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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Doktor.« Ohne irgendeine Antwort abzuwarten, packte Harriet Legroeder beim Arm und bugsierte ihn durch den Korridor zum Lift, der sie zum Ausgang beförderte. »Wenn es hier noch etwas zu erfahren gibt, werden Peter und seine Leute es herausbekommen. Wir sollten die Klinik verlassen, bevor die Polizei eintrifft.«
    »Verfolgen wir den Wagen, in dem Maris entführt wurde?«
    »Peter hat bereits jemanden losgeschickt. Doch über eines müssen Sie sich im Klaren sein, Legroeder – die Chance, das Fahrzeug einzuholen, ist äußerst gering. Wenn diese Leute Papiere herstellen können, um das Krankenhaus zu täuschen, lassen sie es nicht darauf ankommen, von uns geschnappt zu werden.«
    »Aber wir müssen alles Menschenmögliche unternehmen!«
    »Das werden wir auch, Legroeder. Das werden wir.« Harriet lotste ihn aus einer Seitenpforte hinaus auf die Straße. Vor der Klinik parkte ein Polizeiflieger mit blitzenden Warnlichtern. Als sie raschen Schrittes davonmarschierten, fügte sie hinzu: »Aber wir überlassen es den Leuten, die etwas davon verstehen. Sie , mein Freund, befassen sich mit anderen Problemen. Und das ohne Zeit zu verlieren, bevor die Polizei anfängt, Sie zu verdächtigen.« Besorgt schüttelte sie den Kopf. »Und welche Rolle spiele ich? Ich helfe Ihnen dabei, ein Flüchtling zu werden! Lieber Himmel! Da ist ja unser Wagen …«
    *

    Legroeder hockte mit hängenden Schultern auf einem Sessel in Harriets Büro und stocherte mit zwei Essstäbchen in einem fast leeren Karton mit einheimischem Fabri Fastfood herum. Vor einer Stunde noch hatte er großen Hunger verspürt; nun war ihm der Appetit vergangen.
    Mitfühlend sah Morgan ihn an. Sie war immer noch emsig dabei, die vielen Hundert Seiten der Dokumente zu kopieren und zu scannen, die McGinnis ihnen mitgegeben hatte. Die Daten im Kubus waren bereits verschlüsselt und sicher im Netz verteilt worden.
    Legroeder zuckte zusammen, als Harriet ihr Telefon abschaltete. »Sie hatten Recht, Legroeder. In Arlmont gibt es keine Symmes Klinik. Die Ortschaft selbst ist kaum mehr als ein Handelsposten für die Holzindustrie in den nördlichen Forstgebieten.«
    Legroeder überraschte das nicht. Also war Maris tatsächlich gekidnappt worden. Entweder war sie schon tot … oder sie befand sich in der Gewalt der Leute, die versucht hatten, ihn zu töten.
    »Peter wird sich natürlich an die Polizei wenden. Aber ich glaube nicht, dass sie viel bezwecken können.« Harriet studierte ihre Notizen, dann fuhr sie grimmig fort: »Unsere nächsten Schritte müssen wir uns sorgfältig überlegen.«
    »Das heißt …«
    »Das heißt, dass die Leute, die hinter der ganzen Geschichte stecken, über mehr Verbindungen verfügen, als ich dachte. Wahrscheinlich sind wir hier nicht mehr lange in Sicherheit.« Nervös fuhr sich Harriet mit den Fingern durch das Haar. »Aber wer, zum Teufel, sind diese Personen? Sitzen sie in der Raumfahrtbehörde? Kommen sie von außerhalb? Hier ist eine Mitteilung von Peter. Wie es aussieht, gehört der Raumschiffhangar, in dem Jakus Bark arbeitete, indirekt der Zentristischen Front. Ob die da ihre Finger im Spiel hat?«
    »Schon wieder die Zentristische Front! Was sind das eigentlich für Leute?«, fragte Legroeder gereizt.
    Harriet verzog das Gesicht, als hätte sie einen schlechten Geschmack im Mund. »Sie stammen hauptsächlich von Faber Eridani, obwohl es Gerüchte gibt, dass sie Kontakte mit anderen Welten geknüpft haben. Es begann vor Jahren mit einer überaus rührigen rassistisch eingestellten Lobby, die dann paramilitärische Aktivitäten entwickelte. Alle Mitglieder bekleiden so etwas wie militärische Ränge. Sie unterhalten Trainigscamps in der Wildnis – wo es dann zu diesen Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung kommt, von denen ich Ihnen bereits erzählte. In letzter Zeit hatte es den Anschein, als wollten sie ihren Ruf in der Öffentlichkeit aufpolieren, aber mir ist nicht bekannt, dass sie ihren Anspruch auf eine Hegemonie der Menschheit im Weltraum aufgegeben hätten.«
    »Ich wüsste gern, wie Jakus da hineingeraten ist.«
    »Eine berechtigte Frage. Und was hat die Zentristische Front mit Ihnen zu tun, falls sie für Ihre Probleme verantwortlich ist?«
    Legroeder schnitt eine Grimasse. »Darf ich einen Vorschlag äußern?«
    »Ich bitte darum.«
    »Durch Grübeln erreichen wir nichts. Wir sollten diesen Historiker der Narseil aufsuchen, von dem McGinnis uns erzählt hat. El'ken. Vielleicht weiß er etwas. Und wir müssen

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