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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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links.
    Während sie nebeneinander her marschierten, argwöhnte er, dass sie ihn vielleicht genauso undurchschaubar fand wie er sie. (Habt ihr beim Downloaden auch persönliche Informationen über mich weitergegeben?) , wandte sich Legroeder an seine Implantate.
    ◊ Wenn Sie Informationen über Ihre Vergangenheit und Ihre wahre Identität meinen, nein. ◊
    (Gut.)
    ◊ Dabei kam es zu einem Austausch privater Protokolle. Meistens handelte es sich jedoch um Interaktionen zwischen den jeweiligen Implantaten. ◊
    (Höre ich da ein ›aber‹ heraus?)
    ◊ Aber gewisse individuelle Eigenschaften mussten preisgegeben werden, um sich auf die Art und den Übertragungsweg der zu transferierenden Informationen zu einigen. Eine vertrauensbildende Maßnahme, sozusagen. Das könnte der Grund für Ihre Empfindungen sein. ◊
    Beklommen fragte er sich, wie viele intime Daten wohl ausgetauscht worden waren. Wieso bewirkte ein Kontakt zwischen Implantaten, dass er dieses wärmende Gefühl verspürte, ja, sich sogar zu dieser Piratenfrau, die er kaum kannte, hingezogen fühlte? Allmählich machten seine Optimierer ihm Angst.
    ◊ Wir sind dazu da, um zu dienen. ◊
    (Hmm.)
    »… bleiben in diesem Sektor«, hörte er Tracy-Ace sagen. »Hier bringen wir Gäste und Leute unter, die gerade … auf Stellensuche sind. Arbeitslose Helden zum Beispiel.« Sie lächelte ihn schalkhaft an, und er wurde rot. Er fand sie so anziehend, dass er die Hände in die Taschen rammen musste, um nicht der Versuchung zu erliegen und sie zu berühren. Er brachte sich auf den Boden der Tatsachen zurück, indem er an seine gefangenen Kameraden dachte und überlegte, wann er es wagen konnte, sich nach deren Schicksal zu erkundigen.
    Mit ihren langen Beinen legte Tracy-Ace ein forsches Tempo vor. Als sie vor einer geschlossenen Tür anhielten, hätten sie sich im Korridor eines x-beliebigen billigen Apartment-Gebäudes irgendwo in der Galaxis befinden können. Tracy-Ace drückte die Hand gegen eine Tafel neben der Tür. »Nummer 7494«, verkündete sie. »Merken Sie sich die Nummer.« Die Tür verblasste, und sie bugsierte ihn in einen Raum von der Größe einer Crew-Kabine in einem Sternenschiff. »Ihr neues Zuhause.«
    Legroeder sah sich im Zimmer um. Es war einfach, aber ordentlich eingerichtet. Ein schmale Koje, ein kleines Schreibpult mit Computer, ein Tisch und ein Stuhl. Ideal für einen Mönch. Das Himmelreich verglichen mit der Unterkunft, in der er sieben Jahre lang in DeNoble gehaust hatte. Seine Tasche, die er zum letzten Mal in seiner Kabine auf der Flechette gesehen hatte, lag auf der Koje. Hier arbeitete man effizient. Er durfte nicht darauf hoffen, sich eines Tages auf die Flechette schleichen und von dort aus eine Nachricht übertragen zu können.
    ◊ Diese Möglichkeit wurde nie ernsthaft in Erwägung gezogen. ◊
    (Eigentlich nicht, aber …)
    ◊ Der Untergrund. Die Mission hat nur noch eine Chance auf Erfolg, wenn Sie mit dem Untergrund Kontakt aufnehmen. ◊
    (Darüber bin ich mir im Klaren. Trotzdem vielen Dank.)
    »Hier werden Sie es bequem haben«, meinte Tracy-Ace.
    »Ich danke Ihnen vielmals.« Er rang nach Worten und hoffte, sie könne seine Gedanken nicht lesen. »Es wird sicher eine gewisse Zeit dauern, bis ich mich hier zurechtfinde. Und bis ich weiß, wie ich mich – nützlich machen kann.« Es war erschreckend, wenn er daran dachte, wie allein er war. Nachdem der Plan der Narseil, in die Festung einzudringen, sich Informationen zu besorgen und gleich wieder abzuhauen, nicht geklappt hatte, hing nun alles Weitere von ihm ab. Angenommen, er knüpfte Kontakte mit dem Untergrund. Was dann? Sollte er auf einem anderen Schiff anheuern und versuchen, während des Flugs eine Botschaft abzusetzen, ehe man ihn umbrachte? Die H'zzarreäk wollte draußen im Flux fünfzehn Tage lang warten und dann mit den Gefangenen heimkehren. Wenn das Narseiller Schiff erst einmal weg war, gab es niemanden mehr, an den er eine Nachricht hätte schicken können.
    »Sie werden schnell lernen«, bekräftigte Tracy-Ace und berührte seinen Arm. »Ich vernetze Sie mit ein paar Studienprogrammen als Orientierungshilfe.«
    Bei ihrer Berührung spürte er ein Prickeln, als stünde er unter Strom, und er war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Wir finden schon eine Beschäftigung für Sie, seien Sie unbesorgt.«
    Er lächelte nervös. »Okay – und was kommt als Nächstes?«
    »Als Nächstes gehe ich an meine Arbeit zurück. Und Sie sehen aus, als

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