Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
ihn zur Aufmerksamkeit: ein leichter Pfefferminzduft reizte seine Sinne, bis er es sich gestattete, ein Fenster zu öffnen …
    (Wir haben einen Thread aufgespürt … mehrere Verweise auf die Impris …)
    (Impris?) , staunte Legroeder. (Freem'n, warten Sie …!)
    *

    Nur einen Wimpernschlag später stieß Deutsch selbst auf den Hinweis. Verdutzt drehte er sich um. (Welche Bewandtnis hat es mit der Impris?) Er fing die Daten ab, die aus Legroeders Implantaten herausströmten. (Ja, jetzt verstehe ich. Wie konnte ich das nur übersehen?)
    Rasch scannte er den Lichtsplitter, den Legroeder gefunden hatte, und dabei entdeckte er einen Thread, der ihn in Begeisterung versetzte. (Schauen Sie sich das an, Legroeder! Es geht nicht nur um die Impris. Sie fragten mich doch nach einer Widerstandsbewegung unter den Cybern. Da ist der Hinweis. Versteckt im selben Datenstrom!) (Ich fass es nicht ), ächzte Legroeder.
    (Hier ist er.) Eine tolle Entdeckung, dachte Deutsch; zu schön, um wahr zu sein.
    Und während er den Thread verfolgte, dämmerte ihm, die Sache könnte vielleicht einen Haken haben …
    *

    Eine Untergrundbewegung der Cyber? Und die Impris im selben Thread? Legroeder schickte ein eiliges Resümee an Cantha und flog hinter Deutsch den Thread hinauf.
    Den Bruchteil einer Sekunde später argwöhnte er, es könne mehr dahinter stecken, als man auf den ersten Blick merkte. Wieso hatte man diese beiden Themen miteinander verknüpft?
    Beschäftigten sich die Rebellen etwa mit der Impris ? Oder war es eine …
    Plötzlich machte sich in seinem Hinterkopf ein neues Geräusch breit – ein nervöser, sirrender Ton, wie ein Summen unter Wasser. Zuerst kam er aus der einen Richtung, dann aus einer anderen, um jählings zu einem hohlen Dröhnen anzuschwellen, das den gesamten Raum ausfüllte. (Was, zum Teufel, ist das?)
    (Ein Alarm ), antwortete Deutsch. (Wir sind über irgendetwas gestolpert. Lassen Sie uns von hier verschwinden. Aber schnell.)
    Legroeder fluchte und hetzte Deutsch hinterher, der davonhuschte wie ein Gespenst. Ein schrecklicher Verdacht keimte in ihm auf. Ob Deutsch absichtlich den Alarm ausgelöst hatte? War das ganze Manöver eine Falle?
    Deutschs Stimme hallte in seinem Kopf. (Wenn wir nicht bald weg sind, werden sie uns schnappen.) Deutsch drehte sich nach ihm um. (Was ist los?)
    Einen Herzschlag lang war Legroeder vor Zweifel und Unentschlossenheit wie gelähmt. Konnte er Deutsch trauen oder sollte er flüchten? Aber wohin …?
    (L EGROEDER , B EEILUNG !)
    Der Anschnauzer riss ihn in die Gegenwart zurück. (Bin schon unterwegs!)
    Legroeder sauste den Thread hinunter und schloss zu Deutsch auf; dieser – sein Freund? – versuchte, schneller zu sein als der Alarmton. Egal, welche Zweifel und Ängste an ihm nagen mochten, sie waren zwei Kameraden auf der Flucht.
    Endlose Picosekunden später befanden sie sich wieder in dem mit Dunst getränkten Raum, von dem aus sie in die Intelnet-Subsysteme der Andockstation eingedrungen waren. Der Gestank nach Öl und Metall hing noch in der Luft, aber der Bassrhythmus klang hier gedämpfter und wurde von einer Art Harmonika-Geräusch übertönt. Ein penetranter und stetig anschwellender Harmonika-Ton. Legroeders Unbehagen wuchs. (Freem'n, haben wir das ausgelöst? Ich habe ein ungutes Gefühl …) Er verstummte, als er merkte, dass Deutsch bereits sämtliche ein-und ausgehenden Leitungen in dem verräucherten Raum scannte. Legroeder sah flüchtige Lichtblitze, die im Zickzack durch die Datenmatrix schossen, derweil Deutsch seine internen Suchmaschinen aktivierte, um den Ursprung des Alarmsignals zu lokalisieren. Während er sich bemühte, Deutsch nicht im Wege zu stehen, konsultierte Legroeder seine Implantate.
    ◊ Wir haben Daten bis zu 13% unserer Kapazität gespeichert und führen gegenwärtig eine Analyse durch. Wir halten die Geräusche für Alarm-Transmissionen, die möglicherweise mit einem autonomen Blockiersystem ausgestattet sind. Eventuell ist Gefahr im Verzug. Wir empfehlen Ihnen, sich in Sicherheit zu bringen. ◊
    (Und auf welchem Wege? Soll ich das Intelnet verlassen?)
    ◊ So schnell wie möglich. ◊
    Legroeder blies seinen zischenden Atem in die jählings erkaltete Datenmatrix. Deutsch spürte es und drehte sich um. (Was ist los?)
    (Meine Implantate raten mir, mich schleunigst aus dem Staub zu machen. Ist ein Sicherheitskommando unterwegs?)
    Deutschs Stimme klang gequält. (Das halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich habe keine Ahnung, was wir dagegen

Weitere Kostenlose Bücher