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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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machen? Ich nehme den oberen und du den unteren Teil.»
    «Nein, dazu wissen wir zu wenig über die Lage. Das Skelett könnte ausgestreckt oder gekrümmt sein. Wir tasten uns langsam voran.»
    «Na gut.»
    «Ich trage die Erde ab, und du siebst sie nach Rückständen durch, nach Knochensplittern, Stoffresten und so weiter. Ich hoffe, du hast was im Magen. Das hier wird dauern.»
    «Mach dir um mich keine Sorgen.»
    Alex richtete sich auf und knipste die Taschenlampe aus. «Heißt das ja oder nein?»
    Tess war aufgestanden und klopfte sich Erde von den Knien. «Es heißt nein. Aber ich bin nicht am Verhungern.»
    «Was glaubst du, wie lange du dich mit leerem Magen konzentrieren kannst?»
    Tess reckte ihr Kinn in die Luft. «Ist das jetzt ein Quiz?»
    «Nein, eine ganz normale Frage.»
    «Glaub mir, ich kann das so lange, wie es erforderlich ist.»
    Alex musterte sie abwägend. «Bist du eigentlich immer so offensiv?»
    Wie ein Boxer, der den Ring betrat, kniff Tess die Augen zusammen. «Ich bin nicht offensiv.»
    «Wie wär’s denn dann mit stur? Oder wie jemand, der Angst hat, eine Schwäche zu zeigen?»
    «Stur geht in Ordnung. Schwächen habe ich keine.»
    Alex lachte. Der Nachmittag ließ sich besser an als gedacht. «Das werden wir noch sehen», sagte er vergnügt.
     
    Gage und Vega spürten Mazur auf seiner Baustelle auf, offenbar ein größeres Straßenbauprojekt. Er stand auf dem Rad eines Baggers und unterhielt sich mit dem Fahrer. Inzwischen trug er Arbeitsstiefel, abgewetzte Jeans und ein altes Hemd voller Schlammspritzer. Hätte der Vorarbeiter nicht auf ihn gezeigt, Gage hätte ihn nicht als den geschniegelten Typen wiedererkannt, den er am Morgen gesehen hatte.
    Er wartete, bis Mazur sein Gespräch beendet hatte, und rief seinen Namen. Mazur kehrte sich um und runzelte die Stirn. Dann sprang er auf den Boden und kam auf sie zu. «Ah, Detective Hudson. Sind Sie wegen der Gräber gekommen?»
    «Auch, ja.»
    «Was für eine Scheiße.» Die Aussprache deutete auf Chicago hin. «Das Letzte, womit ich gerechnet hätte.»
    «Das geht uns vermutlich allen so», erwiderte Gage umgänglicher, als er sich fühlte.
    «Also los, stellen Sie Ihre Fragen», sagte Mazur widerwillig. «Aber stehlen Sie mir nicht die Zeit. Sie sehen ja, dass ich beschäftigt bin.»
    Gage beugte sich vor. «Warum waren Sie heute Morgen da draußen auf dem Anwesen?»
    «Um meine Investition zu schützen. Ich habe eine Menge Geld für die Colonies hingelegt, und da darf ich ja wohl nachsehen, wie die Arbeit vonstatten geht. Ich will, dass die Gräber da verschwinden.»
    «Gibt es dafür einen besonderen Grund?»
    «Allerdings. Ich habe gerade geheiratet, und meine Frau möchte keine Toten auf dem Land.»
    «Und Sie sind ein Mann der Tat», warf Vega ein.
    «Darauf können Sie Gift nehmen. Ich habe noch nie lang gefackelt.»
    «Hm», sagte Gage nachdenklich. «Aber warum sollte dann Ms.   Barrington für die Verlegung der Gräber sorgen. Warum nicht Sie?»
    «Wie stellen Sie sich das denn vor? Da kommt ein Typ wie ich aus dem Norden und kauft im Süden ein altes Haus, das alle dort lieben. Und dann sagt der Typ, die Familiengräber müssen weg? Haben Sie eine Ahnung, was das bedeutet?»
    «Vielleicht ein paar Unannehmlichkeiten?»
    «Sie machen mir Spaß, Mann. Die wären mir mit irgendwelchen Gesetzen auf die Pelle gerückt. Aber wenn die heilige Witwe des Erben die Gräber verlegt, dann heulen sich vielleicht ein paar Leute die Augen aus, aber die Sache selbst geht klar. Ms.   Barrington muss sich schlimmstenfalls mit Heckman, diesem Irren, rumschlagen.»
    «Also haben Sie das Problem auf sie abgewälzt.»
    «Jetzt hören Sie mir mal zu. Die Frau hat einen stolzen Preis verlangt und auf einem sofortigen Kaufvertrag bestanden. Und der beinhaltet die Verlegung der Gräber.»
    «Wann wurde der Vertrag abgeschlossen?»
    «Anfang Februar. Meinen Scheck hat sie schon am nächsten Tag eingelöst.»
    Vega ließ seinen Blick über die Baustelle wandern. «Und warum werden die Gräber erst jetzt verlegt?»
    «Bundesstaatliche Vorschriften. Nach denen sich selbst eine Heilige richten muss. Unsere Abmachung war, dass sie auf die Genehmigung wartet und dann dreißig Tage Zeit hat, um die Sache zu erledigen. Andernfalls kriege ich mein Geld zurück.»
    «Haben Sie eine Ahnung, wer in den unbekannten Gräbern liegen könnte?»
    Die Frage schien Mazur zu erheitern. «Woher denn? Ich habe zwar die Colonies gekauft, aber nicht deren düstere

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