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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Lippen. »Das fiel mir auf. Aber weshalb?«
    »Haben Sie wirklich keine Ahnung?«
    Er spreizte die Finger. »Sie müssen berücksichtigen, dass ich neu hier bin.«
    Sie kaute gedankenverloren, zog eine Augenbraue hoch und nippte an ihrem Getränk. »Ich wundere mich, dass Sie nicht von selbst drauf kommen. Waren Sie nicht nervös, wenn Sie in Ihrem alten Außenposten zu einem Nexus-Inhaber zitiert wurden?«
    Legroeder erinnerte sich: an seine Angst, den Hass, die Sehnsucht und … Er verdrängte die Bilder, indem er in Gedanken die Geste des Kehleaufschlitzens vollführte. »Dort gab es manches, was mich ängstigte, das stimmt«, räumte er ein. »Aber wir hatten keine … Nexus-Inhaber.«
    Sie kniff leicht die Augen zusammen. »Es gibt keine Nexus-Inhaber in Barbados?«
    »Jedenfalls ist mir keiner begegnet.« (Barbados? Komme ich von Barbados?)
    ◊ Wir haben es Ihnen gesagt. ◊
    (Ach, wirklich? Existiert denn ein solcher Ort?)
    ◊ Wir haben Grund zu der Annahme. Auf jeden Fall wollten wir vermeiden, dass man Sie mit DeNoble in Verbindung bringt, da Sie in dieser Festung vermutlich steckbrieflich gesucht werden. ◊
    Er hüstelte gekünstelt und versuchte das Thema zu wechseln, ehe er etwas Falsches sagte. »Also fürchtet man Sie, weil Sie den Namen Tracy-Ace/Alfa tragen?«
    »O ja.« Ihre Lippen wurden schmal. »Und wie sie mich fürchten!«
    »Weshalb?«
    »Weil ich befugt bin, gewisse unbeliebte Maßnahmen zu verhängen, und diese Autorität gelegentlich ausübe.« Sie sah ihn durchdringend an, dann schien die Spannung aus ihr zu weichen. Ein Mundwinkel zog sich nach oben. »Allerdings sieht es nicht so aus, als müsste ich Ihnen gegenüber meinen Einfluss geltend machen.«
    Legroeder furchte die Stirn. Er saß stocksteif da und dachte nach. Ohne Ergebnis. Dann biss er in sein Käsesandwich. Als er merkte, dass Tracy-Ace nichts mehr sagen würde, meinte er: »Das ist doch eine gute Nachricht, oder?«
    Ihre Implantate glitzerten, als sie ihn aufmerksam taxierte. Abrupt brach sie in Gelächter aus. »Sogar eine sehr gute! Essen Sie bitte Ihr Sandwich auf. Nach unserem Debriefing bin ich zu der Entscheidung gelangt, dass aus Ihnen ein nützliches Mitglied unserer Gesellschaft werden könnte. Ich habe Ihnen eine Menge zu zeigen.« Sie leerte ihren Becher. »Das heißt, falls Sie sich zum Bleiben entschließen und wir Sie nicht nach Barbados zurückbefördern müssen. Doch Ihnen bleibt viel Zeit zum Überlegen.«
    Er räusperte sich. »Aha. Nun ja, ich möchte gern hier bleiben …«
    Zu seiner Linken bemerkte er eine jähe Bewegung, und er sah, dass sich der andere Gast des Cafés rührte. Tracy-Ace blickte in die Richtung des Mannes, und einen Moment lang wirkte ihr Gesicht ausdruckslos, beinahe wie eingefroren. Aber ihre Implantate flimmerten aufgeregt, und Legroeder beschlich das unheimliche Gefühl, dass zwischen diesem Mann und ihr irgendeine Kommunikation stattfand. Legroeder blinzelte und schaute sich den Kerl genauer an. Er hatte eine Glatze, trug ein helles Hemd und eine helle Hose, und schien in ein merkwürdiges Licht getaucht zu sein. Der Typ nickte ihnen zu und Tracy-Ace nickte zurück. Gerade als Legroeder sich wieder Tracy-Ace zuwenden wollte, verschwand der Mann. Er löste sich einfach auf.
    Noch ein Hologramm? Legroeder widmete Tracy-Ace einen fragenden Blick. »Wer war dieser Mann?«
    Tracy-Ace zuckte die Achseln; die Frage schien ihr unangenehm zu sein. »Ach, nur ein Bekannter.« Sie stand auf. »Jetzt kümmern wir uns um Ihre Unterbringung. Normalerweise würde ich Sie von jemand anders in Ihr Quartier bringen lassen, aber ich habe gerade dienstfrei.« Sie legte eine Pause ein und spitzte die Lippen. »Wissen Sie, Rigger Legroeder, Sie sind ein interessanter Mann. Ich denke, ich werde mich persönlich Ihrer Sache annehmen.«
    Er deutete ein Nicken an und fragte sich, ob dies günstig für ihn war oder nicht.
    »Kommen Sie. Wir nehmen die Flicker-Röhre.«
    Er verputzte den Rest seines Sandwiches und wischte sich die Hände ab. »Was ist eine Flicker-Röhre?«, fragte er und würgte tapfer den letzten Schluck Kaffee herunter.
    »Sagen Sie bloß, in Barbados gibt es auch keine Flicker-Röhren!«
    Legroeder dachte einen Augenblick lang nach. Er beschloss, dass es dort nichts dergleichen gab.
    Tracy-Ace schüttelte den Kopf. »Bei den Drei Ringen«, staunte sie. »Ich weiß wirklich nicht, wie Ihre Leute dort zurechtkommen. Lassen Sie uns gehen.«
    Legroeder war pikiert, weil sie so verächtlich

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