Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
wiederzusehen.«
    »Sie haben sie also tatsächlich gefunden!«
    »Vor ungefähr einer Woche. Es geht ihr gut.«
    Legroeder schloss die Augen und sprach ein stilles Dankgebet.
    »Ich wusste, dass diese Nachricht Sie glücklich machen würde. Und jetzt, Legroeder« – Harriet legte eine Hand auf seinen Arm –, »berichten Sie mir als Erstes, was Sie über Bobby in Erfahrung gebracht haben.«
    Legroeder wurde es schwer ums Herz. Harriet sah sein Zögern, und sie wurde sehr ernst. Er nahm ihre Hand in die seine. »Wir haben ihn noch nicht gefunden, aber es gibt eine Spur. Er überlebte den Angriff auf die L.A. und wurde später von DeNoble zu einem anderen Außenposten gebracht. Als ich von Ivan abflog, war man dabei, ihn aufzuspüren.« Er drückte ihre Hand. »Es gibt Hoffnung, Harriet. Verlieren Sie nicht den Mut.«
    Harriet atmete tief durch. »Wenn Sie meinen. Ich kann die Ungewissheit wohl noch ein Weilchen länger aushalten.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Meine Güte, es tut gut, Sie gesund und munter wiederzusehen.« Sie blickte zur Tür, wo der Adjutant darauf wartete, Legroeder zum Debriefing zurückzubringen. »Wie behandelt man Sie hier?«
    Legroeder zuckte die Achseln. »Noch haben sie mich nicht zum Trocknen an die Leine gehängt.«
    »Sie sollen sich hüten, Legroeder. Ihnen steht jetzt eine Anwältin zur Seite.«
    *

    Egal, ob es jemanden interessierte, dass seine Anwältin bei ihm war, Legroeder fühlte sich jedenfalls besser. Als sie zum Dinner gingen, war bereits offensichtlich, dass ihm noch mehr Tage wie dieser bevorstanden. Morgen begänne alles von neuem, sowie die wirklichen Machtinhaber eingetroffen waren. Dann kämen auch Captain Friedman und die Narseil hinzu. Legroeder war dankbar, dass er das Dinner allein mit Harriet im Speisezimmer des Stations-Managers einnehmen durfte. »Ich komme mir so entfernt vor von allem, was in der Zwischenzeit hier passiert ist«, meinte er und hob einen Bierkrug an die Lippen.
    Harriet lachte. »Das sagen ausgerechnet Sie? Wer von uns brach in den fernen Weltraum auf, wurde von Piraten gefangen genommen, ließ zehn Wochen lang nichts von sich hören und kam dann im legendären Fliegenden Holländer des Universums zurück?« Sie blickte ihn über den Rand ihrer Brille hinweg an.
    »Ich hatte schon Angst, ich würde Sie nie wiedersehen. Und im Traum hätte ich nicht damit gerechnet, dass Sie dieses verfluchte Schiff zu uns zurückbringen würden.«
    »Ich gebe zu, die Entwicklung der Dinge hat mich selbst ein bisschen überrascht«, räumte Legroeder ein. Er blickte zur Tür des Speisezimmers. »Freem'n! Kommen Sie zu uns! Harriet, ich möchte Ihnen meinen Freund vorstellen.« Der Cyborg kam herbeigeschwebt und begrüßte Harriet mit einer mechanisch verstärkten Stimme und einer ausgestreckten Metallhand. »Ich glaube, da drinnen hat man Sie beide gar nicht miteinander bekannt gemacht.«
    »Nein«, bestätigte Harriet und erhob sich. »Ich weiß nur, dass Sie zusammen auf dieser Rettungsmission waren.«
    »Das ist eine krasse Untertreibung. Freem'n …« Legroeder zögerte. »Nun ja, er ist nicht nur mein Freund, sondern auch ein exzellenter Rigger. Und ein Botschafter des guten Willens …« Die restlichen Worte blieben ihm im Hals stecken. Vom Außenposten Ivan. Einer Festung der Cyber-Piraten.
    Harriet stutzte, als sie Deutschs Hand schüttelte. Man brauchte nicht Gedanken lesen zu können, um zu wissen, was in ihr vorging.
    Hastig fügte Legroeder hinzu: »Er war ein Gefangener und wurde in den Dienst gepresst wie ich, Harriet. Und ohne ihn hätte ich nichts von alledem erreichen können.«
    Harriet entspannte sich ein wenig. »So ist das also«, murmelte sie zu Deutsch gewandt. »Und welche Rolle spielen Sie auf Faber Eridani?«
    Zweifelsohne vermochte Harriet in Deutschs Augen nichts zu erkennen, doch Legroeder hätte schwören mögen, dass er verschmitzt zwinkerte, als er antwortete: »Ich bin hier, um zu sehen, ob ich ein paar Dinge wieder gutmachen kann. Und …« – er lachte leise – »um darauf zu achten, dass Legroeder und den vielen Informationen, die er in seinem Kopf trägt, nichts zustößt.«
    Verwirrt legte Harriet den Kopf schräg.
    »Das werde ich Ihnen später erklären«, versprach Legroeder. »Es ist ziemlich kompliziert.«
    Harriet nickte. »Dann sage ich einfach, jeder Freund von Legroeder ist auch mein Freund.«
    »Das denke ich auch«, erwiderte Deutsch. »Auf jeden Fall kann ich Sie mit Informationen über die Cyber-Welten

Weitere Kostenlose Bücher