe?»
    Tess zog eine kleine Maglite hervor und warf sie ihm zu.
    Alex fing sie mit einer Hand und leuchtete auf den Schädel. «Steckt noch zur Hälfte in der Erde.»
    Tess kniete sich neben ihn, und er roch ihren Duft. Seife. Irgendetwas Blumiges, das er bei ihr nicht erwartet hatte. «Also», sagte sie. «Wie gehen wir jetzt vor?»
    «Zuerst legen wir den Schädel frei und dann den Rumpf.»
    «Können wir das nicht in einem

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