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Am Ende der Angst

Am Ende der Angst

Titel: Am Ende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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näherte mich von hinten dem Wagen. Es war tatsächlich derselbe Mercedes ohne Kennzeichen. Der Fahrer saß darin und schien mich zu suchen. Als ich nur noch zwei Schritte von ihm entfernt war, entdeckte er mich, startete blitzschnell den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen davon.
    Also war er zu meiner Bewachung abgestellt worden. Mein Herz klopfte. Sie hatten mich im Visier. Ich wusste nicht, wer es war und was das bedeutete. Ich wusste nur, dass ich ihnen auf jeden Fall zuvorkommen und mehr über sie herausfinden musste.
     
    ***
     
    Meine Wohnung war leer und still, als ich sie betrat. Dieses Mal lag kein Zettel auf dem Küchentisch, der Kühlschrank war leer. Fiona hatte meine Wäsche gewaschen, wofür ich ihr innerlich dankte. Und sofort meldete sich mein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken, was ich gleich tun würde.
    Ich ging ins Schlafzimmer, wo ich unter dem Bett einen kleinen Safe untergebracht hatte. Darin lagen alle wichtigen Papiere, mein Ersatzschlüssel fürs Motorrad und Fionas zweite Keycard fürs Polizeirevier. In der Annahme, sie habe ihre Karte beim Umzug verloren, hatte sie eine neue beantragt. Ich hatte sie jedoch zwei Wochen später hinter dem Kleiderschrank wiedergefunden und ihr das verschwiegen.
Sie hatten vermutlich ihren Code geändert, aber mit Hilfe des neuesten Modells eines Codegenerators, den wir im Job neulich getestet hatten, durfte das kein Problem sein.
    Ich steckte die Keycard ein und verließ die Wohnung wieder. Auf dem Weg ins Hotel, wo ich noch ein paar Stunden schlafen wollte, hielt ich Ausschau nach dem schwarzen Mercedes, doch er tauchte nicht noch einmal auf.
     
    Als ich aufwachte, war es dunkel. Ich hatte acht Stunden geschlafen. Ich fluchte leise über die verschwendete Zeit, aber im Prinzip war es egal, denn was ich vorhatte, konnte ich sowieso nicht am Tag erledigen.
    Ich duschte mich, dann fuhr ich in die Firma. Dem Pförtner erzählte ich, meine Krankheit sei schon viel besser und ich würde gerne Arbeit mit nach Hause nehmen, was er mit einem verdutzten Stirnrunzeln akzeptierte. Im Büro angekommen ging ich in die Waffenkammer, wo ich mir eine neue Pistole aus dem Arsenal nahm. Dann griff ich mir den Codegenerator und verschwand so schnell wie möglich von dort. An meinem Schreibtisch angekommen, schnappte ich mir schnell einen Packen leeres Papier und klemmte ihn unter dem Arm. Dem Pförtner zeigte ich den Packen im Vorübergehen und sagte »Die Berichte muss ich noch schreiben«, wofür ich einen mitleidigen Blick erhielt. Dann war ich draußen.
    Es war kurz vor Mitternacht. Die beste Zeit, um mein nächstes Ziel anzusteuern.
     
    ***
     
    Das Polizeirevier war nie ganz leer. Für den Notfall hatte immer ein Beamter Dienst und bewachte Telefon und Funkgerät, während auf den Straßen mehrere Einsatzfahrzeuge mit je zwei Polizisten Streife fuhren.
    Ich musste in Fionas Büro eindringen, ohne dass dieser Beamte mich sah.
    Die erste Hürde nahm ich problemlos. Im Gegensatz zu meiner Firma konnte sich die Polizei keinen Nachtpförtner an der Eingangstür leisten. Die kleine Bude lag dunkel und unbesetzt hinter der Glasscheibe.
    Also ging ich eilig zu der gläsernen Eingangstür mit dem Kartenleser. Jetzt wurde es interessant. Ich verband die Keycard mit dem Codegenerator, dann steckte ich sie in den schmalen Schlitz. Sofort betätigte ich den Generator und hielt die Luft an. Doch das Gerät brauchte ein Weilchen. Das Licht an der Tür leuchtete rot. Wenn es anfing zu blinken, war Gefahr im Verzug. Dann wurde der Alarm ausgelöst.
    Meine Hände wurden feucht. Doch nach drei Sekunden piepste der Generator und das Licht schaltete auf Grün. Ich konnte rein.
    Ich atmete leise aus und stieg geräuschlos die Treppe nach oben. Im ersten Stock befand sich eine weitere Tür, die auf dieselbe Weise geöffnet werden wollte. Ich wiederholte die Prozedur und hielt erneut für drei Sekunden die Luft an, bis das grüne Licht erschien.
    So geräuschlos wie möglich öffnete ich die Tür und schlüpfte hinein. Ich presste mich an die Wand und sondierte die Lage. Es brannte nur eine Schreibtischlampe am Fenster, der Rest des Großraumbüros lag im Dunkeln. Die Tür zu einem Büro stand offen. Es gehörte einem Detective, den ich vom Sehen kannte, dessen Name mir aber entfallen war. Er saß über Papierkram gebeugt und sah nicht auf.
    Geräuschlos schlich ich an der Wand entlang auf Fionas Büro zu. Als ich mit dem Fuß an einem Papierkorb hängenblieb und der leise raschelte,

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