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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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polizeiliche Aktion zur Folge …«
    *

    Der Captain trommelte seine Offiziere zu einer hastig anberaumten Konferenz zusammen. Legroeder konnte lediglich seine Verwunderung eingestehen und dem Captain raten, die Anweisungen zu befolgen.
    Sie blieben nicht lange allein in ihrem Warte-Orbit. Zwei interplanetare Zerstörer näherten sich mit hoher Geschwindigkeit. Das Führungsschiff kontaktierte sie mit einem knappen Ruf. » An das Schiff, das sich als Impris identifiziert; hier meldet sich der Zerstörer Vigilant von der Raumfahrtbehörde. Bereiten Sie sich darauf vor, ein Inspektions-Team an Bord kommen zu lassen. Sie werden angewiesen, sämtliche Antriebssysteme zu deaktivieren. Jedes nicht genehmigte Manöver wird als feindseliger Akt aufgefasst, und wir werden entsprechend reagieren. «
    Fassungslos und entsetzt starrte Legroeder auf die Kriegsschiffe. War dies eine Wiederholung seiner ersten Ankunft, nur viel schlimmer?
    »Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?«, fragte Captain Friedman bestürzt und verärgert. »Das ist unser Heimatplanet! Halten sie uns für Feinde? Glauben sie, wir stellen eine Bedrohung dar?«
    »Vielleicht ist es als Quarantänemaßnahme gedacht.«
    »Aber wieso? Befürchten sie, wir könnten eine Raumkrankheit einschleppen?«
    Legroeder schüttelte den Kopf. »Meiner Meinung nach hat dieses Vorgehen politische Gründe, keine medizinischen.« Ob sie hinter ihm her waren? Doch das käme einem Overkill gleich, selbst wenn sie wussten, dass er sich an Bord befand. Aber wer konnte schon ahnen, was während seiner Abwesenheit alles passiert war! »Captain, ich mache mir Sorgen, wer da drunten zurzeit an der Macht ist. Wenn ich daran denke, was mir das letzte Mal zugestoßen ist, als ich hierher kam, würde ich nur ungern dieses so genannte Inspektions-Team an Bord lassen – wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.«
    Aber was konnten sie dagegen unternehmen? Kämpfen kam nicht infrage – obwohl er einen Augenblick lang phantasierte, er könnte die verborgenen Waffen der H'zzarrelik aktivieren. Er erschauerte. Ein Blick auf Agamem, den Narseiller taktischen Offizier, verriet ihm, dass er nicht der Einzige war, der diesbezügliche Wünsche hegte.
    »Das muss ein Missverständnis sein«, brummte Friedman. »Tiegs, senden Sie noch einmal unseren Identifizierungs-Code.« Eine Weile stiefelte er auf dem Deck hin und her, dann stellte er sich an die Komm-Konsole. »Hier spricht Captain Noel Friedman von der Impris . Wir sind Bürger von Faber Eridani. Einhundertvierunzwanzig Jahre waren wir im Weltraum gestrandet. Das Schiff ist ein auf Faber Eridani registrierter Sternenkreuzer mit Zivilisten an Bord. Ich fordere Sie auf, Ihre Vorgehensweise zu erklären.«
    »Wir kennen Ihre Behauptung« , antwortete der Zerstörer. »Eine Sondervorschrift der Raumfahrtbehörde, Absatz 128 d, erlaubt es uns, Ihnen den Weiterflug zu verbieten. Wir handeln im Auftrag des Hochkommissars. Gehen Sie in den vorgeschriebenen Orbit und fahren Sie Ihre Antriebssysteme herunter. Dies ist unsere letzte Warnung.«
    Friedman gab seiner Steuer-Crew die nötigen Anweisungen, dann wandte er sich an Legroeder. »Wie es aussieht, werden wir geentert, ob es uns passt oder nicht.«
    Legroeder dachte fieberhaft nach. Warum diese feindselige Haltung? War man verwirrt – oder misstrauisch? Vorsichtsmaßnahmen hätte er verstanden – eine medizinische Quarantäne zum Beispiel –, aber deshalb brauchte man nicht gleich martialische Drohungen auszustoßen. Für ihn gab es nur eine plausible Erklärung – jemand in der Raumfahrtbehörde wollte die Rückkehr der Impris verhindern. Stand wirklich so viel auf dem Spiel, dass man unbedingt an dieser Lüge festhalten wollte? »Captain, wenn Sie einen Weg sehen, wie wir Zeit herausschinden – vielleicht können wir ein Signal in das Worldnet von Faber Eridani hineinschmuggeln. Eine breit angelegte Verlautbarung, wer wir sind und was hier passiert …« Er runzelte die Stirn und fragte sich, ob sie vielleicht Harriet erreichen konnten.
    »Tiegs, haben Sie das gehört? An die Arbeit!«
    »Captain, ich weiß nicht, wie ich …«
    Cantha setzte sich neben ihn. »Ich helfe Ihnen. Ich kenne mich mit den Netzwerken der Zentristen aus.«
    »Fein. Legroeder, haben wir auf dem Planeten Verbündete? Überbleibsel der Golden Star Lines? Offiziere, die noch am Leben sind? Irgendjemand, dem an unserer Rückkehr gelegen ist?«
    Legroeder rieb sich das Kinn. »Außer meiner Anwältin fällt mir niemand ein.

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