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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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wir das Netz zusammenhalten – und den richtigen Weg finden.

    *

    Das Netz um Legroeder gab qualvolle Misstöne von sich, als es zerfetzte. Er fühlte die Gedanken der anderen Rigger, doch sie purzelten wild durcheinander. Er schwamm in einem Meer aus Empfindungen und bemühte sich, die Stimmen, die ihm am nächsten waren, herauszufiltern. Es war ungeheuer wichtig; nur sie, die Rigger , konnten verhindern, dass das Netz zerriss.
    War es überhaupt möglich, der Unendlichkeit auf diese Weise zu trotzen?
    Warum eigentlich nicht? Wenn Quantenereignisse über die Raumzeit hinweg zu korrelieren vermochten – wieso sollten da nicht ihre Gedanken kritische Punkte in diesem Zickzack-Band der Raumzeit erreichen? Vielleicht konnten sie sogar durch ein Fenster ihrer Wahl fliegen, das sie in diesem kosmischen Chaos öffneten.
    Es kam einer Erleuchtung gleich, wie er plötzlich alles verstand; hastig raffte er das Netz um sich wie eine sich blähende gigantische Membran und zog es näher an sich heran. Nach unten spähend beobachtete er dieses mysteriöse und wunderschöne Band aus Feuer, auf der Suche nach einer Öffnung, durch die sie sich fallen lassen konnten – die ersten Rigger, die mit vollen Segeln den Quantenriss durchquerten …
    Palagren folgte seinem Beispiel – und dann begriffen auch Cantha und Ker'sell, worauf es ankam.
    Rings um sie her entfalteten sich Blüten aus Feuer und füllten das Netz mit kosmischem Glanz …

KAPITEL 33 – Gejagt

    Es war zum Verzweifeln.
    Zusammen mit den anderen Riggern und der Crew der KM/C Hunter hielt Jakus Bark Ausschau nach den intermittierenden Signalen dieses Gespensterschiffs Impris; zumeist tauchten sie nur als flüchtiger Lichtschimmer auf den Instrumenten zum Sondieren der tieferen Schichten auf. Gelegentlich erhaschten die Rigger im Netz der Hunter einen Blick auf die noch schwächer glitzernden Konturen des Schiffs selbst oder hörten das tiefe, klagende Blöken des Notsignals. Erbarmungslos folgte die Hunter der Impris auf ihrem erratischen Kurs, der zurzeit zum Golen Space zurückführte. Aber die jüngsten Signaturen schienen nicht korrekt zu sein. Es war, als ob etwas diesen geisterhaften Flug störte. Und nun …
    Jakus spähte angestrengt in die Ferne. Was, zum Teufel, ist das da drüben? , fragte er seine Co-Rigger und deutete hinunter in die Dunstschwaden des Flux. In diesen Schichten bewegte sich etwas, das wie ein Schiff aussah. Aber es glich nicht der Impris .
    Ein anderes Schiff? , rief Cranshaw. Es hat die Form eines Schiffs.
    Das hat uns gerade noch gefehlt , knurrte Jakus. Was hat ein fremdes Schiff hier zu suchen? In dieser Schicht des Flux durfte sich außer der Hunter kein weiteres Schiff aufhalten. Und wie kam es überhaupt dorthin? Jakus stellte eine Verbindung zur Brücke her. Leute, was zeigen eure Instrumente in einer Tiefe bei dreißig Grad zu zwanzig Grad backbord an? Seht ihr dasselbe wie wir?
    Während Jakus auf die Antwort wartete, versuchte er, das Bild zu justieren. Jetzt war das Schiff verschwunden, wie weggehext. Aber es bestand nicht der geringste Zweifel daran, dass er es gesichtet hatte. Es steckte in derselben Falte, in der auch die Impris festsaß. Cranshaw und die anderen teilten seine Wahrnehmung.
    Das ist wirklich seltsam , erklärte Nockey von der BrückenCrew. Wir haben das Signal verloren, aber ein paar Sekunden lang war dort tatsächlich ein anderes Schiff. Nicht in unserer Schicht, sondern da drunten mit der Impris. Wir müssen Captain Hyutu benachrichtigen.
    Richtig , bekräftigte Jakus. Vielleicht ist ein weiteres Schiff dort gestrandet. Möglicherweise sitzen jetzt zwei in dieser Falle. Er schmunzelte bei der Vorstellung. Selbst für jemanden, der sich bei dieser Art von Kaperfahrt langweilte, war es ein amüsanter Gedanke, dass ihnen soeben ein zweiter Köder in den Schoß gefallen war.
    Wir versuchen, das Signal schärfer einzustellen , erklärte Nockey. Vielleicht können wir dieses Ding identifizieren. Der Captain wird sich freuen.
    Allerdings , bestätigte Jakus und nahm seine Beobachtung wieder auf. Er sah nach der Zeit. Bald ging seine Schicht zu Ende. Wenn es beim üblichen Muster an Sichtungen blieb, durfte er so schnell nicht wieder auf eine Abwechslung hoffen.
    *

    In der Tat passierte nichts Neues, aber als Jakus vor Antritt seiner nächsten Schicht Captain Benadir Hyutus Kabine betrat, traf er diesen in mieser Stimmung an. Das war zwar nicht ungewöhnlich, denn Hyutu hatte die Disposition einer Karganischen

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