Am Ende bist du mein
nicht.»
Janet riss ihre Hand los. «Natürlich nicht», sagte sie spöttisch. «Das kleine Herzchen willst du ja für dich.»
«Das geht dich nichts an.»
Janet lachte auf. «Es ist also wahr. Aber bitte, ich mache dir keinen Vorwurf. Adrianna ist eine schöne Frau. Alle Männer sind hinter ihr her.»
Pearce schleuderte ihr einen wütenden Blick zu. «Aber offenbar ist der Richtige noch nicht gekommen.»
***
Das neue Etablissement von Rex Jones war eine Sportbar namens Buddy’s, inmitten einer Ladenzeile gelegen, etwa eine Meile vom Flughafen entfernt.
Kurz nach drei traten Gage und Vega ein. Als ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten, erkannten sie zur Rechten eine Theke und davor leere runde Tische. Der einzige Gast saß am Ende der Theke und stierte in sein leeres Bierglas. An der Wand hing ein Breitwandfernseher und zeigte die Höhepunkte eines alten Footballspiels.
Hinter der Bar stand eine Frau, die Gage auf Anfang dreißig schätzte, mit weißblond gebleichtem Haar, einem Nasenring und enganliegendem T-Shirt , auf dem «Red Sox» stand. Die beiden Detectives schwangen sich auf Barhocker und zückten ihre Dienstmarken. «Ist Rex Jones da?», fragte Gage.
«Rex kommt montags nicht», antworte die Bardame kaugummikauend.
«Wo können wir den Herrn denn finden?», erkundigte sich Vega mit einem Auge auf dem Fernseher.
Die Bardame zuckte mit den Schultern und machte sich daran, ein Bier zu zapfen. «Bin ich seine Mutter?», sagte sie.
«Haben Sie einen Namen?», gab Gage gereizt zurück.
«Peggy.»
«Fein, Peggy, dann richten Sie Jones aus, dass wir über eine Kellnerin oder Tänzerin reden möchten, die vor gut drei Jahren im Doxies war.»
Peggy hörte auf zu kauen. «Weshalb?»
Gage lag eine ungeduldige Antwort auf der Zunge, aber Vega drückte eine Hand auf seinen Arm und sagte: «Weil wir eine unbekannte Tote im Leichenschauhaus haben.»
Peggy musterte ihn, schob dem Trinker das Bierglas zu und seufzte resigniert. «Also gut, ich war damals auch im Doxies. Mal an der Bar, mal als Tänzerin auf der Bühne.»
Gage zog ein Foto von Craig Thornton hervor. «Kommt Ihnen das Gesicht bekannt vor.»
Peggy nahm das Foto und studierte es ausgiebig. «Der war in dem Sommer damals regelmäßig da. Hat gute Trinkgelder gegeben.»
«Wissen Sie auch seinen Namen?»
«Sie sind vielleicht lustig», sagte Peggy. «Im Doxies hat doch keiner gesagt, wie er heißt. Und wenn, dann war es ein falscher Name.»
«Hat er jemanden zu sich an den Tisch eingeladen?»
Peggy betrachtete das Foto mit grüblerischer Miene. Dann reichte sie es Gage zurück. «Ja, Saphir. Die mochte er am liebsten.»
«Und wie war Saphirs richtiger Name?»
«Kelly Jo.» Peggy runzelte die Stirn. «Keine Ahnung, wie sie weiter hieß.»
Wenigstens etwas, dachte Gage. Vielleicht gab es eine Kelly Jo auf ihrer Liste der Vermissten. «Dann erzählen Sie mir das, woran Sie sich erinnern.»
«Na, er war halt hinter ihr her. Im Doxies sind die Tänzerinnen abends ein paarmal über die Bühne stolziert, und dann konnten die Typen sich eine für den Tisch aussuchen. Für eine kleine Privat-Show, Sie wissen schon. Der Kerl da hat jedes Mal Saphir ausgewählt, und wenn sie auf der Bühne war, hat er sie angeglotzt.»
«Wie sah Saphir aus?»
«Groß, dünn, blond.»
«War ihr seine Aufmerksamkeit recht?»
«Na klar. Sie fand ihn sogar richtig nett. Er hat ihr Schmuck geschenkt und gesagt, er würde sie da rausholen.» Peggy verdrehte die Augen. «Saphir war ein junges Ding. Die hat das alles geschluckt.»
«Wissen Sie, ob die beiden sich auch außerhalb des Clubs getroffen haben?»
«Ständig. Den ganzen Sommer lang.»
«Und danach?»
«Na, was wohl?», fragte Peggy spöttisch. «Danach hat er sich verpisst, und Saphir war total fertig. So ist das nun mal in unserem Geschäft.»
«Hat Saphir einen Neuen gefunden?», fragte Vega.
«Saphir hat gekündigt und gesagt, sie wolle alles hinter sich lassen.»
«Von einem Tag auf den anderen?»
«Nein. Das machen zwar die meisten, aber sie hat ihre Zweiwochenfrist eingehalten. Saphir hatte ein Kind. Vielleicht hat sie das Geld gebraucht. Das war’s. Ehrenwort, mehr fällt mir nicht mehr ein.»
Gage reichte ihr seine Visitenkarte. «Hat Kelly Jo mal was über ihre Herkunft gesagt?»
«Brauchte sie nicht», antwortete Peggy. «Stripperinnen haben keine reichen Eltern.»
«Wenn Ihnen sonst noch etwas in den Sinn kommt, rufenSie mich an», bat Gage im Aufstehen. «Und sagen
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