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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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markierten. Deutsch verlangte, dass man die letzte Folge von Codes sendete – danach stellte er eine Kommunikation direkt aus dem Netz her. Hier spricht Freem'n Deutsch, Lotsenrigger und amtierender Kommandant der Flechette; erbitte Genehmigung zum Andocken.
    Legroeder stockte der Atem.
    Die Flammensäule gab ein gedämpfteres Licht von sich und eine Öffnung tat sich auf; dahinter erstreckte sich ein Tunnel von unbestimmten Abmessungen, der in eine Andockbucht mündete. Ich fass es nicht , flüsterte er. Er und die Narseil zogen sich verstohlen in die hintersten Winkel des Netzes zurück, um möglichst wenig aufzufallen.
    Ein diesiger orangeroter Glast umhüllte das Schiff, als flögen sie in das Innere eines Ofens hinein, in dem Holz verbrannt wurde. Deutsch lotste sie geschickt in die Andockbucht hinein; seine Augen peilten in sämtliche Richtungen, derweil schlangengleiche Arme aus den Wandungen der Bucht fuhren und das Schiff mit festem Griff umklammerten. Schließlich kündigte er mit leiser Stimme an: Das Netz kann eingeholt werden.
    Palagren sprach mit dem Kommandanten, der prompt den Befehl gab.
    Das Netz wurde dunkel; sich die Augen reibend, kletterte Legroeder aus der Rigger-Station. Während er sich auf der Brücke umschaute, pochte sein Herz so laut, dass er kaum verstand, was rings um ihn her gesagt wurde. Nun befanden sie sich auf dem Territorium der Piraten, und innerhalb der nächsten Minuten konnte sich ihr weiteres Schicksal entscheiden.
    Die Narseiller Sturmtruppen rüsteten sich für ihren Einsatz.

KAPITEL 20 – Überfall!

    Die Rigger blieben auf der Brücke und beobachteten auf Monitoren, wie zwei Stoßtrupps in voller Panzerung aufmarschierten. Die erste Gruppe postierte sich in der regulären Luftschleuse, um die Andockcrew der Cyber anzugreifen. Das zweite Team befand sich bereits außerhalb des Schiffs und verteilte sich auf die vorn und achtern liegenden Notschleusen der Station.
    Deutsch hatte seine Implantate mit der Brückenkonsole verbunden und tat etwas, das keiner verstand – einschließlich Legroeder, der rechts neben ihm saß und sich gleichfalls in die Systeme einloggte. Irgendwie klinkte sich Deutsch in das Intelnet der Station ein, doch Legroeder schnappte lediglich blitzartige Inputs auf – er schmeckte ein bitteres Rot, süßes Orange, schließlich einen Hauch von saurer Limone. Er hatte keine Ahnung, was dies bedeutete, und er wagte es nicht, Deutsch zu stören und ihn um eine Erklärung zu bitten.
    Deutsch wandte sich an Fre'geel. »In den Docks sind siebenunddreißig Crewmen stationiert. Ich habe das Intelnet davon in Kenntnis gesetzt, dass die Flechette in einem Gefecht schwer beschädigt wurde, und dass ihre Crew stark dezimiert ist. Außerdem bat ich um Hilfe, da wir Probleme mit der Luftschleuse haben. Vielleicht sorgt das für die nötige Ablenkung. Jetzt versuche ich, die Computer-Verbindung zum Hauptaußenposten zu unterbrechen.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Fre'geel. Er wartete, bis Deutsch nickte, dann erteilte er dem ersten Sturmtrupp den Einsatzbefehl. Auf den Außenmonitoren waren die Narseiller Kämpfer kaum zu erkennen, als sie sich in Tarnpanzerung an der Außenhülle der Andockbucht entlang bewegten. Im diesigen Glast des Flux erschienen sie wie flüchtige schimmernde Schlieren. Mit ein wenig Glück, würden die Beobachter in der Station sie gar nicht bemerken.
    Auf einem anderen Monitor versammelte sich die erste Gruppe um die Luftschleusen-Luke. Die Andockcrew, die dabei war, die Luke zu öffnen, erwartete vermutlich die Kapermannschaft der Flechette , lädiert und geschwächt – aber kein Narseiller Überfallkommando.
    Fre'geel wartete, bis das zweite Team meldete, man sei bereit, die Portale zu durchbrechen. Er fragte Cantha ein letztes Mal, ob er ein Signal von der Untergrundbewegung aufgefangen hätte. Als er verneinte, gab Fre'geel das Kommando zum Sturmangriff.
    Die Haupt-Luftschleuse wurde aufgesprengt. Im Handstreich überwältigten die Narseil die verdutzte Andockcrew. Die ersten Salven eines Nervengases setzten die Cyber außerhalb der Schleuse außer Gefecht, ehe sie Alarm schlagen konnten. Sich mit Nervengaswaffen den Weg freischießend, verteilten sich die Narseil überall in der Station. Unterdessen war der andere Trupp durch die beiden Notzugänge eingedrungen und schwärmte aus, jede Abteilung mit Gas überflutend.
    Während Legroeder wartete, krampfte sich sein Magen zusammen. Sobald sich die Teams in der Station befanden, brach der

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