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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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unternehmen könnten. Sie sollten besser abhauen und die anderen warnen.)
    Legroeder zwinkerte heftig. (Okay ), flüsterte er.
    Wir waren so dicht dran, dachte er. So verdammt dicht dran. Und jetzt …
    Er hievte sich aus dem Intelnet.
    *

    »Er ist draussen!«, rief ein Narseil.
    Fre'geel marschierte durch den Raum, sein Gesicht zur Hälfte von einer transparenten Atemmaske verdeckt. »Was haben Sie gefunden? Überall schrillen Alarmsignale! Hat dieser Pirat sie ausgelöst?«
    Legroeder schnappte nach Luft. Er fühlte sich, als sei er gerade aus einem Kokon geschlüpft. »Nicht mit Absicht. Sämtliche Daten, die ich sammeln konnte, habe ich an Cantha übertragen. Ich entdeckte … ich bin mir nicht sicher, ob etwas von Belang darunter ist, aber …« Einen Moment lang schloss er die Augen und sah einen smaragdgrünen funkelnden Strom: einen gigantischen Datenfluss. Aber waren diese Informationen relevant?
    »Soll ich Cantha anweisen, die Ausbeute an die H'zzarrelik zu senden?«
    Außer Atem versuchte Legroeder, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Vielleicht war dies ihre letzte Chance, eine Botschaft an das Narseiller Schiff abzusetzen, und sie mussten schon sehr viel Glück haben, wenn ihnen die Transmission gelang. Doch es bestand die Gefahr, dass sie dadurch auf sich aufmerksam machten – falls ihre Anwesenheit in der Cyber-Hochburg nicht bereits bekannt war. Sie gefährdeten nicht nur sich selbst, sondern auch die H'zzarrelik , die sich draußen im Flux versteckte.
    »Sollen wir die gesammelten Daten übertragen?«, wiederholte Fre'geel mit schneidender Stimme. Er streckte seine Hand aus, die Legroeder viel größer vorkam, als er sie in Erinnerung hatte, als wolle er ihn bei der Gurgel packen. »Haben wir Informationen, für die es sich lohnt, ein Risiko einzugehen?«
    Falls ja, dann war die Zeit gekommen, um ohne Rücksicht auf Verluste zu handeln – im Klartext hieß das, sein eigenes Leben zum Wohle der Sache zu opfern. Wenn die Daten jedoch nicht viel taugten, mussten sie hier weitermachen und auf eine bessere Ernte hoffen …
    Legroeder schüttelte den Kopf. Sein Magen krampfte sich zusammen. »Ich glaube nicht. Aber wir standen kurz davor. Verdammt! «
    »Sie standen kurz wovor , Rigger?«
    Besorgt spähte Legroeder zu dem Narseiller Kommandanten hoch. »Kurz bevor wir den Alarm auslösten, fanden wir einen Thread, der mit dem Cyber-Untergrund verknüpft war. Es gab auch Hinweise auf die Impris . Natürlich könnte uns jemand eine Falle gestellt haben – aber zu welchem Zweck? Es sei denn, es existiert tatsächlich eine Widerstandsbewegung.«
    Fre'geels Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen. Der Commander blinzelte auf eine eigentümliche Art, wie es nur ein Narseil zustande brachte. Er überlegte fieberhaft, welche Entscheidung er treffen sollte. Eine Armee von Cyber-Truppen würde bald über sie herfallen. Aber wenn sie ihre Ausbeute an Daten abschickten oder versuchten, mit dem Schiff zu fliehen …
    Nein. Legroeder hatte keine Lust, wegen ein paar Protokollen von Planungskonferenzen zu sterben. »Ich denke, wir haben noch eine Chance, die Informationen zu erhalten, hinter denen wir her sind. Ich spreche von der Impris . Wir sollten versuchen, Kontakte herzustellen …« Es mussten Kontakte zum Untergrund sein. Doch als Gefangene hätten sie keinerlei Bewegungsfreiheit mehr.
    »Sind Sie bereit, die Ihnen zugedachte Rolle zu spielen?«, fragte Fre'geel und spähte zur Decke hinauf. Von droben ertönte das Poltern eiliger Schritte. » Rigger Legroeder … «
    Legroeder konnte kaum Luft holen; die Vorstellung flößte ihm Angst ein. Ja, lautete seine Antwort. Dann merkte er, dass er sie nicht laut ausgesprochen hatte. Er räusperte sich. »Ja.«
    Fre'geel blickte in die Runde, um die Positionen seiner Leute zu überprüfen. Dann wandte er sich erneut Legroeder zu. »Sehr gut. Fangen Sie gleich an. Da wäre noch etwas, Rigger Legroeder …«
    »Ja?«
    »Ich brauche wohl kaum zu betonen, dass sich unsere Mission drastisch verändert hat. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um meine Leute zu schützen. Aber ganz gleich, was mit uns geschieht, Sie müssen uns unserem Schicksal überlassen. Jetzt ist es an Ihnen, den nächsten Schritt zu tun.« Der Narseiller Kommandant schien ihn mit seinem stahlharten Blick festzunageln. »Was ist mit Deutsch? Wird er Ihnen helfen?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Legroeder leise. Er nahm das Headset und setzte es sich wieder auf. »Bei Gott, ich hoffe

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