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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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eigentümlichen Ausdruck an, dann legte sie ihre Hände auf seine. »Alles klar?«
    Er zwinkerte nervös, als er sich der intimen Berührung bewusst wurde. Vor einigen Minuten hatte sie ihn schon einmal angefasst, aber dabei hatte er nichts empfunden. Jetzt schien er auf eine merkwürdige Art und Weise sensibilisiert zu sein …
    ◊ Wir stellen den Kontakt her. Sollen wir die emotionale Komponente herausfiltern? ◊
    (Was für eine emotionale Komponente?)
    ◊ Ihre Reaktion auf die Berührung. ◊
    (Ich habe keine Ahnung, wovon ihr … ja, verflucht noch mal, filtert sie heraus!)
    Abermals strafte Tracy-Ace ihn mit einem strengen Blick. »Entspannen Sie sich. Ich bekomme ein verwirrendes Interface.«
    Er schöpfte langsam Atem und stieß ihn wieder aus.
    Irgendetwas flackerte in ihm; was es war, vermochte er nicht zu deuten. Ein Lichtschein flimmerte zwei-, dreimal auf und strahlte ein paar Sekunden lang in hellem Glanz. Eine unidentifizierbare Kraft stöberte in seinen Gedanken. Dann war es vorbei.
    Tracy-Ace zog ihre Hände zurück und rieb sie gegeneinander; nachdenklich fürchte sie die Stirn.
    »Kam kein Kontakt zustande?«, erkundigte er sich.
    Eine Weile sah sie ihn nur an. Was drückten ihre Züge aus? Neugier? Abscheu? Humor? Legroeder spürte einen jähen Anflug von Zuneigung, als sei ohne sein Zutun etwas Bedeutungsvolles zwischen ihnen gewachsen oder passiert. Ihm war schwindelig. Das Gefühl verflog, als ihre Miene auf einmal Bestürzung verriet. »Ich habe bekommen, was ich wollte«, beschied sie ihn schließlich. »Stimmt etwas nicht?«
    Er öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und konsultierte stumm seine Implantate. (Was hat sie erfahren?)
    ◊ Was in dem Bericht steht. Wie von uns beabsichtigt. ◊ Es klang ein wenig anmaßend. In Gedanken schnalzte er tadelnd mit der Zunge; er billigte es nicht, wenn seine Implantate sich selbstgefällig aufführten.
    Den Blick auf Tracy-Ace gerichtet, rang er sich ein Lächeln ab. »Alles in Ordnung. Es ging nur ein bisschen schnell. Ich habe kaum etwas gespürt, deshalb war ich mir nicht sicher, ob es mit dem Kontakt geklappt hatte.«
    Sie stützte ihr Kinn auf ihre Hand. »Sie sind ein merkwürdiger Mensch.« Ein paar Sekunden starrte sie ihn durchdringend an, während sie vielleicht die Informationen verarbeitete, die sie aus ihm extrahiert hatte.
    Er wollte etwas zu seiner Verteidigung vorbringen, doch im Grunde wusste er nicht, ob er ihre Bemerkung als Kompliment oder als Beleidigung auffassen sollte.
    »Möchten Sie etwas essen?« Tracy-Ace schnippte mit den Fingern. Ein vierschrötiger Kellner mit Stirnglatze tauchte wie aus dem Nichts auf und wischte sich die Hände an einer schmuddeligen weißen Schürze ab. Nachdem er mit gelangweilter Stimme eine Liste von Spezialitäten des Hauses heruntergehaspelt hatte, nahm er ihre Bestellung von Sandwiches und Kaffee auf. Legroeder fand, dass der Kellner überhaupt nicht wie ein Pirat aussah. Aber ging von seinem Körper nicht ein schwaches Flimmern aus?
    Der Kellner rülpste dezent und verschwand.
    Kein Wunder, dass er aus dem Nichts erschienen war. Ein Hologramm. Legroeder blickte Tracy-Ace stirnrunzelnd an. Sie zuckte gleichmütig die Achseln. »Unsere Methode, uns an die Heimatwelten zu erinnern.«
    Legroeder räusperte sich und blickte sich in dem Café um, während sie warteten. Der einsame Mann am anderen Ende des Lokals schien ihn zu beobachten. Einen Moment lang kam es Legroeder vor, als würde der Mann glühen . Er rieb sich die Augen, und der Eindruck verflüchtigte sich. Er schaute wieder zu Tracy-Ace hin. Sie wirkte irgendwie besorgt und schwieg, bis sich in der Wand neben dem Tisch plötzlich ein Paneel öffnete.
    »Sandwiches und Kaffee«, hörte Legroeder und beugte sich vor, um in die Durchreiche hineinspähen zu können. Er starrte in das Gesicht des Kellners. Ein Tablett mit zwei Tellern und zwei Bechern rutschte auf ihren Tisch. Das Paneel schloss sich mit einem Knall.
    »Freundliche Bedienung«, bemerkte Legroeder. Tracy-Ace gab ihm einen Wink, und er nahm sich einen Teller. Beim ersten Schluck Kaffee schüttelte er sich.
    Tracy-Ace übersah seine Reaktion. »Sie hatten keine Angst vor mir«, fragte sie unvermittelt und biss in ihr Sandwich. »Wieso nicht?«
    Legroeder schluckte und versuchte, den üblen Geschmack loszuwerden. »Was? Warum sollte ich Sie fürchten?«
    »Die Wächter, die Sie zu mir brachten, waren starr vor Furcht.« Tracy-Ace biss noch einen Happen ab.
    Er schürzte die

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