Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
Diplomaten-Schiff abzuholen und zur Sicherheit auf seinen Asteroiden zu bringen, ein Vorschlag, den Fre'geel unterstützte. Legroeder geriet ernsthaft in Versuchung, das Angebot anzunehmen, doch am Ende lehnte er ab. Vielleicht war er dumm; aber nun, da er mit der Impris so weit gekommen war, wollte er bis zum Schluss an Bord bleiben. Die Impris war auf Faber Eridani registriert, und an Bord befanden sich fast vierhundert Bürger dieser Welt. Es schien unwahrscheinlich, dass das Schiff selbst in Gefahr geriete, unabhängig davon, welche Behandlung ihm persönlich zuteil würde. Lange genug hatte er mit einer Bedrohung gelebt, es wurde höchste Zeit, die schwarzen Wolken zu verscheuchen, die über seinem Haupt hingen, und reinen Tisch zu machen.
    »Habe ich auf Faber Eridani noch einen Rechtsbeistand?«, fragte er El'ken.
    Der Historiker zögerte, es behagte ihm nicht, dass Legroeder seinen Rat in den Wind schlug. »Allerdings« , antwortete er dann. »Ihre Anwältin wohnt zurzeit in unserer Botschaft auf Faber Eridani und bemüht sich weiter um eine Klärung Ihrer Angelegenheiten. In der Tat konnte sie eine Menge Fakten zusammentragen, die belegen, dass die dortigen Behörden in schmutzige Geschäfte verwickelt sind. Soll ich sie von Ihrer Rückkehr in Kenntnis setzen? Von meinem Wohnsitz aus kann ich leichter eine abhörsichere Mitteilung absenden als Sie von einem zivilen Schiff.«
    »Bitte tun Sie das«, entgegnete Legroeder. Es versetzte ihm einen Stich, als er hörte, dass Harriet in der Narseiller Botschaft weilte. Er hatte sie in Gefahr gebracht.
    »Rigger Legroeder …« , unterbrach El'ken seine Gedanken. »Es wird Sie freuen zu hören, dass man Ihnen Robert McGinnis' Tod nicht länger anlastet. Wenigstens in diesem einen Punkt können Sie sich sicher wähnen.«
    Legroeder schloss die Augen und sprach ein stilles Dankgebet.
    »Rigger Legroeder? Hören Sie mich?«
    »Ja. Ja. Haben Sie vielen Dank, El'ken. Das sind wirklich erfreuliche Nachrichten.« Er spürte einen Kloß in der Kehle. Die letzte Mitteilung hatte ihn jählings in die Realität zurückgerissen. Alles war wieder mit bedrückender Klarheit da – angefangen von McGinnis' Tod bis hin zu den Problemen, die ihn auf Faber Eridani erwarteten.
    Fre'geel unterhielt sich noch ein Weilchen länger mit El'ken. Sie berieten, wie sie die Narseiller Interessen wahren konnten, wenn sie die Impris erst einmal in ihren Heimathafen zurückgebracht hätten, und beschlossen, dass ein Narseiller Diplomaten-Schiff ihnen folgen sollte. Legroeder mischte sich in diese Diskussion nicht ein. Doch während die Impris das letzte Stück Wegs zurücklegte, wuchsen seine Ängste. Hatte er einen Fehler begangen, als er El'kens Angebot, ihn zu schützen, ausschlug?
    Als sie der weißgoldenen Sonne und dem Planeten Faber Eridani immer näher rückten, malte sich Legroeder in seiner Phantasie aus, was in den Passagieren vorgehen musste, die die Annäherung an ihre Welt auf Monitoren beobachteten. Captain Friedman stand auf der Brücke, die Fäuste geballt, den Blick wie gebannt auf den Heimathafen seines Schiffs gerichtet. Bald würde er die Hilfe eines Schleppers erbitten, der sie in den letzten planetnahen Orbit lotsen sollte.
    Dann passierten sie die äußeren Markierungen für Schiffe, die sich im Anflug auf den Planeten befanden. Captain Friedman gab den Befehl, die Anflugkontrollstelle zu kontaktieren. Kommunikations-Offizier Tiegs schickte den Ruf ab. »An die Flugüberwachungszentrale des Außen-Orbits. Hier meldet sich das Sternenschiff Impris , registriert auf Faber Eridani, Sierra Alfa neun-vier-zwei-sieben-zwei. Entfernung bis zum Planeten eine halbe Million Kilometer. Transponder zur Identifizierung ist aktiv auf acht-neun-eins Alfa …« Ein moderneres Schiff hätte ein automatisches Kontaktsignal gefunkt, aber sie hatten noch Glück, dass die Kommunikations-Systeme der Impris überhaupt kompatibel waren.
    Die Antwort von der Anflugkontrolle versetzte Legroeder einen Schock. » An das Schiff, das sich als Impris identifiziert, Anflugkontrollstelle eins für den Außen-Orbit. Wechseln Sie auf Vektor drei-zwei-sieben Tango Charlie und bleiben Sie im Orbit bei vierhunderttausend Kilometer. WARNUNG! Riegen Sie nicht näher an Faber Eridani heran. «
    Verdutzt blickte Tiegs hoch. Er justierte die Komm-Kontrollen. »Anflugkontrollstelle, bitte wiederholen Sie!«
    Die Instruktionen wurden erneuert. »Jeder Versuch, sich diesem Planeten zu nähern, hat eine sofortige

Weitere Kostenlose Bücher